La Science des Dénigrements (Kurzkritik zu Science Of Sleep)

Ich habe mal wieder das Unmögliche geschafft und war dabei aber gewohnt wortwitzig: Ich bin bei Science of Sleep eingeschlafen.

Nicht weil Michel Gondrys zweiter großer Spielfilm nach „Eternal Sunshine Of The Spotless Mind“ etwa langweilig gewesen wäre. En contraire, er war mir viel zu wuselig. Grandiose Bilder tanzen Ringelreihen mit guten Schauspielern, arschoriginelle Gags paaren sich mit irren Trickfilmsequenzen und dennoch hat das ganze keinen Flow, das Dialogdrehbuch ist auch diesmal wieder rücksichtslos geschwätzig und der Handlung konnte ich weder vor noch nach meinem kleinen – übigens traumlosen – Nickerchen folgen.

Die Trennung von tatsächlicher Handlung und Traumsequenz sollte dem Zuschauer natürlich nicht leicht bzw. als Herausforderung schmackhaft gemacht werden, aber mir hing die Trennkost nach der Hälfte schon gehörig zum Hals raus. To much of a good thing war’s mal wieder und im Trailer hat der Film noch bombastisch gut funktioniert als ein paar seiner auffälligsten Visualwunder mit den Strokes und Death Cab For Cutie unterlegt waren. Was nur eines beweist: Gondry war und bleibt leider auch einer der besten Videoclip-Regisseure unserer Zeit. Am Abendfilm arbeiten wir noch. Ich geh jetzt ins Bett und träum was Schönes.

Nachtrag: Wie kann eine so hübsche Person wie Charlotte Gainsburg in dem Film nur so verhärmt aussehen?

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16 comments / Add your comment below

  1. War das vielleicht Part ihrer Rolle?

    Ich bin ja jetzt baff, wie man einen Film verschlafen kann und dann doch noch so eine Rezension hinbekommen kann, also wenn ich Dich jetzt nicht dafür haushoch bewundern tue, dann weess icke nich, wer sonst …

  2. Wohingegen ich ja auf so Chaos stehe und mir dann durchaus Filme auch zwei- oder dreimal anschaue, um durchzublicken. Im Gegensatz zu Texten steh ich bei Filmen auf Konstruktion und Inszenierung. Meistens.

  3. @Chef. Woher soll ICH wissen, wie es in ihrer Wohnung aussieht? Wenn es da jedoch nur halb so schlimm ist wie im Büro, finde ich es bewundernswert, wie sie jeden Morgen den Weg aus der Tür finden.

  4. Herzlichen Dank, für die Kritik, Kollege. Muss ich also mein Geld für den Streifen schon nicht zum Fenster nausschmeißen.

    Zum Nachtrag: Ich denke mal, mit dem „richtigen“ Mann wird das schon klappen, dass auch noch die hübscheste Weibsperson verhärmt ausschaut. Kennt man ja alles.

  5. @Liz: Absolut einverstanden. Falls damit die Eselsohren in verhärmten Mathematiklehrbüchern des Verlagshauses Klett aus den Siebziger Jahren gemeint sind.

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