Berlin und der Sex

Ich drehe langsam durch hier in dieser Stadt. Ich erinnere mich an ein Lächeln von ihr, als sie sich schnell und geräuschlos auszog, um mir ihre Loyalität zu beweisen. Dieses Lächeln kann ich nicht vergessen, solange der Fernsehturm geräuschlos und rot durch die Nacht funkt und ich im Hinterhof liege, ebenso geräuschlos und in Quarantäne, isoliert von den Kalamitäten der Straße und die Straße bewahrt von meinen gräßlichen Gedanken. Ich drehe langsam durch und alles, an was ich denken kann, ist dieses Lächeln. Und an die Turnhalle, in der wir uns noch mit einem Lachen bekriegten und die Siegermacht am Ende geküsst wurde. Ich drehe langsam durch mit diesem Lächeln, das sich so eingefressen hat in mein Bewusstsein, dass ich vermutlich nachts schlaflächle, während ich im Traum über ihren Busen und ihren Bauch wandle. Ich drehe langsam durch, wenn mir nicht bald jemand verrät, wer mich im Sommer ans Meer begleiten wird, wenn mir nicht bald jemand sagt, dass ich aufhören kann, im Fieber alles niederzuschreiben, wenn mir nicht bald jemand garantiert, dass ich nicht durchdrehen werde.

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Dieses Um-die-Wette-Verlassen muss endlich aufhören. Ich werde alt und langsam, so schnell kann ich gar nicht mehr Ciao sagen, so schnell haben sich die guten Ideen schon wieder verabschiedet. Es ist ein Hochgeschwindigkeitsrennen, ein gnadenloser Wettlauf mit der Zeit und wer gewinnt, darf sich einen Moment setzen. Aber was red ich und vor allem, was schreib ich? Ich drehe langsam durch in dieser Stadt. Wer als erster Heimatstadt sagen kann, ohne rot zu werden, darf hier bleiben. Wer als erster eine Familie hat, darf mit den fürchterlichen Drogen aufhören. Wer mir als erster die Uhrzeit sagen kann, darf an meine Brust. Ich drehe langsam durch in dieser Stadt und ich fürchte, es liegt nur an diesem Lächeln, das mir nicht mehr aus dem Kopf geht. Vielleicht liegt es auch an dem Sex. Es liegt immer irgendwie an dem Sex.