Die Allergien der Maschinen

A stream of numbers hit a screen
And you’re expected to know what they mean
Throughout the conflict I was serene
I can’t outrun the sadness I’ve seen
(Maximo Park – Our Velocity)

Die Maschine hat plötzlich Heuschnupfen. Nach all den Jahren. Verwundert reibt sie sich die Augen und sie tränen. Der Maschine ist schwindlig und sie verliert den Boden unter den Füßen. Plötzlich muß sie atmen und das fällt ihr auch noch schwer. Was zum Henker ist denn nun los? Die Maschine war doch immer so ein verlässliches Teil. So ein verlässliches Teil des Ganzen. Und im Frühjahr hat sie immer ganz besonders gut funktioniert. Und jetzt sowas. Der Maschine läuft das Öl aus, der Motor stockt, ihr ist schlecht. Die Maschine hat Heuschnupfen, sie fällt aus dem Rahmen, aus dem Ganzen und ehe sie sich versieht, liegt sie auf allen Vieren und schnappt nach Luft. Das ist der Moment, in dem ich anfange, die Maschine zu mögen. Ich nehme sie zu mir, weil sie sonst niemanden von Nutzen ist, stelle sie nach eigenen Parametern neu ein und reinige sie ein bisschen. Der Heuschnupfen wird so schnell nicht weggehen, aber in den kritischen zwei Monaten lasse ich sie nicht nach draußen. Sobald der Sommer in vollem Gange ist und sich die Gräser und Pollen weitesgehend aus der Luft verzogen haben, gebe ich der Maschine eine neue Aufgabe und schicke sie ins Freie. Ich mag es, wenn die Maschinen Heuschnupfen bekommen. Ich bin dann da und warte, bis sie aus dem Tritt geraten.

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