Gute Nacht, süßer Slasher-Bär

Ich muss noch eine kleine Gruselgeschichte nachtragen. Als ich vor wenigen Wochen bei meiner Schwester in Grafentraubach im Kinderzimmer meiner kleinen Nichte übernachtete, konnte ich nicht schlafen, weil ich den Blick dieses Bären nicht ertrug. Er starrte mich mit einer Diabolik aus dem Spielzeugregal heraus an, wie man sie sonst nur von Chuckie und anderem Mörderspielzeug kennt. Als ich den Bär in die Hand nahm, fing er plötzlich an, ganz klagend und vorwurfsvoll zu erzählen und zu singen, von wegen wie alt er sei und dass man ihn lieb haben soll. Es kann auch etwas ganz Anderes gewesen sein. Vielleicht hat er auch gedroht, uns alle im Schlaf abzustechen. Auf jeden Fall stellte ich das Ding einigermaßen verängstigt wieder ins Regal zurück, aber mit dem Gesicht gegen die Wand, damit mich dieser Knopfaugenblickterror nicht in den Schlaf verfolgen konnte. Ich war bereits kurz vorm Einschlafen, als die Augen des Bärs plötzlich anfingen zu blinken, sich der Kopf in meine Richtung drehte und wieder dieses Lied begann. Und ich hätte schwören können, dass ich das Ding ausgeschaltet hatte.

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  1. Es gibt auch seltsame Kuscheltiere. Ich erinnere mich an eine orange-kotbraune Kreuzung zwischen Maus und Ameisenbär mit überdimensonalem Unterleib, welche früher im Flur saß. Wer auch immer diesem Vieh Einlass gewehrt hatte. Auch einen Igel, dessen Kleidung mit Sicherheit ein Vorleben als Fensterbanktischdeckchen hatte, ist mir schon untergekommen. Beide schauten ebenso grimmig wie der Bär. Generell finde ich das leblose Starren von alten Puppen aber wesentlich schlimmer.

    Bei mir im Zimmer hockt nur Alf und in einer Haltung, als hätte er gerade drei Katzen verspeist und für die nächsten Wochen versorgt.

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