Zwischenstand

Ich war ja neulich wieder mal in München und da ist mir Folgendes aufgefallen:

Wenn man in München ausgeht, tut man das im Gegensatz zu Berlin immer eher mit einer positiven Grundeinstellung. Man geht also davon aus, dass man heute Abend noch Spaß haben wird. In Berlin geht man einfach nur aus. So wie man Lebensmittel einkaufen geht. Muss halt sein.
Die Münchner geben sich auch mehr Mühe mit ihren Kneipen und Clubs. Da gibt es Mottos und Dekos und die verrücktesten Cocktails, während in Berlin im Prinzip eine Theke und ein paar Becks ausreichen.
Die Münchner scheinen mir auch flirtwilliger, die Leute in Berlin flirten nicht, die ficken halt gern. Am besten ohne vorher nett sein zu müssen.
Die Münchner wissen zudem immer ganz genau, was in ihrer Stadt so alles los ist und können auch sehr genau benennen, warum sie ihre Stadt so lieb haben. Die Berliner kaufen sich bestenfalls die Zitty, wissen aber sonst nie wann grade was ist und oft ist es ihnen auch egal, weil sie einfach in die Bar gehen, die am nächsten an ihrer Wohnung liegt. Die Berliner sagen auch nicht, warum sie Berlin so schön finden, denn so viele Gründe würden ihnen ja auf Anhieb gar nicht einfallen.
Die Münchner erzählen gerne, wenn irgendwo in der Zeitung stand oder im Fernsehen kam, dass München zur Zeit die aufregendste Stadt Deutschlands ist, während die Leute in Berlin in ihrem partiellen Irrglauben, das wäre Berlin, nichts erschüttern kann.
Münchner machen einen andauernd auf das gute Wetter und die tolle Sicht auf die Alpen aufmerksam, während Berliner nur über den Winter und die Kälte schimpfen.