Brenners Bundesliga 2010/2011 (5)

Spieltag 5: Hässliche Englische Woche

Eins vorweg: Ich brauche keine Englischen Wochen. So holprig und emotionsevozierend wie mein Verein die letzten Jahre spielt, benötige ich eine volle Woche, um mich von den Strapazen des letzten Spieltags zu erholen. Wenn ich diese Erholungsphase nicht habe, kommt sowas dabei raus (wir schalten um ins aufgezeichnete Live-Blogging vom Spiel Bayern – Hoffenheim am Dienstag):

Scheiß auf 81% Ballbesitz. Scheiss auf Ballbesitz überhaupt. Hoffenheim ist mit 19% Ballbesitz die bessere Mannschaft. Scheiß auf die miesen Flanken und die Eckstöße, scheiß auf die dauernden Unsicherheiten und Einfallslosigkeiten von Lahm und Schweinsteiger. Gottlob hab ich diesen kretischen Obstler daheim. Jetzt kommt das vierte Glas. Aha, Tor für Bayern. Das hab ich sicher nur geträumt. Ribery muss gehen. Wer weiß, ob er je wieder kommt. Vielleicht geht er da hin wo das Gras wirklich grüner ist, dahin wo auch Robben weilt. Und Louis VG, du Ignorant, wolltest niemanden kaufen. Das Spiel ist die Hölle auf Erden. Hmm, aber eigentlich sind wir jetzt total dominant. Diesem Giftzwerg Rangnick vergönn ich noch nicht einmal ein Unentschieden. Aber da geht nichts mehr, sind schon in der Nachspielzeit. Doch noch ein Tor, heilige Maria Mutter Gottes bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Abpfiffs. Das gibt’s doch nicht. Daniel VB, der Spinner. Ich brauch noch einen Schnapps!

Für mein Nervenkostüm wäre die Konferenz sicher besser gewesen. Da konnte man sehen, dass Köln auch Mainz einbetonieren wollte, genau wie die Bayern in der Vorwoche. Nur ist Mainz besser als Bayern und hat die Kölner vollkommen zurecht hergespielt wie die B-Jugend vom TSV Hofkirchen.

Bremen macht’s weiterhin spannend mit einer erneuten Niederlage gegen Hannover. Aber selbst diese Dauerspannung bei Bremen wird langsam langweilig. Hannover dagegen verblüfft jeden, der in der letzten Saison mitanschauen musste, wie 96 mit jedem Spiel einen neuen Lustlosigkeitsrekord aufgestellt hat. Und zwar mit Slomka, dem exakt selben Trainer, der jetzt diese Windhunde trainiert, die Mannschaften wie Bremen oder Schalke wie Aufsteiger behandelt. Vielleicht sollte man eine Mannschaft wirklich mal einem völligen Laien aussetzen und schauen, was passiert. Oder gar keinem Trainer. Argentinien hat das ja mit Maradona probiert bei der WM.

Apropos Aufsteiger. Ich bin wirklich froh um den ersten Pauli-Sieg gegen Gladbach. Die Millerntor-Boys spielen ja einen geradlinigen und ehrlichen Angriffsfußball, nur im Angriff hapert es. Für Klassenerhalt und Selbstbewusstsein war das ein Riesenschritt, auch wenn sich der wichtige Finn Bartels hier verletzt hat und evtl. eine Weile ausfällt.

Der BVB wandelt derzeit auf den Spuren von Mainz 05, was erstaunlich ist, wenn man Thomas Tuchel neulich sagen hörte, dass er in Mainz eine Ära wie seiner Zeit St. Klopster prägen will. Denn Tuchels Wirken in Mainz ist deutlicher zu spüren als das von Klopp in Dortmund. Sollte der BVB aber weiterhin mit dieser brutalen Konsequenz Mannschaften vom Platz schießen wie am Mittwoch die Lauterer, dann könnte es am 30.10.2010 zu einem Duell der Spaßtrainer an der Tabellenspitze kommen.

Schalke hat gewonnen, und irgendwie bin ich traurig. Ich hätte gerne gesehen, wie Magath sich mit einem Kraftakt aus der Krise tankt, aber das Spiel gegen Freiburg war eher ein halbherziger Befreiungsschlag. Aber ein Anfang. Am Samstag könnte dann Gladbach als aufbauende Schießbudenfigur für Huntelaar und Co herhalten.

Ach ja, stimmt, übermorgen geht’s ja schon wieder weiter. Gleich mal schauen wieviel griechischer Obstler noch da ist.

7 comments / Add your comment below

  1. Sauber, Obstler taugt am besten um so manches Spiel zu überstehen
    und zaubert irgendwann auch Stadionatmosphäre ins Wohnzimmer!

  2. bremen machts nicht spannend sondern doof. fussball macht irgendwie weniger spass, wenn man auf platz 14 steht.

  3. frauschultze: ich wollts nicht so direkt sagen. Aber selbst ich als Bayernfan fühle mich wohler mit Bremen in meiner Tabellennähe als mit Hoffenheim.

    Dale Cooper: GENAU!!

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