Brenners Bundesliga 2010/2011 (23)

Spieltag 23: Man gönnt sich ja sonst nichts

Mainz – Bayern 1:3 (0:1)
Das ist der FC Bayern vom Vorjahr, exakt um die selbe Jahreszeit 2010. Der einzige Unterschied zur letzten Saison ist die Dominanz vom BVB und die Mario-Gomez-Maschine. Mein Flehen um Struktur in der Abwehr wurde freilich nicht erhört, aber die Defensive ist ja schon vor zwei Jahren zum uncoolen Hinterbänkler degradiert worden. Was mich jetzt noch an Bayern nervt: Die Fahrigkeit Pranjics im Abwehrverhalten, die grotesken Fehler am Ball von Badstuber, die er offensichtlich in einer Linie von Demichelis und Van Beuyten vererbt bekommen hat und die dämliche Spielerrezension auf sueddeutsche.de, die jede substanzielle Maneuverkritik zu Gunsten etlicher kindischer Running Gags opfert (den hab ich mir jetzt einfach mal gegönnt).

HSV – Bremen 4:0 (1:0)
In Hamburg ist man dieses Wochenende sowieso großzügig. Die Stadt gönnt ihren Wählern 20 Stimmen pro Wahlgang, die Wähler gönnen der SPD die absolute Mehrheit und der HSV gönnt sich neben einem neuen Luxus-Sportdirektor (Arnesen) und nach dem Derby-Debakel gegen Pauli einen komfortablen Waterkantersieg gegen die Frustbeulen von Werder. Ich sehe Bremen allerdings nicht wirklich abstiegsgefährdet (die selbst sich offensichtlich auch nicht): sobald Naldo und Pizarro wieder zur Mannschaft stoßen, wird auch wieder mehr Sicherheit in die hypernervösen Beine von Per Mertesacker einkehren. Mensch Merte, drei Fehler, drei Gegentore, damit könntest du auch in der Innenverteidigung von Van Gaal spielen. Hans Meyer sagt in 11Freunde, Allofs und Schaaf sollen bleiben, können sich aber mit den Fans drauf einstellen, die nächsten zwei Jahre kleinere Brötchen zu backen. Der Verkauf von Almeida war eine Torheit, vor allem zu diesem Dumpingpreis von zwei Mille. Die Langzeitverletzungen von Wesley und Naldo tun weh und die Einkäufe von Krawallösi Arnautovic und Avdic im Sturm haben sich nicht bewährt.

Gladbach – Schalke 2:1 (2:1)
Schalke hat nicht so gewirkt, als wollten sie dieses Spiel unbedingt gewinnen. Gladbach war für die derzeitigen Umstände kaum nervös und Marco Reuss in Topform. Guter Einstand von Favre. Wohin führt der Weg von Magath als nächstes? Zu Twitter?

Leverkusen – VfB 4:2 (2:1)
Und Stuttgart muss wieder bei Level 1 vom beliebten Multiplayer-Game namens Abstiegskampf anfangen. Ich bin kein Fan von Labbadia, aber seine Spieler stehen gut im Saft, allen voran Lanik. Umso blöder, dass Leverkusen aus dem Vollen schöpfen kann. Heynckes kann sogar Vidal draussen lassen und Ballack reinholen. Das wird noch schwierig für die Bayern mit Platz 2. Denn den kann schließlich niemand besser als die Vizes.

Hoffenheim – Köln 1:1 (0:0)
Ibisevic gegen Rensing. Da hat einer dem anderen nichts aber auch gar nichts gegönnt.

Dortmund – St. Pauli 2:0 (1:0)
Pauli gönnt sich eine Auszeit. Etwas merkwürdig von Stanislawski, gleich fünf neue Spieler gegenüber dem Hamburg-Spiel zu bringen. HSV-Assassine Asamoah war ja leider verletzt, aber das erklärt nicht das fast schon gleichgültige Spiel der Paulis. Dortmund gewohnt spielstark und gewohnt schludrig in der Chancenverwertung.

Freiburg – Wolfsburg 2:1 (1:1)
Da muss ich meine Häme gegenüber Pierre „Ich war früher auch mal wie Diego“ Littbarski bremsen, weil die Wölfe wirklich ein solides Spiel abgeliefert haben. Vor allem Diego hat überzeugt, und das scheinbar sogar aus Überzeugung.

Hannover – Lautern 3:0 (2:0)
Gutes Spiel von den Minimalchancensofortverwerter-Experten. Tut mir leid für Lautern, denn die sollten eigentlich nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben. Aber man weiß ja wie das ist, wenn man einmal da unten drinhängt und einem der Relegationsgeist in die Eier beisst.

Nürnberg – Frankfurt 3:0 (0:0)
Der Glub dreht auf, leck mich am Abend. War euch das genug Lob, liebe Glubberer?

11 comments / Add your comment below

  1. Die Schwaben sind so weit im Tabellenkeller, dass man darüber nachdenkt nicht nur den Bahnhof, sondern gleich das Stadium mitzuversenken.

  2. Ich fluche lieber auf bairisch, auf schwäbisch hört sich das
    viel zu lieb an, das fieseste Schimpfwort ist ja: „Du Halbdackel!“

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