Brenners Bundesliga 2010/2011 (26)

Spieltag 26: Ausweitung der Abstiegskampfzone

FC Bayern – HSV 6:0 (1:0)
Hoppala, HSV. Nachdem sich euer Trainer zuletzt in eine fast kabarettistische Verweigerungshaltung begeben hat, tut es ihm die Mannschaft gleich. Und dabei wart ihr in der ersten halben Stunde noch durchaus in der Lage, der 343. Innenverteidigung der Bayern einen rein zu schwindeln. Aber dann haben die Bayern gemerkt, dass ihr die Hosen noch voller habt als sie. Und dass ihr zu blöd seid, die Flügel zuzustellen. Und dann hat dieser Robbery angefangen, sich zu amüsieren. Der Gomez hingegen war ein Chancentod frostigster Ausführung, der an diesem Spieltag in dieser Disziplin nur von Arnautovic (siehe dieser Spieltag) Konkurrenz bekam. Sonst wäre es 9:0 ausgegangen. Hoppala, Hamburg, da habt ihr euren jahrelangen Struktur-Irrlauf dann endlich auch sportlich entsprechend unterstrichen. Sogar der sonst so sanftmütige Frank Rost ist ein bisschen verstimmt. Kurz noch zu Bayern: Es ist albern, dass nach einem Sieg gegen eine in sich zusammengestürzte Hamburger Truppe jetzt wieder in den Medien diskutiert, ob LVG nicht doch der Richtige ist. Schaut mal auf die Niederlagenbilanz und die Innenverteidigung, falls ihr euch nicht sicher seid.

Köln – Hannover 4:0 (1:0)
Novakovic und Podolski. Früher noch Matthau und Lemmon, dann Harry und Sally und jetzt Bonnie und Clyde. Hannover zeigt Nerven, aber kein Wunder, wenn man mit einer Kellermannschaft auf einem Champions-League-Platz steht. Mein fußballgebildeter Nachbar sagt: „Hannover ist eigentlich eine Gurkentruppe, die bleiben nie und nimmer da oben.“

Bremen – M’gladbach 1:1 (1:0)
Das Spiel lief nebenbei, als ich mir bei einem Massenfoodhaltungs-Mexikaner am Potsdamer Platz eine Magenverstimmung zugezogen habe. Was ich während der Hitzewallungen und der Atemnot noch mitbekommen habe, sprach einmal wieder für die Moral von Favre und Gladbach. Bleibe aber trotzdem dabei: Gladbach steigt ab und Bremen kommt mit dem Schrecken davon.

Schalke 04 – Frankfurt 2:1 (1:0)
Es ist schon längst kein Geheimnis mehr, dass Felix Magath in keinem seiner bisherigen Vereine als der Kumpeltyp in Erinnerung geblieben ist. Sein autokratischer und vor allem sarkastischer Führungsstil passt eben bei keinem Verein, denn kein Vorstand wünscht sich einen Alleinherrscher und kein Fußballspieler versteht Sarkasmus. Und so bleibt trotz des Siegs das Gefühl zurück, dass die Mannschaft für sich spielt, und nicht für den Trainer. Der Trick von Raul hat mich schwer beeindruckt. Würde MacGyver Fußball spielen, er hätte das auch so gemacht. Skibbe freut sich über das erste Bundesligator in diesem Jahr, dabei könnte es auch das letzte gewesen sein, wenn Gekas nicht bald wieder auf die Schienen kommt.

Wolfsburg – Nürnberg 1:2 (1:1)
Jede Woche das gleiche Bild in Wolfsburg. Die Mannschaft kämpft, allen voran Diego, aber es reicht nicht. Der lütte Typ auf der Trainerbank hat scheinbar nichts damit zu tun. Der suspendiert und begnadigt nur, das ist alles was der kann. Frag mal den Madlung, den Diego oder den Kahlenberg. Und jetzt zum Glubb: Sensationell, jetzt gewinnt er mittlerweile auch schon unverdient. Das ist die finale Adelung für eine subba Saisong. Hätte die heutige Kolumne fast Glubbed To Death genannt.

Kaiserslautern – Freiburg 2:1 (1:1)
Ohne Sippel und Lakic (wobei das nicht aufgefallen wäre bei dem seiner Flaute) haut Kaiserslautern last minute bräsige Freiburger weg. Vielleicht waren letztere verunsichert wegen den Begehrlichkeiten die Nochtrainer Dutt gerade in der Liga weckt. Kann sich übrigens noch jemand an die Zeit erinnern, als ein Trainer noch eine ganze Saison trainiert hat, ohne ab Februar mit seinem nächsten Verein zu verhandeln? Oder wir zumindest nichts davon mitbekommen haben.

Hoffenheim – Dortmund 1:0 (0:0)
Bewunderswert, wie sehr sich Hoffenheim nach der Rupfung auf dem Transfermarkt und nach dem Rangnick-Abschied stabilisiert hat. Beziehungsweise nie destabilisieren ließ.

Mainz – Leverkusen 0:0 (0:1)
Der Heynckes hängt für seinen nächsten Verein die Mainzer Konkurrenz ab. Ihr wisst schon, wegen der Champions-League-Quali.

St. Pauli – Stuttgart 1:2 (1:1)
Puh. Das wird eng für Pauli.

13 comments / Add your comment below

  1. favres moral usw – ist mir alles egal, ich will nur und ganz unbedingt, dass du in sachen werder recht behälst.

  2. Also, erlauben Sie mir die Anmerkung, dass bei den Wolfsburgern nur einer kämpft – und das ist ausgerechnet Diego. Der Rest hat’s noch nicht kapiert und Litti ist auch keine Hilfe, denn der motzt nur die ganze Zeit an Spiel und Schiedsrichter.

    Ich war vor Ort und gebe zu, dass ich die letzten zwanzig Minuten die Hosen voll und auf ein Remis gehofft hatte – zum Glück kam es besser. Stellt der Glubb seine überheblichen Phasen ab, wird’s noch entspannter.

    Der Glubb – tor- und fast punktgleich mit den einstigen Überfliegern Mainz – holladiho. Und es geht noch gegen alle – bis auf Leverkusen – Mannschaften auf den Plätzen davor – das gibt einen Spass!

  3. Fuxbeck/blogspargel: Is doch schon ein ziemliches Ding, dass der Glubb sich überhaupt überhebliche Phasen leisten kann. Von Wolfsburg hab ich nur die Zusammenfassung gesehen, da sahen sie in der Schlussphase alle noch recht motiviert aus. Aber mein Respekt vor Diego ist seit ein paar Spielen gestiegen. Wenn man in so einem Chaos, wo alles auf Abstieg deutet, noch freiwillig die Verantwortung übernimmt und sich reinhaut, dann zeugt das schon von Professionalität. Und die hab ich ihm in der Vergangenheit nicht immer zugetraut.

  4. Können die Bremer mal kurz bei den Bayern beim Training sich die Chancenverwertung abgucken kommen?
    Danke.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert