Es wird scho glei dumpa

Ja, es ist wahr, vor der senilen Bettflucht kommen die Nostalgie und die Heimatgefühle. Ich fand zwar Weihnachten in meinem Heimatort auch in den merkwürdigen Jahren nicht schlecht, aber es war eher eine Auszeit, eine Art Schlafmohn hinweg von den Gehässigkeiten des ostpreußischen Winters. Mittlerweile höre ich aber tatsächlich Weihnachtslieder und zwar nicht nur von den Pogues, den Beach Boys oder dem Sufjan Stevens – nein, ich höre bayerische Bergweihnachten mit Zither, Bläser und mehrstimmigen Chören. Und wenn dann mein Papa schon ab Mittag in der Küche steht und alle rausschmeisst, die ihn beim Kochen stören und abends die Nichten um einen herumrasen, dann ist das für mich das Heimatgefühl schlechthin, und da entschuldige ich mich auch nicht mehr dafür. Ausserdem gibt es ja mittlerweile auch noch meine hauseigene Familie, die zwar auch nicht in die Küche darf, aber immerhin können wir alle zusammen um einander herumrasen, sobald das Bescherungsfreizeichen ertönt ist. Lange Rede, kurzer Sinn, ich freu mich auf Weihnachten daheim. Ich hau mich jetzt auf die Autobahn und wünsche allen, die hier lesen, ein schönes Fest. Und wenn sich wer an Weihnachten mit der Verwandtschaft die Köpfe zusammenhauen will, dann soll er das unbedingt tun, sonst ist ja auch nie Zeit. Hauptsache danach einen Schnapps miteinander trinken.

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  1. MC: Dir auch nur die schönste Zeit. Muss auch gar nicht still sein.

    stt: Moi schaung. Schließlich bin ich ja erkältet. Heut übrigens auf dem Straubinger Christkindlmarkt zwar keinen Schnaps, aber eine Dampfnudel mit Vanillesauce gehabt. Auch nicht schlecht.

  2. Kann ich auch ohne Einwände so unterschreiben! Wünsche Dir ein gute Zeit! Und: Komm‘ auch gut ins neue Jahr!

    Frohe Weihnachten!

  3. Zusammenreißen. Genau. Das ist die Tages-Parole – zumindest bis der offizielle Teil vorbei ist, die offiziellen (aber ungeselligen) Gäste weg sind und wir entspannt ins traditionelle Heiligabend-Besäufnis mit den Come-as-you-are-Gästen gleiten. Ein frohes Fest und alles Gute fürs neue Jahr.

  4. Blasmusik höre ich auch, das Radetzkymarschgescheppere aus dem Phonoschrank des Opas gehört zu den frühen Kindheitserinnerungen. Sowas prägt, und natürlich die Bierzeltsozialisation. Aber mit Weihnachtsliedern von den Beach Boys setzt du echt mal wieder einen drauf. Dir und deiner Familie schöne Feiertage!

  5. Magenta: Ich hab mir das Besäufnis dieses Jahr erkältungsbedingt gespart, aber ich hoffe, Sie haben heute einen Mordskater;)

    mq: Dir auch! Echt, ich setz einen mit Beach Boys auf den Radetzkymarsch? Das soll man einer Brian Wilson ausrichten.

    Sven E.: Zurück nach Ostfriesland!

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