Brennerpass: Bundesliga 2012 / 2013 (12)

Nürnberg – Bayern 1:1 (0:1)
Wichtiges Spiel insofern, weil Osram Heynckes jetzt auch sieht, dass das Heil der Welt nicht ausschließlich in der Rotation liegt und die Mannschaft nicht vollkommen austauschbar ist. Die zweite Garnitur war weniger eingespielt und erstaunlicherweise weniger motiviert. Obwohl Rafinha aufgestellt war, lag es nicht unbedingt an der Abwehr, denn der Gegentreffer entstand wie in der Vergangenheit schon so oft nach einem Fehler im defensiven Mittelfeld – der Angriff von Feulner war aber auch ein Gewaltakt. Wie überhaupt das Spiel der Nürnberger. Es war brutal und ein wenig gehässig, und Bastian Schweinsteiger hat sich danach auch beschwert, aber Häme und Härte dürfen einem in diesem Traditionsderby nicht überraschen. Wir reden hier mit Nürnberg ja von einem Verein, der sich über ein Unentschieden daheim gegen Bayern freut wie andere über die Bombadierung des Hauptquartiers der Hamas. Das Spiel von Schweinsteiger war das eh nicht und vielleicht ist er mit seiner sensiblen Seele auch wirklich kein geborener Kapitän so wie sein Roboterrethorik-Kollege Philipp Lahm. Schweinsteiger hat Timo Gebhart nicht zu Unrecht für dessen Frisur gewürgt, aber dafür auch einen Arschloch-Ellenbogen aus Kurzdistanz ins Gesicht einstecken müssen. Ribery hat an allen Ecken und Enden gefehlt, selbst Alaba ist ohne seinen Bussibären auf Links vorne nur ein Schatten seiner selbst. Robben ist übrigens schon wieder verletzt (Muskelfaserriss) – Karriereende, ick hör dir trapsen. Immerhin trifft Mandzukic per Default-Einstellung, somit darf Mario Gomez weiter melancholische Interviews geben, ohne dass ich mir Sorgen machen muss. Über die Torwartleistung von Neuer kann ich erst dann was sagen, wenn ich die Ergebnisse des Exorzisten bezüglich der Adidas Torfabrik (Ligaball) habe.

Leverkusen – Schalke 2:0 (1:0)
Pumperlgsundes Leverkusener Spiel, um mal eine Vokabel aus der Bayernhauptversammlung zu zitieren, das gezeigt hat, dass man mit Joko Kießling (trotz vergebenem Strafstoß) besser Fußball spielen kann als mit Klaas-Jan Huntelaar. Schürrle hat einen Strich hingelassen, der hätte Unnerstall glatt die Hand wegrasiert. Das Match hat Spaß gemacht und mit Leverkusen einen verdienten Sieger erfahren, weil Schalke mal wieder einen dieser Tage hatte.

Hoffenheim – Wolfsburg 1:3 (0:2)
Wenn ausgerechnet Naldo per Freistoß trifft, sagt das ja schon einiges über die Stimmung bei den Wolfsburgern. Man kann ja froh sein, dass Magath das erste Saisonviertel so in den Sand gesetzt hat, am Ende wäre der Vfl noch ein Kandidat für die Championsleague gewesen (Sturmhoch: Bas Dost). Dass Allofs jetzt Lust auf Konzernfußball hat, hat damit aber noch nichts zu tun. Und wie ich das finde? Ach, keine Ahnung, muss jeder selbst wissen, was er macht. Mir tut nur Schaaf leid, weil seine bessere Hälfte sich einfach so aus dem Staub gemacht hat. Wahrscheinlich hat sie auch noch per SMS Schluss gemacht. Ach ja, Hoffenheim, die Mannschaft mit Ausdruckstänzern statt einer Abwehr. Moral an sich gewinnt keine Spiele, Markus Babbel.

Bremen – Düsseldorf 2:1 (0:1)
Die Düsseldorfer Abwehrpanzer rollen wieder, aber das Bremerspiel ist auch an Spieltag 1 nach Allofs so wechselhaft, dass man sich unmöglich drauf einstellen kann. Dass Sokratis im eigenen Strafraum mit eisernem Besen kehrt, kann die Meier-Elf noch zum 0:1 nutzen, aber dann wurschtelt sich Bremen mit seiner dringlichen Offensive zum Sieg. De Bruyne bleibt unglaublich wichtig und Petersen macht sich langsam. Überraschend, dass es für den Kopfstoß von Arnautovic kein Rot gab, das hat dann stattdessen Lukimya abbekommen. Hoffentlich findet Bremen bald einen Manager, damit ich nicht noch mehr Interviews mit Willi Lemke sehen muss.

Dortmund – Fürth 3:1 (3:1)
Pfui, Mario Götze, aus, Platz, sitz! Wenn der jetzt auch wieder anfängt zu zaubern und sich über Weihnachten auch noch die Abwehr fängt, dann seh ich fast schwarz für den Münchner Alleingang. Ein feuchter Traum für jeden Dribbelfetischisten war das, und langsam nervt es mich, dass Fürth bei jedem noch so guten Gegner mithalten kann und trotzdem nie gewinnt. Da wäre es fast weniger frustrierend, sie ließen sich plattwalzen.

Frankfurt – Augsburg 4:2 (2:1)
Gleiches gilt für den FC Augsburg. Immer auf Augenhöhe, aber nie die Stirn bieten können. Aber was soll man auch ausrichten gegen die Sturmwut von Alex Meier (9 Saisontore) und Co. Und die scheinbar unendliche Gelassenheit von Armin Veh, die immer so ein großartiges „Gewinn ich heut nicht, gewinn ich morgen“ ausstrahlt. Dass der original Augsburger dennoch mit seinem hessischen Verein fiebert und hofft, hat man daran gemerkt, dass er bei dem Elfmeter von Meier nicht zuschauen konnte.

Hannover – Freiburg 1:2 (1:1)
Wenn die Reporter von Sky Slomka weiter so nach seinem Vertrag löchern, dann unterschreibt er am Ende noch zum Fleiß bei Alemannia Aachen. Der gute Mann darf sich ja wohl umschauen dürfen, schließlich will ihn außer Dortmund jeder Verein in der Liga haben und seinen Manager kann er eh nicht ausstehen. Vor lauter Vertragswerk hat H96 fast vergessen, dass sie gegen die unberechenbarste Mannschaft der Liga spielen und sind glatt von ihr überrollt worden. Streich hat nach dem Spiel seine Spieler umarmt, als wären sie seine Söhne. Kein Wunder, denn Freiburgs jüngste Spielweise ist die Definition von Mannschaftsleistung.

Hamburg – Mainz 05 1:0 (0:0)
In Hamburg ist die Stadionuhr (mit der Gesamtligazugehörigkeit) kaputt und auch sonst tickt der HSV nicht ganz richtig. Ohne Son und Van der Vaart ginge in der Offensive gleich Null, hinten reicht es immerhin zur selben, aber es steht ja auch der weltbeste Torwart im Kasten, und der heißt ganz sicher nicht Manuel Neuer. Nicht nur die Uhr, sonder wahrscheinlich auch das Herz von Tuchel ist stehengeblieben, als der Elfer gegen Szalai nicht gegeben wurde und dem HSV auch noch ein Abseitstor anerkannt wurde. Der eh schon auf Schiedsrichter-Krawall gebürstete Mainzer Trainer dürfte am Samstag Abend mit seinem ersten Verschwörungsthriller angefangen haben.

Gladbach – Stuttgart 1:2 (1:1)
Auf das Jahrhunderttor von Ibrakadabra gegen England (oder hing da auch noch eine Mannschaft dran?) gab es nur eine Antwort von Roel Brouwers: Das Eigentor den Jahrhunderts. Das hat dann leider auch das Spiel entschieden. Die gute Nachricht für alle Gladbach-Fans: Favre hat sich wieder aufs Kontern verlegt.

TIPPSPIEL:
Gratulation an Lostathello zum Tagessieg.

1. Papadopoulos 149
2. martimi 141
3. Eikman 140
4. DrLumpers 139
5. deLux 138

Die Tipptabelle für den aktuellen Spieltag
Die Tipptabelle in der Gesamtübersicht

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