Brennerpass Bundesliga 2014 /2015 (14)

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SPIELTAG 14

Bayern – Leverkusen 1:0 (0:0)
Ein Hochgenuss. Leverkusen ruppig, taktisch, forsch und die Bayern ihr Spiel immer perfide dem Gegner anpassend wie der T-1000. Das Leverkusener Spiel letztlich terminierend: Rode. God, I love me some Rode. Der löst mit seiner Einwechslung alle Münchner Probleme und das sind nach der ersten Hälfte nicht wenige. Verlorene Zweikämpfe im Mittelfeld, Ratlosigkeit im Spielaufbau gegen die auf Neuer schon beim Ausgeben des Balls zubrausende Levko-Welle und die Vier-Mann-Formationsattacken auf Ribery, die schon früh das bayerische Angriffsspiel dauerhaft auf die rechte Seite verlagern.

Doch dann kommt Rode, gewinnt endlich Zweikämpfe und holt die Bälle, an die die großartig gestaffelten Leverkusener Xabi Alonso bisher nicht haben rankommen lassen. Es könnte sogar 0:1 stehen, kehrte der rote Blitz Bernat nicht in letzter Sekunde den Ball von der Hawkeye-Demarkationslinie. Letztlich ist es auch Rode, der eine Ecke (hört, hört) herausholt, nach der Bayern via Ribery das Siegtor erzielt. Nach einer Ecke wohlgemerkt. Neben Rode (der einen völlig sinnentleerten Götze ersetzt) Mann des Münschner Spiels: Benatia, der aufräumt wie einst Boateng, bevor der zum modernen Lothar Matthäus (spieltechnisch) geworden ist mit seinen formidablen Pässen und seiner unheimlichen Spielübersicht. Aber wo wir grade beim Loben von Defensivspielern sind: was Jedvaj, Wendell und der Schlachter Spahic dahinten wegschaffen, gleicht auch dem Tagwerk eines Minenarbeiters. Respekt. Nur das Allianz-Arena-Chainsaw-Massacre vom an sich sehr sympathischen Bellarabi gegen meinen Boy Rode hätte es nicht gebraucht.

Im Vorfeld des Spiels hat sich Pep ja so dermaßen für Roger Schmidt ausgesprochen, dass man meinen hätte können, der braucht einen neuen Assistenztrainer. Aber die Lorbeeren sind schon berechtigt, wenn man sieht was für eine exzellente Balance aus Kampf und Kunst der Mann den Seinen verordnet hat. Fragt sich nur (wie bei den meisten Bayerngegnern), warum die Mannschaft das nicht auch bei „herkömmlichen“ Ligaspielen abruft.

Ein paar Anmerkungen noch zur Bayern-Offensive: nach wie vor geht eigentlich kein Match verloren, wenn Ribery und Robben gleichzeitig spielen. Statt jetzt wieder über die Abhängigkeit von den beiden Götterboten zu mosern, möchte ich nur mal kurz schriftlich folgendes fixieren: die zwei haben nicht nur eine Bayern-Ära mitgeprägt, sie sind selbst Eine und es ist schlichtweg ein Witz, dass Robben noch nie für den Ballon D’ingsda nominiert war. Und noch was: es mag ihn die Stärke Lewandowskis kosten (der immer noch nicht ganz auf Höhe des Münchner Spiels ist, aber immer besser wird, dennoch gern mal einen reinwurzen darf, wenn er möchte), aber Pep ist zu einem bekennenden Nutzer und Liebhaber von Angriffen über die Außen geworden. Das war bei Barca noch keineswegs so, da war die Außenbahn nur eine veritable Ablenkung von Messi, der dann innen das Fallbeil betätigt hat. Und auch wenn Pep Ribery (ohne Erfolg) und Robben (mit Erfolg) gerne nach innen schiebt, es bleibt doch auf ewig der Verdienst von Robbery, dass Bayern mit den beiden den besten Flügelangriff der Welt hat.

Dortmund – Hoffenheim 1:0 (1:0)
Bisschen holpriger Beginn und Chancenauswertung immer noch Tropfsteinhöhle, aber dennoch hat der BVB die Hoffenheimer letztlich einfach niedergerannt. Dafür, dass sie ab Minute 20 keinen Zugriff auf das Spiel mehr hatten, haben die sich gut gehalten, denn auch das 1:0 war ja nur dem Sekundenschlaf der Hoffenheimer Abwehr geschuldet, keinem spielerischen Mangel. Oh Mann, es hat die letzten Wochen so gut getan, Klopp einfach nur da stehen zu sehen wie einen normalen Menschen. Jetzt, wo er wieder so primatig durch die Gegend springt und die Luft k.o. schlägt, verursacht er wieder diese Urangst vorm Gewaltmenschen in mir.

Frankfurt – Bremen 5:2 (1:1)
Grandios, was Schaaf da momentan aus Frankfurt rausholt. Und auch MIT Frankfurt rausholt, denn es wird kolportiert, dass die Mannschaft an ihn herangetreten ist, mit dem Wunsch offensiver zu spielen. Und bittesehr, mit Grüßen an den Ex-Verein, da haben sie bei Herrn Schaaf offene Tore eingerannt. Klar war die Attacke auf den armen Bremer Torwart Wolf von Amnesty so nicht abgesegnet, aber man hatte den Franks auch einen Elfer verweigert. Alex Meier, Schützenjäger, wollte ich dann noch angemerkt haben.

Gladbach – Hertha 3:2 (1:1)
Absolut verdienter Sieg für Gladbach nach einer Auszeit von drei Spielen, in denen man allerdings Mannschaften wie Schalke und Augsburg vorbeilassen musste. Und auch nicht mehr so krampfig auf Konter wartend, sondern wieder das Spiel machend. Hertha hat sich gar nicht übel geschlagen und der von Kalou erschwindelte Elfer ist schmeichelhaft, denn ein 3:1 hätte das exakte Kräfteverhältnis in der Liga wiedergegeben.

Hannover – Wolfsburg 1:3 (1:1)
Wolfsburg ist zu stark, weil zu konstant, für die meisten Mannschaften in der Liga, damit muss man sich abfinden. Und Konstanz schlägt sowieso immer jede Momentaufnahme, so auch in diesem Spiel, wo Hannover über einen respektablen Zeitraum deutlich besser war als der Wolf. Ich als Bayern würde mich deshalb in Punkto Meisterschaft noch nicht supersuperweit aus dem Fenster lehnen. Ich halte Leverkusen und Dortmund zwar für die besseren Teams als den VfL, aber die haben bereits zu viele Punkte liegen gelassen. Kevin De Bruyne (23) hat übrigens gerade seine Autobiografie veröffentlicht und Bas Dos sein erstes Tor seit 1957 für den Verein geschossen.

Stuttgart – Schalke 0:4 (0:3)
Hupsi, Huub. Das wird wohl doch kein Grachtenbummel mit dem Klassenerhalt. Die Stuttgarter Verteidigung inkl. National-Hopeful Rüdiger hatten spielfrei, so dass Choupo-Mouting hinter Alex Meier die Torjäger-Liste anführt, obwohl er gefühlt erst seit zwei Spielen trifft.

Köln – Augsburg 1:2 (1:0)
Schon beeindruckend, wie unbeirrt und von sich selbst überzeugt der FCA spielt. Da legt Köln die beste Halbzeit der bisherigen Saison hin, mit Spaß an der Freud und Freud an der Feldüberlegenheit und Augsburg wischt besagte Halbzeit weg wie eine lästige Haarschuppe auf der Schulter. Platz drei für die Motherfuggers (eat this, kicker.de).

Paderborn – Freiburg 1:1 (0:1)
Arg glückliches Unentschieden für Freiburg, da kann Streich einen auf Shining machen oder auch nicht. Bürkis Fehler war zwar hanebüchen, aber völlig verzeihlich, denn ohne ihn hätte man das Spiel sogar noch verloren.

Hamburg – Mainz 2:1 (1:0)
Hier haben die zwei krampfigsten Mannschaften der Liga gegeneinander gespielt und gewonnen hat Klaus Cleber. Oder so ähnlich. Schön war das nicht, aber wenn Zinnbauer gleich hier anruft und sagt „Schön muss das auch nicht sein“, habe ich keine Gegenargumente.

TIPPSPIEL
Gratuliere zum Tagessieg, Wuzzel1981, mit 26 feisten Punkten in die Top 5 katapultiert!

1. feinschmeckerle 174
2. Heisenberg 174
3. Thomas_Pfa 173
4. Klaus 172
5. wuzzel1981 169

Die Tipptabelle für den aktuellen Spieltag
Die Tipptabelle in der Gesamtübersicht

>> BRENNERPASS TIPPSPIEL 2014/2015: HIER ENTLANG!

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