OUT NOW: „Rosalie“ als Taschenbuch

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»Ein Buch mit Romantik und Relevanz.«
Bernhard Blöchl, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

»Ein wunderbares Buch, lakonisch, zart – Heimat, Jugend, Liebe. Es ist wie es ist – grausam und schön.«
Lars Friedrich, BR CAPRICCIO

»Berni Mayer erzählt in seinem literarischen Debüt ›Rosalie‹ eine romantische Coming-of-Age-Geschichte in der bayerischen Provinz – und tritt in keine der Klischeefallen, die auf diesem Feld ausliegen.«
Josef Wirnshofer, SPIEGEL ONLINE

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Rosalie

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„Rosalie“ heißt mein am 17.11. erscheinender Roman. Zum Inhalt in Kurzform bitte hier klicken. Jetzt ein Trailer:

Stimmen:

„Der niederbayerische Schriftsteller Berni Mayer musste erst nach Berlin gehen, um seine Heimat neu zu deuten. Das Ergebnis ist der schrecklich schöne Roman ‚Rosalie‘. [..] Es ist schon deshalb ein herausragendes Buch, weil Mayer um alle Klischeefallen herumfabuliert, die der Heimatroman bereithält.“
– Bernhard Blöch, Süddeutsche Zeitung

„Das verdankt Rosalie zunächst der schnörkellosen, fast lakonischen Sprache. Mayer erzählt unaufgeregt und hebt Praam nicht als ein Stück Hyper-Bayern auf den Sockel.[..] Nicht einmal mit diesem historisch aufgeladenen Erzählstrang um das Schloss verhebt sich Mayer. Er erzählt ihn souverän und stimmig aus. Für ein Debüt gelingt ihm damit ziemlich viel.“
– Josef Wirnshofer, Spiegel Online

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Warum Rosalie?

Ich hab auf dem Blog zwar schon mal über die Ursprünge von Rosalie geschrieben, aber hier ist nochmals ein Text für meinen Verlag, in dem ich ausführe, wie sehr mich die grandiose Verfilmung von Harper Lees „To Kill A Mockingbird“ zum Roman geführt hat. Ist natürlich arg selbstreferenziell, aber als Nachbetrachtung vielleicht ganz amüsant, wenn man das Buch schon gelesen hat. Vielleicht.

WARUM ROSALIE? (Wer außerdem immer schon wissen wollte, woher die Boo Radleys ihren Bandnamen haben)

Lesen/Singen/Spielen 2015

Hallo, es gibt wieder ein paar neue Termine, wo man mich mit Buch, Gitarre und süddeutschem Schandmaul zu Werke gehen sehen kann. Schon am Donnerstag fängt’s in Berlin an, dort aber „nur“ als Gast bei den legendären tschk!talks, wo ich über meine 25 Lieblingswestern (mein nie erscheinendes Endlos-Blogprojekt) referiere.

Damit man sich vorstellen kann, was so eine Lese- und Musikreise für Kuriositäten mit sich bringt, folgt im Anschluss an die Termine ein kurzer Ausschnitt vom Tourtagebuch 2014, das noch nicht das Licht des Tages erblickt hat.

29.01.2015 Berlin, tschk!talks, Lupita Bar
20.02.2015 Neunkirchen, Stummsche Reithalle
21.02.2015 Tübingen, Café Haag
26.02.2015 Hamburg, Aalhaus
14.03.2015 Leipzig, Litpop (Ort tba)
28.03.2015 Wiltz (Luxemburg), Prabbeli
22.04.2015 Erfurt, Franz Mehlhose
23.04.2015 München, UnterDeck, Heyne Hardcore Night

22.04.2014 Nürnberg, Weinerei (Re-Cap)

Das war fantastisch. Leseraum so groß wie mein Schlafzimmer und genauso gemütlich. Nur die Playstation fehlt. Vorher bei den guten Menschen Petra und Julian von StarFM gewesen und mitanhören müssen, wie das bestgehütete Gimmick der Wrestlinggeschichte, nämlich die mythische Aura vom Undertaker, in einem Satz pulverisiert wird. Man stelle sich den Satz auch noch auf Fränkisch vor: „Der Undertaker war neulich auch auf’m Christkindlesmarkt in Nürnberg.“ Übernachtet haben wir (mein Bandkollege Sebi von Gebruder Grim war als embedded Video-Journalist dabei) dann in Fürth, was bei einer Gutwetterfront toskanischer wirkt als so manches Viertel in Florenz. In der Gastwohnung treffen wir auf Rudi Dutschke, den dicksten Kater, die ich je gesehen habe, weshalb ich ihn in Heinz-Rüdiger Dutschke umbenenne, analog zu dem dicken Kind in „Man spricht Deutsh“. Die Möglichkeit, in Gin verdünnte Halluzinationsmedizin einzunehmen, nehmen wir nach einem Informationsgespräch mit einem Telefonjoker nicht wahr. Falls wir in den nächsten 24 Stunden noch etwas wichtiges vorhätten, rät er uns dringend davon ab. Wir wollen in Kallmünz in den Biergarten am nächsten Tag, das ist uns wichtiger als Visionen. Also lassen wir das mit dem Bewusstsein erweitern und cruisen am nächsten Tag stattdessen zu Crosby, Stills, Nash & Youngs „Carry On“ nach Kallmünz, um dort um 13.59 eine last-minute-Pizza zu essen, weil in bayerischen Wirtshäusern wird die Siesta strenger eingehalten als in jedem Kaff in Baja California.

Lesereise: Herbst

Es fehlen ja noch ein paar Termine von der großen Mandelreise in diesem Jahr. Die kann ich hiermit preisgeben. Freu mich, wenn’s wieder losgeht, hab auch extra ein paar ganz neue Lieder einstudiert. Auf deutsch sogar.

26.09.2014 Chemnitz – Weltecho
27.09.2014 Suhl – Provinzschrei
04.10.2014 Frankfurt, Feinstaub
05.10.2014 Karlsruhe – Kohi (Karlsruher Literaturtage)
22.11.2014 Berlin, Z-Bar, Krimimarathon

Und nicht zu vergessen das einzige und letzte Gebruder-Grim-Berlin-Konzert in diesem Jahr mit den geschätzten und wiedervereinigten Kollegen von HOT°.

17.10.2014 Gebruder Grim & HOT°, Grüner Salon, Berlin

Und so geht’s zu auf Lesereise:

Die Lesereise III

…oder wie ich beinahe meine Stimme und meinen Mittelhandknochen verlor

14.03.2014 Leipzig, Wärmehalle-Süd

Das war ein Vorglühen für die späteren Lesungen. Erstmals habe ich an einem Abend mehrere Texte aus dem damals noch unerschienenen Buch „Der große Mandel“ vorgelesen. Das Jahr davor lag Schnee in Leipzig und ich war nicht auf der Messe. Dieses Jahr war es bacherlwarm, aber die Hölle soll überfrieren, wenn ich nochmals ohne Termin auf die Messe gehe. Es gibt wirklich nichts grausigeres als Thilo Sarrazin in einer Liveübertragung vom ZDF mitanhören zu müssen oder an jeder Ecke hundert Bücher angepriesen zu bekommen, die keine Haltung zu nix haben. Abends lese ich mit Linus Volkmann, den ich mir dafür extra angelacht habe und der mir gut gefällt, weil er zwar lustige Dinge schreibt, aber in Sekundenschnelle zwischen Selbstbegeisterung und Selbstabscheu hin- und herschalten kann und das ist das Wichtigste für Humoristen – dass sie sich eben nicht nur die ganze Zeit gut finden. So kann nichts Lustiges entstehen. Nach der Lesung dann herumgetanzt bis zum Zerfall. Das mit dem Tanzen hat oft ein Nachspiel. Man lernt beim Tanzen gute Mädchen und gute Jungs kennen, das ist schön, aber dafür sitzt man nicht an der Theke mit Autorenkollegen, Verlegern und Lektoren. Da muss man abwägen, was einem wichtiger ist. Die Karriere oder der Rock’n’Roll. Um acht Uhr morgens gehe ich ins Bett, weil ich meine Entscheidung schon zwölf Stunden vorher getroffen habe. Auftakt zu einer mehrmonatigen Immunschwäche.

14.04.2014 Hamburg, Superbude

Erscheinungstag des Buches. Die Buchhandlung, die ins Hotel Superbude in St. Pauli kommt, wo ich lesen werde, hat vom Verlag noch keine neuen Bücher geschickt bekommen. Am Erscheinungstag des Buches wohlgemerkt. Und das mit dem Beamer bekommen wir nicht hin. Aber ehrlich gesagt, war ich noch nie auf einem Termin, wo die Beamervorbereitungen unter neunzig Minuten und mindestens einer Autofahrt zu irgendwem nach Hause wegen eines Adapters gedauert hätten. Das war auch die Lesung mit dem besten irischen Whiskey, den wir uns extra aus einem Fachgeschäft geholt hatten. Also so einem, das einen rausschmeisst, wenn man nach Jameson fragt. Wir, das sind Gregor, Jonas uns ich, weil es jetzt auch eine Liveband für Lesungen im näheren Umland gibt. Wir werden uns später noch das Black Mandel Orchester nennen. Wir spielen das erste Mal das Thema von Hulk Hogan und singen es dreistimmig. Außerdem wird in Hamburg erstmals deutlich, was „Hier kommt Kurt“ für ein valider Mitschunkler ist, was viel über die heimliche Popularität von Frank Zander aussagt. Später in der Mutter erzählt mir jemand das erste Mal von „Tinder“. Danach höre ich beinahe auf jeder Station der Tour davon.

15.04.2014 Berlin, Kaffee Burger

Die eigentliche Buchpremiere. Das Kaffee Burger, die alte Russenschranze ist die perfekte Gastgeberin. Duster, sleazy, hervorragendes Personal und es gibt sowohl Jameson als auch Futschi. Ich habe den Abend so vollgestopft mit Sensationen, dass meine eigenen Lesepassagen nur noch als Übergänge zum nächsten Spektakel dienen. Erst kommt der musikalische Komödiant Thomas Franz, dessen Lieder teilweise komplexere Kriminalhandlungen in 3 Minuten fassen als meine drei Bücher zusammen, dann singt der This-is-♥-Chor den Hulk Hogan mit mir, dann schlägt sich Markus Kavka pantomimisch fast selbst k.o., dann spielt das Black Mandel Orchester „Hymn“ von Ultra Vox, dass man weinen möchte und am Ende ist der Autor zu betrunken, um die Show rechtzeitig zu beenden, weshalb sie auch ungefähr eine halbe Stunde zu lange dauert. Aber das scheint ein neues Merkmal für Berlin-Shows zu werden.

22.04.2014 Nürnberg, Weinerei

Das war fantastisch. Leseraum so groß wie mein Schlafzimmer und genauso gemütlich. Nur die Playstation fehlt. Vorher bei den guten Menschen Petra und Julian von StarFM gewesen und mitanhören müssen, wie das bestgehütete Gimmick der Wrestlinggeschichte, nämlich die mythische Aura vom Undertaker, in einem Satz pulverisiert wird. Man stelle sich den Satz auch noch auf Fränkisch vor: „Der Undertaker war neulich auch auf’m Christkindlesmarkt in Nürnberg.“ Übernachtet haben wir (mein Bandkollege Sebi von Gebruder Grim war als embedded Video-Journalist dabei) dann in Fürth, was bei einer Gutwetterfront toskanischer wirkt als so manches Viertel in Florenz. In der Gastwohnung treffen wir auf Rudi Dutschke, den dicksten Kater, die ich je gesehen habe, weshalb ich ihn in Heinz-Rüdiger Dutschke umbenenne, analog zu dem dicken Kind in „Man spricht Deutsh“. Die Möglichkeit, in Gin verdünnte Halluzinationsmedizin zu nehmen, nehmen wir nach einem Informationsgespräch mit einem Telefonjoker nicht wahr. Falls wir in den nächsten 24 Stunden noch etwas wichtiges vorhätten, rät er uns dringend davon ab. Wir wollen in Kallmünz in den Biergarten am nächsten Tag, das ist uns wichtiger als Visionen. Also lassen wir das mit dem Bewusstsein erweitern und cruisen am nächsten Tag stattdessen zu Crosby, Stills, Nash & Youngs „Carry On“ nach Kallmünz, um dort um 13.59 eine last-minute-Pizza zu essen, weil in bayerischen Wirtshäusern wird die Siesta strenger eingehalten als in jedem Kaff in Baja California.

23.04.2014 Regensburg, Alte Filmbühne

Das ist jetzt der kritische Moment der Tour, weil sich eine Situation von vor zwei Jahren wiederholt. Der FC Bayern spielt Champions League (dieses Mal im Halbfinale gegen Real Madrid), es herrscht ein für April großkaiserliches Kaiserwetter und Berni Mayer liest in der neuen Alten Filmbühne. Zum Glück hat die Mittelbayerische Zeitung ein großes Porträt über mich gebracht, wodurch jetzt endlich auch der Vater meiner Ex-Freundin aus dem Jahre 1990-91 weiß, dass das Arschloch aus Grafentraubach mittlerweile Schriftsteller und bezahlter Dandy ist, und sein Instinkt, der Tochter den Umgang mit ihm zu verbieten, goldrichtig war. Vor der Lesung lasse ich mich mit Sebi noch auf der Walhalla nieder, weil a) Schauplatz im Großen Mandel und b) immer schön mit dem Donau-Delta unter uns und c) immer ganz gute Weiber da oben. Die Lesung selbst ist von mir minutiös so eingefädelt, dass sie mit dem Abpfiff der ersten Halbzeit endet und sich alle noch ein Hefeweizen holen können, bevor die Niederlage (Hinspiel) dann endgültig in der zweiten Hälfte besiegelt wird. Bei der Lesung probiere ich etwas aus, dass ich in Kallmünz unter einem Heiligenbild auf der Brücke geübt habe: Das Live-Vater-unser. Macht sich vorzüglich als Opener und es ist erstaunlich, wie ich das noch Wort für Wort kann, ohne es die letzten 25 Jahre auch nur einmal aufgesagt zu haben. Ist er also doch zu was gut, der Katholizismus. Übernachtet und gefrühstückt wird standesgemäß bei den Eltern in Grafentraubach, Niederbayern, wo es einen Whirlpool (der einzige Luxus meiner Jugend, denn als Santiär-Unternehmen bekommt man da ausrangierte unter dem Einkaufspreis) und Butterbrezen gibt. Dahoam is dahoam.

24.04.2014 München, Unter Deck

Bevor es nach München geht, machen wir einen Zwischenstopp im malerischen Straubing, während meiner Kollegstufenzeit ein Fall für die Antifa, klärt mich der Passauer Ex-Antifa’ler Sebi auf. Ich habe davon damals nichts mitbekommen, hab die Stadt nur so conquistadoresmäßig nach Frauen und Tequila abgesucht, nicht nach Nazis. Aber hätten wir damals gewusst, dass es da eine Aktivität gibt, wir hätten sofort mit einer Spontanlichterkette zugeschlagen. In Straubing gebe ich dem lokalen Radiosender Aktuelle Welle Niederbayern ein Interview und fühle mich ein bisschen wie der Haindling nach seinem ersten Hitalbum (ohne die Gagen). Endlich hört mir daheim jemand zu, ohne dass ich mich für einen Nachwuchsbandwettbewerb anmelden muss. Die Lesung in München wird ein bajuwarisches Dampfbad. Erstens, weil es sauheiß ist im Unterdeck, zweitens weil die tolldreisten Neo-Folkloristen von der Schicksalscombo mit mir Gstanzl singen und ich beim Jodeln sauber ins Schwitzen komme. Und muss natürlich diese drei unendlichen langen Fremdschämmminuten immer nur an den Sketch von Loriot denken. Bekomme ich nach der Lesung mein Jodeldiplom überreicht? Ois is Country.

25.04.2014 Augsburg, Rheingold

In Augsburg treffen wir dann auf die größte Gastfreundlichkeit und kleinste Zuschauermenge dieser Tour. Unser Gastgeber Bernie (guter Name) vom Restaurant Rheingold serviert uns quasi nonstop gutes Essen und Getränke und nimmt uns nach der Lesung auch noch mit in die Ausgburger Nacht, begleitet von seinen zwei überaus sympathischen Thekenmadames, deren Namen mir entfallen sind. Hier stimmt also alles – bis auf die Zuschauermenge. Eine für April frech warme Nacht befüllt die Biergärten und leert die Lesungen, zumindest rede ich mir das so schön. Aber weil’s mir ja eh nicht ums Geld geht (ja, ich weiß, Mama), machen wir aus dem großen Mandel einen gratis Mandel und können tatsächlich so ein paar kulturinteressierte Menschen aus dem hauseigenen Biergarten abziehen. Getränke dürfen sie mitnehmen. Das wird auch die Nacht werden, in der ich das erste Mal Wodka-Mate in mich hineinwürge und deshalb auch nach nur vier Stunden Schlaf am nächsten Morgen um zehn ohne Pause nach Berlin zurückfahren kann.

28.05.2014 Berlin, Maschinenhaus
Lange Nacht des Buchs oder so. Kotzwetter, kein Mensch auf der Straße und nicht viel mehr im Kesselhaus. Trotzdem Bombenstimmung, nicht zuletzt weil alle wieder da sind: Das Black Mandel Orchester, Markus Kavka, Rüdiger Rudolph und der ♥-Chor. Mein traditionell letztes Lied „Nix mitnehmen“ dauert dieses mal ungefähr 14 Minuten, das ist Rekord.