Kein pfundiger DVD-Abend. Auch wenn „21 Gramm“ von einem augenscheinlich brillianten Ensemble (Benicio Del Toro, Sean Penn, Naomi Watts) mit Lust zur Selbstentstellung dirigiert wird und Regisseur Alejandro González Iñárritu (Amores Perros) mit seiner fragmentarischen Erzählweise die Fatalität der Ereignisse trotz der Zerstücklung im Zusammenhang grauslich nahe bringt, fand ich den Film pseudomoralisch, aufdringlich, langatmig und ausrechenbar.
Zugegeben, die eine oder andere Szene hat mich in den Schlaf verfolgt, intensiv muss der Film also gewesen sein, im Gesamten hat mir das Spektakel aber deutlich zu lange gedauert und die Hackepeter-Antichronologie hat mich am Ende kollossal genervt, weil einfach gottverdammt nichts voran ging. Ich glaube wirklich, Herrn Inarritus Standpunkt verstanden zu haben, deutlich verstanden, zu deutlich – JA, ICH HAB’S JA VERSTANDEN! Dieser Diskurs zu fundamentalen Fragen des Lebens wie „Was ist ein Leben wert, wieviel wiegt es?“ (21 Gramm hat jemand gesagt) war mir zu aufdringlich und Sean Penns Löffel-Ab-Monolog wäre nun wirklich nicht mehr notwendig gewesen. ICH HAB’S JA KAPIERT!
Ja, war schon irgendwie gut und im Schlimmen schön anzusehen, aber dann doch zuviel des „Guten“. Man soll halt nicht mit seinen Pfunden wuchern. Sagt übrigens auch Roger Ebert.