Eine weitere halbbiografische Notiz bezieht sich rückwirkend auf meine jüngst verfasste Abhandlung über Werwölfe in Film und Fernsehen. Samstag Spätnacht habe ich ein besonders bemitleidenswertes Exemplar im ZDF gesehen. Der Wolf in „Death Moon“ befand sich auf Hawaii, vielleicht war das der Grund für sein legeres fluffiges Sommerfell. Sprechen wir nicht mehr darüber. Sprechen wir vielmehr darüber, dass unser Münchner Tatort Kommissar Udo Wachtveitel offensichtlich bereits in amerikanischen TV-Horrorfilm-Produktionen der Siebziger cineastische Morgenluft wittern durfte. Das ist nicht Robert Foxworth, die B-Movie Legende, das ist uns Udo. Überzeugt euch selbst an dem Foto ganz unten.
Gefreut hat mich auch die Ausstrahlung eines Crime-Klassikers namens „To Live And Die In L.A.“ auf NDR mit einem entfesselten Willem Dafoe in einer kaum polarisierenden Schurkenrolle. Man muss den smarten Pekuniärkünstler einfach mögen, während man fast erleichtert ist, wenn dem schon wieder ein bisschen Udo-Wachtveitl-artigen Main Cop am Ende das Gesicht in acht Teile zerschossen wird. Grandiose Beinleistungen von Darlanne Fluegel und Bianca Torres runden das Ganze zu einem echten Genreklassiker ab. Seit Kindesbeinen einer meiner Lieblingskrimis, von dem schockfrostenden Roland D-10 Soundtrack mal abgesehen.
Udo Wachtveitl in „Death Moon“