„Ich wünschte, du könntest jetzt die Themse sehen wie sie in der Abendsonne glitzert. Wenn ich hier so lang schlendere auf meinem Nachhauseweg, glitzert die Sonne auf der Themse. Ich glaube, du würdest es mögen. Ich gehe schon eine ganze Weile hier entlang. Ich glaube, du würdest London mögen. Du darfst nicht immer daran denken, dass ich mit ihm zusammenlebe. Darum geht es doch nicht. Das ist halt praktisch. Ich mag London und du würdest es auch mögen. Ich habe gestern Damon Albarn getroffen und man hat mir mein Handy geklaut. Ich muss jetzt auflegen, ich bin bald in der Brick Lane. Wir kochen alle. Das ganze Haus kocht zusammen. Ich mag dich auch. Tschüss.“
Und als sie mit ihm auf dem Bett liegt und der Fernseher läuft, hören sie ein Klatschen und ein Schreien aus dem Zimmer nebenan. Die Wände sind dünn und durchlässig hier.
„Sie mag es, wenn er sie auf den Hintern schlägt“, sagt sie.
„Dann versucht sie vielleicht heute nacht nicht, sich umzubringen“, meint er.
„Ich möchte mit dir schlafen jetzt. Ich mag dich nämlich.“ Sie küsst ihn schnell auf die Stirn.
„Das hast du noch nie so direkt gesagt.“ Er ist verunsichert.
Sie knöpft seine Hose auf und holt seinen Schwanz heraus. Als sie ihn streichelt, schaut sie ihn genau an. Normalerweise vergräbt sie dabei ihren Kopf in seinen Armen. Aus dem Nebenzimmer hört man ein Klatschen und ein Schreien.
Später hilft sie ihm, die Gitarren in den Backstageraum zu tragen. Vor dem Auftritt treffen sie G. und R. und sie wünschen ihnen Glück. Als er beim Soundcheck ist, geht sie mit R. auf die Toilette, um ein wenig Koks zu nehmen. Sie mag das Gefühl. Zuhause ist es schwer, welches geschenkt zu bekommen. Doch hier hat es jeder. Es ist wie ein Bier spendiert zu bekommen. G. und R. haben diese Band, Bloc Party. Sie nehmen eine Single auf, aber sie weiß nicht, ob jemand diese seltsame Musik mögen wird. Musik. Alles ist voller Musik.
Sie sieht ihm zu, wie er in Zeitlupe auf der Gitarre den Song begleitet. Sie versucht an seinen Schwanz zu denken, doch sie schämt sich ein wenig. Mit Koks schämt sie sich aber immerhin weniger als früher. Es wird schon besser. M. steht neben ihr und muss sich übergeben. Er trifft einen Teil ihres Rocks, den sie sich gestern bei Top Shop gekauft hat. Hier fällt es ihr so leicht, Röcke und Strumpfhosen zu tragen. Sie will diese Stiefel, die F. anhat. Die kleine Asiatin ist so unglaublich hübsch. Sie würde gerne einmal ihre Füße anfassen. Ihre Füße sind sicher viel, viel kleiner, als die Stiefel vermuten lassen. S. küsst sie in den Nacken. Er schreibt manchmal für den NME. G. geht mit einem Mädchen in Richtung Klo. Mark Owen ist auch da. Er lächelt ihr kurz zu und sie lächelt zurück. Mark Owen ist ständig im Barfly. Das Konzert dauert ihr zu lange. Sie will nicht wieder seine Instrumente nach Hause tragen. Berlin ist lächerlich, denkt sie und macht sich auf die Suche nach R.
„Es war sehr schön gestern. Ich gehe gar nicht mehr so viel aus hier. Und ich fühle mich sehr unscheinbar. Eigentlich bin ich nicht mehr so hübsch. Ich habe meine Haare pechschwarz gefärbt. Ich mag es hier. Ich mag London. Du weisst doch, dass du nicht einfach so kommen kannst. Berlin ist doch auch toll. Ich mag dich auch. Bis bald.“