Der Knochenmann:
Nicht mehr viel mit Haas Buch zu tun, aber ein Hader als Brenner in Vollendung. Trendaktrice Minichmayr sehr gut, auch wenn ich ihr das Campino-Duett übel nehmen muss und überhaupt ein einziges Method Acting Vehikel für den Bierbichler. Großartige Chemie zwischen dem Bertie und dem Brenner. Die tödliche Tristesse des Umlands samt Autobahnanschluss scharfsinnig eingefangen. Für nicht des Bairischen (ja so heisst das linguistisch korrekt, liebe Österreicher) Mächtige sicher ein Graus und für Murnberger- und Haas-Ungebübte sicher auch mit über zwei Stunden eine zu große Leidprüfung.
Underworld 3:
Ich mag die beiden Vorgänger (bzw. Nachfolger nach neuster Chronologie), aber Teil drei war ja wohl ein Riesenschmarrn. Deppertes und vollkommen vorhersehbares Romeo und Julia-Szenario, unübersichtlichste Hautfetzerei, grauenvolle Dialogfetzen und ein Overacting der Herren Nighy und Sheen (grade noch so gut bei Frost/Nixon, aber vielleicht hat der ein Pupillenproblem und muss so glotzen), dass ich irgendwann gern umgeschaltet hätte, aber ich saß ja im Kino.
The Wrestler:
Erstaunlich, dass sich mal jemand die Zeit nimmt, die finsteren Seiten des Wrestlinggeschäfts so zu sezieren. Irgendwie fühlt sich der Film für mich als extreme Kunstnische an, aber in den USA ist die Industrie eine sehr einträgliche und so ein Film ist mutiger als er uns erscheint. Ansonsten nix zu mäkeln, intensive Frisur von Mickey Rourke und ein Hardcorematch, wie ich es im richtige Wrestling so brutal noch nicht gesehen habe. Musste noch schmunzeln, weil ich gelesen hatte, dass Hulk Hogan damit prahlt die Rolle angeboten bekommen zu haben. Ja, ja, als ob der Egomane Hogan sich freiwillig eine Duschhaube aufgesetzt hätte.
Basta/C(r)ook (DVD):
Ein Film der gleich zwei Titel, eine Klammer und zwei Untertitel braucht um seine Doppelbödigkeit zu erklären kann eigentlich nix sein. Hab ich mich aber von der Besetzung blenden lassen. Hübchen/Hader/Harfouch/Bleibtreu. Hätte meiner gewohnten Maxime treu bleiben sollen, dass der deutsche Film auch trotz Hader nix taugt. Was Pepe Danquart da hingestellt hat, ist eine peinliche Aneinanderreihung von Ostmafia-Klischees, ein Greenaway für Mikrowellengerichtler und alle zwei Sekunden eine Scheißmusik, die’s nicht gebraucht hätte. Zwei Doro-Filme, ein Treffer also. Weil der Knochenmann, der war ja gut, musst du wissen.
Mr. Brooks (DVD):
Solider Killer-Thriller mit Kevin Costner. Eine Art Dexter für ruhigere Gemüter. Zweifelhafte Message, wenn der Schlächter kein Schlechter ist, sondern eigentlich der netteste Mensch im Film. Sogar sein Mr. Hyde Big Willy Hurt räumt Sympathiepunkte für gute Gags ab.