Spieltag 13: Die Angst des Stürmers vorm leeren Tor
Ich sollte dieses Sky wieder abbestellen. Seit ich Fußball im Bezahlfernsehen verfolge, gurkt der FC Bayern durchs Mittelfeld der Tabelle und jedes Wochenende wird zur totalen Nervenprüfung. Dabei sollte mich der Scheiß doch entspannen.
Leverkusen – Bayern 1:1 (1:1)
Mir reicht’s jetzt mit den Bayern. Die Van Gaals müssen sich die Meisterschaft so dringend abschminken wie Claudia Gülzow ihr Alien-Make-Up. Champions-League-Quali ist jetzt das Höchste der Gefühle und längst kein Selbstläufer. Da kann Schweinsteiger noch so oft auf 50-Millionen-Niveau spielen und Gomez einlochen, wie er lustig ist – so lange in der Defensive derart viele Bälle verhunzt werden, wird das nichts. Und die Defensive war auch schon die letzten zwei Jahre ein Problem, in der Meistersaison lediglich übertüncht durch Robben und Müller. Ich sprechs jetzt einfach mal aus, weil ich es so empfinde: Van Gaal muß weg. Spätestens zur Winterpause. Und Leverkusen war kein harter Brocken. Ein paar Ballproleten wie Vidal und Sidney Sam machen noch keinen Meistersommer. Sollte Ballack wieder fit werden, kann der die Leverkusener tatsächlich bereichern. Dass ich mich das noch sagen hör.
Schalke – Werder 4:0 (2:0)
Magath braucht sich auf diesen Sieg nichts einbilden. Raul hat das Spiel alleine gewonnen und Bremen war so verunsichert, dass es einem leid tun kann. Jetzt sprechen manche von einem notwendigen Paradigmenwechsel bei Werder und einem Ende der Ära Schaaf, und ich will nicht unbedingt widersprechen. Ich glaube zwar schon, dass Bremen auch unter Schaaf wieder in die Spur kommt, aber ich sähe gerne eine neue Konstellation. Übrigens hatte ich vollkommen vergessen, dass Magath mal Trainer bei Werder war und wegen Unstimmigkeiten durch Schaaf ersetzt wurde. Vielleicht tauschen die beiden ja wieder.
Frankfurt – Hoffenheim 0:4 (0:1)
Ende der Frankfurter Festtage, und Hoffenheim hat’s runtergezockt wie nix. Aber da setzt sich diese Merkwürdigkeit in der Liga nahtlos fort: Mannschaften spielen an einem Tag wie Chelsea und am nächsten Spieltag wieder wie die Wolverhampton Wanderers.
Gladbach – Mainz 2:3 (0:0)
Das sind Fighter bei Gladbach, das muss man ihnen echt lassen. Die Mainzer aber auch und mit dem Quentchen mehr Spielwitz. Tuchel ist wieder am BVB dran und wahrscheinlich bald Meistertrainer. Warum, erklär ich beim Dortmund-Absatz.
Freiburg – Dortmund 1:2 (1:0) Live
Für den Schuss am leeren Tor vorbei von Kuba gehört Dortmund am Ende der Meistertitel aberkannt. Eigentlich jetzt schon Zwangsabstieg angebracht. Und ich seh neulich noch so ein Spaßvideo beim MC Winkel und denke mir: Walacheifußball, sowas gäb’s bei uns nicht.
Hannover – Hamburg 3:2 (1:1)
Wenn du in dieser Saison oben mitspielen willst, reicht es nicht, gut zu spielen. Noch nicht einmal mit einem guten Kader. Herzblut ist die Devise. Vehmütig dürfte sich da ein gewisser Trainer an seine Meistersaison in Stuttgart erinnern. Wie hat er das damals nur hinbekommen, fragt er sich nicht nur er selbst. Hut ab vor Slomka. Hier scheint tatsächlich der Trainer eine Mannschaft zu prägen und nicht umgekehrt.
Nürnberg – Kaiserslautern 1:3 (0:3)
Dieses dauernde Elfmeterverschießen ist eine Seuche. Somit auch zurecht verloren, der Glubb.
Stuttgart – Köln 0:1 (0:0)
Unerwartet gutes Spiel, in das ich Sonntag nachmittag eher zufällig hineingeschaltet habe. Ein echter Dranbleiber und noch nicht einmal unverdient gewonnen von Köln. Ein paar irre Kombinationen von Podolski gesehen. Dass ich mich das noch sagen höre.
St. Pauli – Wolfsburg 1:1 (1:0)
Ach schade, Pauli. Vier Niederlagen und ein Unentschieden später steht man viel weiter unten als man eigentlich spielt. Wolfsburg tritt zurecht auf der Stelle. Was muss auch ein Engländer trainieren…, soll der Litti ran, kann ja nicht mediokrer werden.