Brenners Bundesliga 2010/2011 (25)

Spieltag 25: Gladiolator – ein Monumentalfilmriss

Hannover – FC Bayern 3:1 (1:0)
Die Bayern in der Depression und Hannover deutlich besser. An diesem Fazit rütteln auch die nicht gegebenen Elfer für Bayern nicht. Krafts Fehler war gruselig, aber angesichts der Gesamtgeisterbahn verzeihlich. Aber das eigentliche Thema ist ja der Gladiolengeneral. Wenn der morgen früh nicht weg ist, dann geh ich nämlich. Übrigens hatte ich schon mitten in der Hinrunde hier geschrieben: „Champions-League-Quali ist [für Bayern] jetzt das Höchste der Gefühle und längst kein Selbstläufer.“ Und am Anfang der Saison sagte ich: „Van Gaal zu verlängern war ein Fehler.“ Aber auf mich hört ja keiner.

Leverkusen – Wolfsburg 3:0 (3:0)
Klar, das war locker von Leberhausen, aber zwei Dinge sind bemerkenswert. Erstens, wie sehr sich Diego immer noch für seine Wölfe reinhaut, da kann von Söldnermentalität keine Rede sein. Und zweitens, wie wenig sich Heynckes für seinen Ballack reinhaut.

Frankfurt – Lautern 0:0 (0:0)
So wie Skibbe mit der Krise umgeht denke ich langsam, dass die Erfolge der Hinrunde nicht dem Trainer geschuldet waren. Bei Lautern ist auch der Wurm drin, seid Lakic neulich morgens ohne Kontaktlinsen das grüne Trikot angezogen hat und auf der Straße Dieter Hoeneß begegnet ist, der mit seinem iPhone ein Photo gemacht hat.

Nürnberg – St. Pauli 5:0 (3:0)
Rationalstürmer, aufgemerkt. Auch wenns mir um St. Pauli leid tut, aber der Glubb ist für mich jetzt schon der Europa-League-Qualifikant der Herzen. Und wenn sie die Gegner weiter so tratzen, dann auch in Echt. Unfassbar, dass Schieber überhaupt nicht gespielt hat und die zweite Wahl von der zweiten Wahl, ein gewisser Herr Eigler, plötzlich zum besten Stürmer des Spieltags wurde. Der Kicker bringts auf den Punkt „Der Club wie im Rausch.“ Im Vollrausch. Is ja auch Fasching.

Stuttgart – Schalke 1:0 (1:0)
Völlig ungerechtfertigter Elfer, aber bei einer Schalke-Niederlage beklag ich mich nicht. Vor allem nicht nach dem Pokalspiel die Woche.

M’gladbach – Hoffenheim 2:0 (0:0)
Ein Plädoyer für Trainerwechsel ist Gladbach, seit Favre das Zepter schwingt. Da hat’s geblitzt und gezischt in der Offensive, aber das reinigende Gewitter kommt vielleicht schon zu spät.

Freiburg – Bremen 1:3 (0:1)
Aha. Ist der Abstiegskampf also auch in Bremer Köpfen angekommen. Der Witz ist nur, dass wenn Bremen bisher auch nur ein bisschen im Rahmen seiner Möglichkeiten – also so wie am Sonntag – gespielt hätte, wären sie nicht in der Verlegenheit, sich über einen Gelegenheitssoeg wie diesen so dermaßen zu freuen als hätten sie grade die Championsleague gewonnen.

Hamburg – Mainz 2:4 (1:0) (@McWinkel: Hoppala)
Das war eindeutig das Gimmickspiel dieses Wochenendes. Es gab eine Menge blödsinniger Schiedsrichterentscheidungen an diesem Spieltag, aber das 1:0 von Jansen war die blödsinnigste. Wembley as fuck und eine Faust-in-die-Fresse-Empfehlung vom Videobeweis. Insgesamt natürlich eine leidenschaftliche Vorstellung der Mainzer. Das ist Löwenherz, nicht das, was die Bayern laut Van Gaal angeblich in der zweiten Halbzeit gespielt haben. Schürrle as fuck. Der Mann wird uns bei der Nationalmannschaft noch viel Freude machen.

Dortmund – Köln 1:0 (1:0)
Nach Karneval sah das Kölner Spiel nicht aus. Eher nach Karwoche. Sparangebotsfußball von der REWE-Mannschaft. Wie hat der Klopp so schön gesagt: „Das war wohl eines der verdientesten 1:0 aller Zeiten.“