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Ich resümiere ja gerne. Nicht nur am Jahresende. Ich glaube sogar, ich habe eine Art Resümiermanie. Ich mag es allerdings nicht, die Fakten zu reihen und auf ein Ergebnis zu bringen, ich bin kein Mathematiker, ich kann das gar nicht, weil ich mich nicht so lange konzentrieren kann. Ich trinke lieber ein Bier oder fange einen Blogeintrag an und rede drauf los, so komme ich zu meinem Gesamteindruck. Ich fang mal an.

Inflation droht, die Leute toben um das Materielle herum und kaufen wie blöd. Währenddessen verliert das Materielle ständig an Wert. Lustig, oder? Staaten drohen, Staaten marschieren, Bürger protestieren, Religionen triumphieren. Klingt alles furchtbar, aber höre nur ich leise aber anschwellend so etwas wie eine Stimme der Vernunft? Eine Stimme für vernünftige Tierhaltung, vernünftiges Essen, vernünftige Energie, vernünftige Behandlung von Mitmenschen, vernünftiges Unterdrücken unseres Vernichtungstriebs? Die Verschwörungstheoretiker laufen Amok dieser Tage, weil sie etwas ganz anderes hören. Sie hören den Neid und das Chaos, den Zusammenbruch und die Entgleisung. Und die aufkeimende Stimme der Vernunft sei nur ein Grund mehr, für die geheime Weltregierung g’scheit draufzuhauen, sagen sie.

Ich resümiere also: es wird noch schlimmer, bevor es besser wird, aber dann geht’s bergauf. Die Welt geht nächstes Jahr nicht unter, aber irgendwann ist natürlich Schluss, das ist ja im Menschsein schon so eingebaut.

Guten Rutsch allerseits!

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2011

Platte:
Kvelertak – Kvelertak
Bon Iver – Bon Iver
Toxic Holocaust – Conjure And Command
The Strokes – Angles
K.I.Z. – Urlaub fürs Gehirn
Amon Amarth – Surtur Rising
Barnburner – Bangers II: Scum Of The Earth
Leatherface – Viva La Arthouse
Jay-Z & Kanye West – Watch The Throne

Song:
Kvelertak – Bloodtørst
Toxic Holocaust – Bitch
Wolves Like Us – Deathless
The Strokes – Macchu Picchu
K.I.Z. – Der Durch die Scheibeboxxxer
Jay-Z & Kanye West – Church In The Wild
Bon Iver – Towers
Beyoncé – Countdown
Beatsteaks – Automatic
Mr. Muthafuckin eXquire – Huzzah!
Locas In Love – An den falschen Orten
Boy – Little Numbers
Kvelertak – Sultans Of Satan
Barnburner – Scum Of The Earth

Evergreen (Songs):
The Kinks – Waterloo Sunset
Keimzeit – Amsterdam
Slayer – South Of Heaven
Iron Maiden – Murders In The Rue Morgue
Megadeth – Killing Is My Business
Weakerthans – Civil Twilight
Seaside Stars – My Generation
Running Wild – Port Royal
Dire Straits – Down To The Waterline
Motörhead – Overkill

Konzert:
Kvelertak (Festsaal Kreuzberg)
Liturgy (Bang Bang Club)
Iron Maiden (O2-Arena)
Wolves Like Us/Blood Command (Hulen, Bergen, Norwegen)

Film:
Ides Of March
Melancholia
Source Code
Black Swan
Black Death
Catfish
Insidious
Drive
Fright Night

Spiel:
Skyrim (XBox360)
Batman: Arkham City (PS3)
Assassin’s Creed: Revelations (PS3)
Uncharted 3: Drakes Deception (PS3)
Pirates! (iOs)

Serie:
Homeland
Game Of Thrones
Community
Boardwalk Empire
Justified
Curb Your Enthusiasm

Buch (2011 gelesen):
Robert Gerwarth – Reinhard Heydrich
Bernhard/Unseld – Briefwechsel
David Peace – The Damned United
Reynolds/Alvarez – The Death Of WCW

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Es wird scho glei dumpa

Ja, es ist wahr, vor der senilen Bettflucht kommen die Nostalgie und die Heimatgefühle. Ich fand zwar Weihnachten in meinem Heimatort auch in den merkwürdigen Jahren nicht schlecht, aber es war eher eine Auszeit, eine Art Schlafmohn hinweg von den Gehässigkeiten des ostpreußischen Winters. Mittlerweile höre ich aber tatsächlich Weihnachtslieder und zwar nicht nur von den Pogues, den Beach Boys oder dem Sufjan Stevens – nein, ich höre bayerische Bergweihnachten mit Zither, Bläser und mehrstimmigen Chören. Und wenn dann mein Papa schon ab Mittag in der Küche steht und alle rausschmeisst, die ihn beim Kochen stören und abends die Nichten um einen herumrasen, dann ist das für mich das Heimatgefühl schlechthin, und da entschuldige ich mich auch nicht mehr dafür. Ausserdem gibt es ja mittlerweile auch noch meine hauseigene Familie, die zwar auch nicht in die Küche darf, aber immerhin können wir alle zusammen um einander herumrasen, sobald das Bescherungsfreizeichen ertönt ist. Lange Rede, kurzer Sinn, ich freu mich auf Weihnachten daheim. Ich hau mich jetzt auf die Autobahn und wünsche allen, die hier lesen, ein schönes Fest. Und wenn sich wer an Weihnachten mit der Verwandtschaft die Köpfe zusammenhauen will, dann soll er das unbedingt tun, sonst ist ja auch nie Zeit. Hauptsache danach einen Schnapps miteinander trinken.

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