Gwyneth Paltrow.
Dann kommt erst einmal lange nichts. Und jetzt zu Iron Man 2. Über die erste Hälfte des Films kann ich die teils negativen Rezensionen noch nicht nachvollziehen. Die Figuren erhalten Zeit und Dialog, die Haupthandlung kommt langsam und scheinbar bedrohlich im Hintergrund in Fahrt und doch endet mit der grandiosen Sequenz in Monaco eine bisher durchaus stimmige Superheldenveranstaltung. Dabei hätte alles so schön sein können: Saturday Night Live-Legende Gary Shandling als Senator Stern liefert einen erstklassigen Job ab, aber auch Sam Rockwells Ari-Gold-Kopie ist nicht von schlechten Eltern. Die Johansson hat eine sinnlose Rolle, aber sieht aus wie ein neues glänzendes Moped und mehr soll sie – vermute ich mal – auch nicht. Man könnte noch bemängeln, dass Robert Downey Jr. sich als schaustellerisches Paradigma völlig über den ursprünglichen Tony Stark-Charakter stellt, aber schließlich haben wir ja auch Geld bezahlt, um das zu sehen. Viele Szenen gerade in der ersten Hälfte erinnern mich in ihrer Dialog-Ästhetik an vielgelobte U.S.-Serien: Beiläufiges ist beiläufig gespielt, Banales sieht banal aus und Gravierendes wird nicht übertrieben. Das echte Leben scheint an mancher Stelle ein bisschen durch, das muss man Jon Favreau lassen. Bis hierhin 80% bei Rotten Tomatoes.
Danach stellt die als komplex getarnte Story sich als ein sich umständlich ausdrückender Einzeiler von einer Handlung heraus und langsam fängt Mickey Rourke als Antagonist an zu nerven. Erstens tut er nichts, ausser hässlich zu sein, um sich die Antipathie des Zuschauers zuzuziehen, zweitens sieht er unglaublich hässlich aus. Sam Rockwells Ari-Gold Manierismen wirken zunehmend hysterisch und fallen völlig aus dem Rahmen der jetzt schon ziemlich brüchigen Handlung. Samuel Jackson, der Auftragsschauspieler für eine schwarze Demografie in weißen Kulturphänomenen (siehe Star Wars), trägt als Nick Fury absolut nichts zu dem Film bei. Im Gegenteil, er verlangsamt den Handlungsfluss, indem er Tony Stark kryptische Hinweise erteilt statt ihm – verdammt noch mal – einfach zu sagen, wo er sich eine neue Batterie kaufen kann. Einmal mit Einkaufszettel zu Conrad und wir hätten uns eine Menge Schmuh über Tonys Verhältnis zu seinem Vater gespart (trinkfest wie einst bei Sterlin & Cooper: John Slattery). Und nicht viel später büßt der Film komplett seinen Charme gegenüber den schon fabrikneu schrottreif aussehenden Iron-Man-Klonkriegern ein, die wohl das sprichwörtliche „Action-Feuerwerk“ einläuten sollen, das aber leider in eine zu schnell geschnittene und seelenlose Materialschlacht ausartet. Mickey „Whiplash“ Rourke ist zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr als ein verblasster Gedanke an die Mitte des Films und so wird er in dem Bosskampf auch behandelt. **ab hier SPOILER** Kurz aufmucken, dann aber bitte gleich per Ghostbuster’scher Strahlkreuzung von Cheadle und Downey Jr. einschmelzen lassen den Störenfried, schließlich haben wir ja solange rumgetrödelt und müssen jetzt zu der Kuss- und Schlussszene mit Gwyneth Paltrow kommen. Und entweder habe ich zu lange auf Gwyneth Paltrows Sommersprossen gestarrt oder es gab einfach keine Vorbereitung der Romanze zwischen Tony Stark und Pepper Potts (von Iron Man 1 mal abgesehen). Dann noch ein dummer Spruch von Cheadle und das war’s. Da hat’s aber jemand offenbar wirklich pressiert. Und der „Hidden Track“ nach dem Abspann ist das Sitzenbleiben nicht wert, aber das weiß ja eh schon jeder, der selbständig einen Browser aufbekommt. Aber jetzt nochmal, weil’s so schön war.
Gwyneth Paltrow.