Mein umher lichternder Blick folgte solange den Lichtern die von der Decke auf den Boden stürzten, bis mir schwindlig wurde. Ich war ohnehin bereits angeschlagen von einem windumrauschten Freiluftkonzert, einer Erwärmung für Gin & Tonic und einer hartnäckigen Erkältung. Jedem Tag seine Ultima Ratio und so hatte es mich in das atomare Café verschlagen, um mich endgültig verstrahlen zu lassen und weil ich hoffte, dass das Mädchen mit dem Tanzlächeln mich nochmal heimsuchen würde.
Sie kam und schritt alsgleich zu Werke auf dem sprichwörtlichen Tanzboden der Tatsachen. Lächelnd, leise und von einer ästhetischen Logik, wie sie nur Frauen an einem windigen Tag wie diesem an die Nacht legen konnten. Ich drehte mich mit ihr, aber außer Sichtweite, ich verbarg mich unter den irren Lichtern und den ballonartigen Gesichtern ihrer Bewunderer. Erst in allerletzter Instanz kämpfte ich mich durch die Schlangen von servilen Hohlköpfen und sagte ihr etwas ins Ohr, an das ich mich bereits Stunden später nicht mehr erinnern konnte. Sie antwortete mit etwas, das ich nicht verstand und dann blies sie der halbwarme Münchner Fön hinfort in die Sendlinger Mordsnacht. Monate später sah ich sie wieder, da waren ihr Tanzlächeln und ihre Telefonnummer bereits vergeben.