Fraktale IV: Tod

Der Tod selbst hat keine Definition, wir haben kein Wissen von ihm, er hat weder Raum, noch Zeit. Das gesellschaftliche Wesen Mensch wird im Augenblick des Todes zum Einzelnen. Der Tod provoziert den intimsten Moment des Selbst. (aus Fraktale-Berlin.de)

Die Fraktale IV ist eine im Palast der Republik untergebrachte Ausstellung die das Thema Tod im weiteren und engen Sinne zugleich zum Thema hat. Bisweilen driftet die Auslegung des Motivs ins angenehm Surreale, zuweilen auch ins unangebracht Absurde ab. Der beste Beitrag gehört allerdings gar nicht zur eigentlichen Ausstellung: Der Balkon, welcher der Lounge der Ausstellung als Außenbestuhlung dient.

Ein laues Lüftchen an einem viel zu warmen Oktoberabend, ein herrschaftliches Panorama, die glitzernden Lichtern von Unter-den-Linden im Zentrum des Blicks, lässt einen thronen und mental machthaben und ist ein exzellenter Denkzettel an die Vergänglichkeit der Dinge. Der herrschaftliche Blick mag derselbe wie einst aus der Fensterfront des Palastes sein, das Gebäude im Rücken ist jedoch ein verwestes Gerippe, das kurz vor der eigenen Beerdigung steht. Wie ironisch, wie passend, wie schön.