21 Gramm schwere Kost!

Kein pfundiger DVD-Abend. Auch wenn „21 Gramm“ von einem augenscheinlich brillianten Ensemble (Benicio Del Toro, Sean Penn, Naomi Watts) mit Lust zur Selbstentstellung dirigiert wird und Regisseur Alejandro González Iñárritu (Amores Perros) mit seiner fragmentarischen Erzählweise die Fatalität der Ereignisse trotz der Zerstücklung im Zusammenhang grauslich nahe bringt, fand ich den Film pseudomoralisch, aufdringlich, langatmig und ausrechenbar.

Zugegeben, die eine oder andere Szene hat mich in den Schlaf verfolgt, intensiv muss der Film also gewesen sein, im Gesamten hat mir das Spektakel aber deutlich zu lange gedauert und die Hackepeter-Antichronologie hat mich am Ende kollossal genervt, weil einfach gottverdammt nichts voran ging. Ich glaube wirklich, Herrn Inarritus Standpunkt verstanden zu haben, deutlich verstanden, zu deutlich – JA, ICH HAB’S JA VERSTANDEN! Dieser Diskurs zu fundamentalen Fragen des Lebens wie „Was ist ein Leben wert, wieviel wiegt es?“ (21 Gramm hat jemand gesagt) war mir zu aufdringlich und Sean Penns Löffel-Ab-Monolog wäre nun wirklich nicht mehr notwendig gewesen. ICH HAB’S JA KAPIERT!

Ja, war schon irgendwie gut und im Schlimmen schön anzusehen, aber dann doch zuviel des „Guten“. Man soll halt nicht mit seinen Pfunden wuchern. Sagt übrigens auch Roger Ebert.

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Und jährlich grüßt das Murmeltier

Jetzt müssen wir (der FCB) also wieder Meister werden. Nahezu jedes Jahr die selbe Bürde. Und immer aus den gleichen Gründen. Wir verpennen die Championsleague, die Anderen verpennen die Deutsche Meisterschaft und ich verpenne es, mit meinem Ex-Mitbewohner auf die Meisterschaft zu wetten. Denn dann würden wir sie nicht gewinnen. Ganz sicher nicht. Was gibt es sonst Altbekanntes? Gladbach feuert einen Trainer, nämlich Dick Advocaat, und der wird sich bedanken: erst der Prestigeabfall vom Bondscoach zum Schmonzcoach, dann auch noch von den Krauts auf die Straße gesetzt werden. Na ja, selbst schuld wenn man als Holländer in Deutschland arbeitet. Da darf man nicht mit Almosen rechnen. Apropos Almosen, nicht genug, dass man Dortmund seit geraumer Zeit Geld in den unergründbaren, alles verschlingenden Schlund wirft, auch noch Punkte tragen die neuerdings davon. Man möchte fast glauben, der Hoyzer pfeift wieder. Und einer noch für Rudi Assauer: wer in der eigenen Veltins Arena absäuft, darf am Saisonende leider nicht zu tief ins Glas schauen.

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Seelsorge

Lag um ein paar Sekunden daneben mit meinem 2:2 Tipp für das Bayern-Chelsea Spiel. Möchte nur folgendes anmerken: Chelsea hat aus einer Chance zwei Tore gemacht, Bayern aus fünfzehn auch zwei. Gezaubert haben weder Siegfrid noch Roy Makaay. Und hat Felix Magath denn nun wirklich seine Seele verkauft, oder warum sitzt er so seelenentleert in seinem Trainerhäuschen? Und wenn ja, an wen? An den ausgebrannten Ottmar Hitzfeld, der aus dem Off wahrscheinlich immer noch das Doppelte von Magath verdient und vor lauter Langweile gegen José Mourinho wettert? Für die Meisterschaft? Die gibt’s doch eh von Schalke als Trost für’s Ausscheiden aus der Championsleague geschenkt. Und wie soll der Magath jetzt ohne Seele überhaupt irgendwas gewinnen? Ich weiss keinen Rat , aber klar, der Kaiser hat einen:

Erfolg ist ein scheues Reh. Der Wind muss stimmen, die Witterung, die Sterne und der Mond.

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Fortune für Felix & Friends

Gleich zu Anfang meiner Bloggerexistenz begeb ich mich in Antipathiegefahr und sage mit Stolz: Ich bin ein ausgemachter Fan des FC Bayern München. Allerdings mach ich mir nicht viel daraus, mit den Emotionen von Fans anderer deutscher Vereine zu zündeln (ausser ich zähle sie zu meinem engeren Freundeskreis) und somit will ich lediglich eine Prognose für das Championsleague Rückspiel heute abend gegen Chelsea abgeben.

Das wird nichts, Herrschaften, weil sich vermutlich Herr Ze Roberto wieder selbst ausspielt, Herr Scholl sich verletzt, Herr Deisler traurig ist, Herr Magath neuerdings valiumartig am Seitenaus dämmert, die Herren Lampard und Drogba Spass am Fussball haben und die Allianzarena noch nicht geöffnet hat. Ich wünsch es den Jungs ja wirklich, aber wenn der Rheuma Kai nicht in Topscore Form ist, wer soll den Zweitorevorsprung dann einrichten? Oder wie der Herr Kaiser sagt: „Es gibt nur eine Möglichkeit: Sieg, Unentschieden oder Niederlage!“

Nachtrag: Mein Tipp lautet 2:2

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First Blood

Das erste Mal tut’s noch weh. Wer auch immer dieses Blog liest, sollte sich nicht allzu viele Gedanken über den Autor machen. Das wäre mir tatsächlich ein wenig unangenehm. Vermeiden kann man es nicht, aber um potenziellen Lesern gleich mal die Fantasieflügel zu stutzen: Der Autor gondelt so um die Dreissig herum, ist berufstätig, und zwar in der Medienbranche, und lebt in Berlin. Zudem hört er gerne Gitarrenmusik aus dem Independent-Sektor, interessiert sich für Film und Fernsehen und natürlich zu mancherlei Leser Entsetzen für Fußball. Genau um diese Dinge soll es auch in diesem Blog gehen. Vorher kann man viel erzählen, mal sehen was hinterher rauskommt, wozu es führt, und ob’s noch jemand anderen ausser mich selbst interessiert.