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Aktuelles
Literarische Residenz Hotel Beau Séjour
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Auf Einladung des Hotel Beau Séjour in Luzern habe ich im Januar meine erste echte Reise in die Schweiz und den sukzessiven Aufenthalt dort angetreten. Ich fühle mich eigentlich nicht wie ein bonvivant reisender Schriftsteller, den die Muse an Orte rund um die Welt führt – ich bin eigentlich eher jemand, der arbeitet, um nebenbei schreiben zu können – aber die Einladung der Beau Séjours war so liebenswert, casual und großzügig, dass ich mich über die Maßen gefreut habe. Die Vorfreude hat sich als instinktiv richtig erwiesen, denn hier in Luzern genieße ich nicht nur ein klasse Hotel, eine klasse Aussicht und viel Ruhe, sondern auch einen anderen Blick auf meine Heimat Deutschland und Berlin, und das drei ununterbrochene Wochen lang. Mir bedeutet und hilft das viel in gegenwärtigen Denk- und Schreibprozessen, davon abgesehen lerne ich eine Menge wunderbarer Leute kennen und auch, wie man besser kickboxt.
Am 31. Januar gibt es eine Lesung im Hotel, aber ich will auch nicht vergessen, wie schön die Lesung am 22.1. im Züricher Friedhof Forum war. Ich greife mal vor, obwohl ich erst eine Woche hier bin und sage jetzt schon: Merci, Schweiz!
(Artwork vom supersuper Plakat: Michel Kiwic)
Hier noch ein Link zum Artikel im Luzerner Anzeiger (paywall).
Looking for Freedom
„Looking For Freedom – Eine Reise in die radikalisierte Freiheit“ ist eine Podcast Produktion von der Bundeszentrale für politische Bildung und den Wake Word Studios. Geschrieben hat das Ganze der geschätzte Kollege Steffen Greiner und gehostet haben er selbst und Tessniem Kadiri. Ich durfte die Redaktion leiten. Vielen Dank an Steffen, Tessniem, Josephine, Fabi, Valentin, Cornelius und Hendrik. Bin sehr happy, dass wir jetzt damit rausgehen dürfen, denn das Thema könnte nicht aktueller sein. Und darum gehts:
Freiheit – Selbstbestimmung, Punkrock, Urlaub für immer? Nicht unbedingt! Von Elon Musk bis Querdenken – in den letzten Jahren hat sich eine Denkströmung den Begriff „Freiheit? angeeignet, die immer mehr an Einfluss gewinnt, auch in Deutschland: libertärer Autoritarismus oder Rechtslibertarismus. Dort bedeutet Freiheit vor allem Freiheit des Geldes – und für die, die sich durchsetzen können. Tessniem Kadiri und Steffen Greiner nehmen euch gemeinsam mit Expert*innen mit auf eine Reise in die radikalisierte Freiheit – in die Welt von Mikrostaaten auf hoher See, Reichsbürgern in Bunkern und Finfluencern in Dubai. Und stellen die Frage: Ist die Freiheit noch zu retten?
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Mit welchem Anliegen kann ich zur dir kommen?
Anleitung zum Fernsehen
Otze und Lothar
Zusammen mit meinem langjährigen Partner, den WAKE WORD STUDIOS, habe ich in letzter Zeit zwei tolle Projekte redaktionsleitend unterstützt. Danke an Josi Miller und Alex Barbian sowie Podimo für die schöne Zusammenarbeit bei Otze. Danke an Markus Kavka, Yorck Großkraumbach, Stefan Rommel und RTL+ für 11 Leben. In beiden Fällen großen Dank auch an Fabian Schäffler für den Sound und Josephine Aleyt fürs Projektmanagement.
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Anleitung zum Traurigsein
Am 14. November 2023 erschien mein erstes Sachbuch „Anleitung zum Traurigsein“. Nach dem Tod unserer Tochter Olivia im Jahr 2019 und bereits in den Jahren zuvor, in denen sie unheilbar erkrankt war, schlich sich eine Traurigkeit in mein und unser Leben, die wir so nicht gekannt hatten. Eine, die sich nicht in Tränen äußerte, sondern in Erschöpfung, Verzweiflung, Depression und auch Krankheit. Und trotzdem wusste ich damals wie heute, dass es unklug wäre, sie zu verdrängen, oder gar in den Widerstand zu gehen. Gleichzeitig durfte ich mich ihr auch nicht komplett hingeben, denn ich hatte einen Job zu erledigen: Klarkommen. Für meine Kinder, für meine Familie, für mich.
Also habe ich mich mit der Traurigkeit geeinigt. Sie darf ihr Ding machen, ich mach meins, aber wir bleiben immer im Gespräch, wir passen uns aneinander an. So habe ich im Lauf der Zeit eine Art Traurigkeitstraining absolviert und dabei sehr sehr viel gelernt über mich, über andere, über den Tod, das Leben und die Zeit. Und für dieses Training und seine Resultate bin ich wahnsinnig dankbar.
Klar ist so ein autobiografisches Sachbuch auch eine kathartische Maßnahme, aber mein Hauptanliegen ist zu helfen. Menschen, die trauern, egal aus welchen Gründen. Um dieses Buch nützlich zu finden, muss niemand gestorben sein. Verlust drückt sich auch anders aus, in Liebeskummer, im Auseinandergehen, in Abschieden und Neuanfängen.
Das Buch beschreibt natürlich hauptsächlich, wie ich meine Traurigkeitsgleichungen gelöst habe, es erhebt weder Anspruch auf Vollständigkeit, noch auf psychologische Expertise oder gar seelsorgerische. Ich bin habe keine Achtsamkeitsausbildung, ich bin kein Ernährungsberater, kein Sportcoach, kein Psychologe und kein buddhistischer Mönch. Aber ich habe gut aufgepasst, gut zugehört und versucht zu lernen. Ein Wissen, das ich weitergeben will.
Im Buch steht das, was mir geholfen hat, aber ich bin mir sicher, in der Reflexion hilft es auch anderen. Weil meine Leser:innen mir auf manchen Wegen folgen, längst gefolgt sind oder ganz andere einschlagen, die ihnen besser gelingen oder besser geeignet sind. Am Ende ist es ohnehin ein Buch für alle, denn Traurigkeit – und die damit verbundene Angst vor ihr – verbindet uns alle. Und Verbindung ist nichts Schlechtes.
Ich scheue ein bisschen davor zurück, mich für dieses Buch dem Begriff der „Selbstheilung“ zu verschreiben. Natürlich ist auch das Teil davon, doch ich für meinen Teil muss nicht von der Trauer geheilt werden, ich habe sie mittlerweile eigentlich sogar ein wenig ins Herz geschlossen. Heilung benötige ich sicherlich immer noch von ein paar ihrer eher destruktiven Auswirkungen. Auch die bedenkt das Buch und zeigt Perspektiven.
Eine große Inspiration für mein Buch war so ein kleines Kinderbuch namens „Gebrauchsanweisung gegen Traurigkeit“ von Eua Eland. Darin besucht die Traurigkeit in Form eines blauen bubbligen Gespenstes ein Kind, das erst nichts mit ihr anzufangen weiß. Dann versteht es, dass die Traurigkeit „einfach nur willkommen geheißen werden will“ und unternimmt einen langen Waldspaziergang mit ihr. Am Ende steht für das Kind und die Traurigkeit immer wieder ein neuer Tag. Schöner könnte ich mein Buch nicht zusammenfassen. Ein Buch, das übrigens an vielen Stellen alles andere als traurig ist.
LINK ZUR BUCHSEITE BEI DUMONT
Horatio Beeltz EP
Lange keine Musik mehr veröffentlicht. Diese EP hab ich kurz nach dem Tod unserer Tochter geschrieben und aufgenommen. Meine Stimme war ziemlich im Arsch. Und ich eigentlich auch. Aber immerhin hab ich irgendwas aufgenommen.
Bandcamp Link
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Anleitung zum Traurigsein: Buchpremiere
11 Leben: Gute Freunde (Mini-Serie)
Hätte nicht gedacht, dass ich nochmal einen Fußball-Podcast schreibe (und co-moderiere). Aber der hier war lots of fun, auch dank meinem Bosshost Lena Cassel. Es ist quasi der Doku-Podcast, der die fiktive Serie von David Dietl über den FC Bayern in den 60/70ern begleitet. Danke auch an Max-Jacob Ost, ohne dessen fantastische Arbeit es die Marke 11 Leben gar nicht gäbe. Hier mehr.
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