Kurzkritiken zu Rango, Limitless und A Shot In The Dark

Rango:
Nicht halb so lustig wie er sein könnte, hätte man ihn ein bisschen dreckiger und verlogener gelassen. Aber da es vermutlich ein Kinderfilm sein soll, ist das kein echter Kritikpunkt. Die Handlung verdunstet leider ab der Mitte des Films genau wie jeder Schluck Wasser in den ersten zwei Dritteln, aber dafür hat man danach einen saumäßigen Durst.

Limitless:
Langweilige Lebensgeschichte eines Viagra-Benutzers und ultrapenetrantes (sic!) Licht-, Kamera- und Actiongeprotze.

A Shot In The Dark:
Ich wollte nur mal überprüfen, ob ich immer noch drüber lachen kann, wenn das Auto an dem Brunnen hält und Peter Sellers beim Aussteigen reinfällt. Funktioniert bestens. Elke Sommer ist scharf in dem Film.

Und ich hab aus Versehen eine zweite Kritik zu Insidious geschrieben, wobei die Erste besser war. Kann ja mal passieren.

Insidious:
Wir haben ja schon in Paranormal Activity gerlernt, dass der Dämon an sich flexibel ist, was die Unterkunft betrifft. Nicht Mieten, Kaufen, Wohnen ist also die Lösung, sondern ein Wochenendausflug in die schönen Astralfelder, wo das Wetter nicht halb so schlimm sein kann wie im August in Deutschland. Trotz der etwas konstruierten Gläserrück-Handlung und offensichtlich unvermeidbaren Klischees wie Kinderzeichnungen, welche „die schreckliche Wahrheit kundtun“, ein äußerst sportlicher Versuch, die Angst fast ausschließlich über Stimmung und Story zu erzeugen, was ganz gut gelingt, vor allem bei Babyfon-Benutzern.

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Kurzkritiken zu The Lincoln Lawyer und Insidious

The Lincoln Lawyer:
Lässt man Matthew McConaughey einfach nur einen Schleimbatzen sein, der nicht alle zwei Minuten sein Unterhemd auszieht, funktioniert er perfekt als Milieufigur. Sehr amüsanter Gerichtsthriller, dem aufgrund der ansehnlichen und wohltemperierten Inszenierung so manches Klischee verziehen werden kann. Ryan Phillippe ist hier das hässliche Abziehbild seines „Cruel Intentions“-Charakters.

Insidious:
Paranormal Activity ohne Überwachungskameras, mit Schnittplan und ausführlichen Erklärungsmodellen für Astralwanderer und solche, die es werden wollen. Das ist teils um die Ecke gedachter, teils herrlich altmodischer Haunted-House-Grusel und darf nicht vor Anbruch der Dunkelheit angeschaut werden, sonst wirkt der eine oder andere Dämon albern. Im Dunklen dann aber echt ast(ral)reine Unterhaltung.

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Kurzkritik zu Harry Potter & The Deathly Hallows 2

Bringt ein Handlungsknäuel zur Entwirrung, in dem sich selbst Potter-Komplettisten wie ich schon vor drei Filmen rettungslos verheddert haben. Tut das mit beeindruckender FX-Grazie. Eins hab ich aber nie verstanden und das hat sich bis zuletzt nicht geklärt: was ist mit der Nase von Voldemort passiert?

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Kurzkritiken zu Sucker Punch, Battle LA, The Rite, Wir Sind die Nacht

Sucker Punch:
Superbe Girls in Strumpfhosen, eingebettet in einer Handlung, die ich nicht verstanden habe, aber von der ich auch nicht das Gefühl hatte, sie verstehen zu müssen. Zack Snyder soll bitte unbedingt mit diesen Zeitlupensequenzen aufhören. Zuviel Musik außerdem. Die völlig überdrehten Actionszenen machen’s aber wieder wett, auch wenn mich die meisten Kinokritiker für diese Meinung einweisen lassen würden.

Battle LA:
Black Hawk Down mit Aliens und ohne politische Message. Das ist an sich schon bedenklich, aber wenn man einen Handlungsmumpitz wie diesen dann der Pseudoauthentizität halber mit einer Armada von Wackelkameras inszeniert, hat man die Schüttelinvasion mehr als verdient.

The Rite:
Für einen Exorzistenfilm, der ja quasi ex cathedra (!) in seinem Handlungspielraum begrenzt ist, eine spannende Vorgeschichte mit teuflisch guten Bildern des schäbigen Roms, und das ist ja ein Aspekt der Stadt, den man nicht inszenieren muss. Danach verfällt der Film leider in alle nur denkbaren Klischees vom alten und jungen Priester, vom gläubigen und ungläubigen Priester, vom besessenen und unbesessenen Priester und in denen eiert der Film dann auch zu einem dubiosen Happy End, das einen als Dämoniefilmfan nur kreuzunglücklich machen kann.

Wir sind die Nacht:
Was unterscheidet den deutschen Vampirfilm vom deutschen Film an sich? Nichts. Gründlich produziert, peinlich inszeniert.

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Kurzkritik zu X-Men: First Class

Vaughns X-Men Prequel nimmt sein Sujet trotz der Austin-Powers-Kulisse erstaunlich ernst, pfuscht ein wenig in der X-Men-Historie herum, aber serviert genug X-Men-Historie, um X-Men-Historiker wie mich bei den Aufmerksamkeitsgenen zu packen. January Jones als Emma Frost ist nach Hugh Jackman als Wolverine die beste Casting-Leistung aller Marvel-Verfilmungen. Apropos Jackman: Nie wurde Wolverine originalgetreuer verfilmt als in den zwanzig Sekunden Cameo in diesem Film.

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Kurzkritik zu Source Code

Duncan Jones hat das Rechenheft nicht immer ganz in der Hand bei diesem pfiffigen Sachaufgabe-Thriller mit Murmeltiereffekt. Jake Gyllenhalls Selbstironie sollte als eigener Credit angeführt werden und sie schafft es auch, am Ende über eine metaphysische Theorie zu diskutieren, die von Anfang an kompletter Nonsens ist.

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Kurzkritiken zu Scream 4 und The Wild Hunt

Scream 4:
Völlig verpeilter Meta-Slasher, der sowohl in der Theorie als auch in der Praxis schon an der ersten roten Ampel (sprich beim ersten Mord) mit Karacho durch die Schlitzerscheinprüfung fällt.

The Wild Hunt:
Zunächst dösiger Halbthriller über ein Echtzeitrollenspiel und eine unglückliche Frauengeschichte. Garniert mit Corpse Paint, hipper nordischer Mythologie, einer Herr-der-Fliegen-Dynamik und einem deprimierenden Setting im tiefen kanadischen Wald ergibt das trotz vorhersehbarster Handlung ein ziemlich ungutes Gefühl, sobald der Film vorbei ist.

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Kurzkritiken zu Exit Through The Giftshop, Tangled und Trollhunter

Exit Through The Giftshop
Banksy ist ein lustiger Typ. Da zeigt er uns zunächst wie toll Street Art ist, dann zeigt er uns, dass jeder Idiot Street Art machen kann und dann lässt er uns mit dem Gefühl zurück, dass zwar jeder Idiot Street Art machen kann, aber niemand so lässig mit dem Mainstream umgeht wie er selbst. Denn er macht gleich einen ganzen Film darüber, dass jeder Depp Street Art machen kann. Und von dem bleiben am Ende trotz der Dreifach-Moral ein paar ziemlich schöne Bilder im Gedächtnis.

Tangled
Seit wann wird in Walt-Disney-Filmen wieder gesungen und seit wann find ich das eigentlich gut?

Trollhunter
Die Norweger sind schon lustige Typen. Jagen das Mockumentary-Genre ins Absurde und lassen einen kauzigen Norweger in Begleitung einer studentischen Filmcrew – die in Norwegen wesentlich mythischeren als bei uns – Trolle jagen. Das ist natürlich im wahrsten Sinne des Wortes zunächst ein Riesenspaß, der sich aber schnell verkleinert, wenn außer nächtlichen Trollpöbeleien nichts Neues passiert. Nur der Bossgegner am Ende hat es nochmal in sich. Ansonsten genau wie der Troll-Vortrag von Sascha Lobo bei der RP neulich eine witzige Idee, die sehr schnell aberwitzig wird.

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Kurzkritik zu Winter’s Bone

Ein dermaßen deprimierender Film über die Malaisen des amerikanischen Hinterwalds, dass mir danach alles weh getan hat, vor allem das Knie. Kann aber auch dran gelegen haben, dass ich in so einer unbequemen Lage vorm Rechner eingeschlafen bin.

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Kurzkritik zu Tron Legacy

Hätte man vermutlich in 3D sehen müssen, um dem Film irgendwas abzugewinnen. In 2D bleibt folgendes hängen: Das unfassbar schwache Drehbuch, ein gelangweilter bis völlig teilnahmsloser Garrett Hedlung, ein total überdrehter Michael Sheen, das mich völlig nervös machende Digitalgesicht von Jeff Bridges jüngerem Alter Ego und der penetrant übermotivierte Daft Punk-Soundtrack. Olivia Wilde ist der einzige Lichtblick.

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