Meine neue Band. Dass ich das nochmal sagen darf.
Musik
Playlist vom 12.11.2010
Das da unten hab ich heute schon bei der Arbeit gehört. Aber absichtlich, nix da Random. Kommt es mir nur so vor oder wird mein Musikgeschmack immer unsortierter? Rhetorische Frage, bitte nicht in den Kommentaren drauf antworten. Ich bin nur grade mein eigener Musiktherapeut. Aber heute ist einer der seltenen Tage, wo ich vor lauter Freude über die Musik etwas zusammenhauen könnte. Kommt nicht mehr besonders oft vor. Und wer ist Schuld? Das Internet mit seiner unbarmherzigen Verfügbarkeit. Mach dich rar, mach dich interessant, gilt auch für Musik.
Rihanna – Rude Boy
Iron Maiden – These Colors Don’t Run
Wishbone Ash – Warrior
Wu-Tang Clan – Wolves
Shakira – She Wolf
Rio Reiser – Manager
Rihanna – S&M
The Weakerthans – Tournament Of Hearts
Constantines – Soon Enough
Anthrax – NFL (Efilnukifesin)
Beach House – Zebra
Kanye West – Everything I Am
Desmond Dekker – Israelites
Cockney Rejects – Oi Oi Oi
Iron Maiden
Meine Maiden-Toplisten. Nicht mehr und nicht weniger. Ich weiß, dass das keinen interessiert. Aber es gibt Sachen im Leben eines Mannes, die müssen für die Nachwelt dokumentiert werden.
Lieblingsalben:
1. Killers (1981)
Paul Di’Anno, Metalpunkgott. Zweitbestes Derek-Riggs-Cover.
Lieblingslieder: Murders In The Rue Morgue, Purgatory, Killers
2. Powerslave (1984)
Progressiv, sperrig, gottgleiche Martin-Birch-Produktion und bestes Derek-Riggs-Cover.
Lieblingslieder: Back In The Village, Aces High
3. Piece Of Mind (1983)
Mein erstes Maidenalbum. Brutaler Schlagzeugsound und Hammerdebüt für Nicko McBrain.
Lieblingslieder: Where Eagles Dare, Die With Your Boots On, Revelations
4. Iron Maiden (1980)
Atmet gerade wegen der noch altbackenen Produktion den Geist der Siebziger. Meine zweite Maidenplatte.
Lieblingslieder: Prowler, Charlot The Harlot
5. The Number Of The Beast (1982)
Musikhistorisch und songschreiberisch das beste und ausgewogenste.
Lieblingslieder: Invaders, Hallowed Be Thy Name, 22 Acacia Avenue
6. Seventh Son Of A Seventh Son (1988)
Die erste Maidenplatte, die erschien, als ich ein kleiner Pickelmetaller war. Riesensongs, albernes Konzept, komische Produktion.
Lieblingslieder: Moonchild, Infinite Dreams
7. Somewhere In Time (1986)
Drittbestes Derek-Riggs-Cover. Saugute Songs aber mir soundtechnisch zu nah an Def Leppard.
Lieblingslieder: Caught Somewhere In Time, Heaven Can Wait
8. A Matter of Life and Death (2006)
Vor kurzem erst schätzen gelernt. Positiv Progressiv und für die Maiden-Neuzeit erstaunlich ruppig.
Lieblingslieder: These Colours Don’t Run, The Reincarnation Of Benjamin Breeg.
9. Brave New World (2000)
Damals war ich zwar vom Dickinson-Comeback enttäuscht, habe aber eingesehen, dass mir das Album mit vierzehn super gefallen hätte.
Lieblingslieder: The Wickerman, Blood Brothers
10. Dance Of Death (2003)
Objektiv ein sehr durchwachsenes Album. Als ich noch Musikschreiber war, hatte die Tourmanagerin mich aus dem Tourbus geschmissen, weil ich beim geheimen Listening mein Handy an hatte. Dadurch jahrelang Vorurteile.
Lieblinslieder: Rainmaker, Montsegur
11. The Final Frontier (2010)
Der Eindruck ist noch frisch, aber ich glaube, das ist keine schlechte Platte.
Lieblingslieder: The Final Frontier, Coming Home
12. No Prayer For The Dying (1990)
Dieses Album markiert definitiv den qualitativen Niedergang der Band in den Neunzigern. Für mich dennoch eine schöne Erinnerung an meine Zeit als Gymnasial-Rocker.
Lieblingslieder: No Prayer For The Dying, Public Enema Number One
14. Fear Of The Dark (1992)
Mieseste Maiden-Produktion und als Ehrenrettung eigentlich nur der Titelsong. Anbiedernd rockend.
Lieblingslied: Fear Of The Dark
15. The X Factor (1995)
Es tut mir so leid um Blaze Bailey, weil er sicher ein töfte Typ ist, aber er kann halt nicht singen. Sonst wäre das gar kein so schlechtes Album.
Lieblingslied: Man On The Edge
16. Virtual XI (1998)
Siehe 15.
Lieblingslied: Futureal
Lieblingslieder: (Status Quo, der Begriff, nicht die Band)
1. Where Eagles Dare
2. Revelations
3. Murders In The Rue Morgue
4. Prowler
5. Back In The Village
6. Aces High
7. 2 Minutes To Midnight
8. The Wicker Man
9. Wrathchild
10. Invaders
11. Purgatory
12. Moonchild
13. Hallowed Be Thy Name
14. Killers
15. Infinite Dreams
Miesester Maiden-Song: The Angel And The Gambler
Bestes Album-Artwork:
1. Powerslave
2. Killers
3. Somewhere In Time
4. Seventh Son Of A Seventh Son
5. Live After Death
6. Piece Of Mind
7. Iron Maiden
8. Brave New World
9. Fear Of The Dark
10. The Number Of The Beast
Miesestes Album-Artwork:
The Final Frontier
Lieblingsbandmitglieder:
1. Paul Di’Anno
2. Bruce Dickinson
3. Adrian Smith
4. Clive Burr
5. Nicko McBrain
6. Dave Murray
7. Janick Gers
8. Steve Harris
9. Dennis Stratton
10. Blaze Bailey
Grand Underground – Lead The Way
Erneut ein Beitrag aus der Reihe: jung & überambitioniert, vor allem in Punkto Mimik. Vorliegendes Video haben wir in einem ausgestorbenen Kino bei Augsburg gedreht. Null Grad im T-Shirt. Lächerliche 18 Stunden Drehzeit. Wieviel Monate unser Bassist im Schnitt zugebracht hat, möchte ich noch nicht einmal schätzen. Ich sag ja: jung und überambitioniert.
Don’t Work: Video Tutorial
Der Vollständigkeit halber jetzt auch ein Video zur Leatherface Coverversion. Das Konzept war schnell gefunden, denn was passt besser zum Themenkomplex „Arbeit ist scheiße“ als ein Urlaubsvideo? Aber bitte glauben Sie jetzt nicht anhand der idyllischen Bilder, dass wir Spaß hatten. Was nach einem gediegenen Italienurlaub aussieht, war ein knallharter Dreh mit allen Schikanen. Und das Stativ hab ich daheim unterm Bett vergessen. Aber Wackelbilder sind ja eh en gros en vogue.
St. Burnster feat. Kitty2000 – Don’t Work
Mehr Songs und noch ein Amateurvideo unter myspace.com/stburnster.
The Soilevel and the Funclub
Wieder in Berlin. Zurück von der Mikrotour mit der höflichsten Band der Welt. Wir haben zwar unendlich viele Kilometer und Nerven verbrannt, aber das war es wert. Teenage Fanclub sind die Verkörperung von aufrichtigem Gitarrenpop ohne jeglichem Hipnessaufhänger, dafür aber mit jeder Menge Seele und Anstand. Aber von vorne.
Die Anreise nach Stuttgart war wie erwartet der nackte Horror. Obwohl uns der Sonntagströdler- und Baustellengott günstig gesonnen war, ist es einfach alles andere als eine Freude von einem Zipfel der Republik zum nächsten bei sinnentleert sinflutartigem Regen zu gondeln. In Stuttgart selbst staunten wir nicht schlecht über das elefantöse Verkehrsaufkommen an einem späten Sonntag Nachmittag im Oktober. In der Röhre, dem Veranstaltungsort, kam es dann zum ersten Aufeinandertreffen mit den Herren Blake, Love, McGinley, Macdonald und dem großväterlichen Ehrenroadie George, der jede erdenkliche Pause nutzte, um seinen Kneipenfolk unters Volk zu jubeln. Geholfen hat er uns wo er nur konnte und das nicht nur manuell sondern auch phrasuell. „Music is no competition. It’s from the soul“. Aha.
Unser Auftritt verlief zufriedenstellend, das Teenage Fanclub devote Publikum staunte zwar ein wenig, warum wir so viel auf der Bühne herumhektikten, aber man mochte uns wohl und nahm uns selbst unser deutliches Epigonentum nicht krumm. Ein weiteres Highlight des Abends war freilich das von Opa Ede angeordnete Treffen mit dem schwäbischen Max Goldt unter den Bloggern, dem mächtigen Herrn Poodle. Ein paar Bier später hielt der auch eine mit „Satan liebt Dich“ signierte CD in den ehrwürdigen Händen. Teenage Fanclub legten ein grandioses Konzert hin und versuchten sich an einem Sonntag an Stuttgarts Nachtleben, während wir, wohlwissend der Sinnlosigkeit dieses Unterfangens, den direkten Weg in die Jugendherberge antraten.
Am nächsten Morgen ging’s zurück auf die Autobahn ins verkehrsverseuchte Köln, wo wir im Prime Club auf äusserst freundliche und gut gelaunte Haustechniker trafen, die im Gegensatz zu ihren schwäbischen Pendants ihren Frust über ihre deprivilegierte Stellung als Aushilfsmischer nicht an der Vorband austobten, bzw. gar keinen solchen hatten. Die scheinbar tatsächlich ernstgemeinte Freundlichkeit des Fanclubs und ihrer Crew wurde uns langsam unheimlich. Als die Jungs im engen Backstageraum – den wir uns freundlicherweise teilten – ein Interview gaben, entschuldigten sie sich der Reihe nach bei uns für die Unannehmlichkeit. Natürlich waren wir es, denen es peinlich war, Bier aus dem Kühlschrank zu mopsen während das Interview geführt wurde. Nein, ist gelogen. Peinlich war uns das nicht. Aber es illustriert die Nettigkeit der Schottigkeit.
Unser folgender Auftritt war wohl einer der stimmigsten unserer kurzen Bandgeschichte und das Kölner Publikum fühlte sich eine halbe Stunde gut unterhalten von unseren Bababas, Oooohs und Da-do-run-runs. Nach dem Konzert siedelten wir um ins nachbarschaftliche Blue Shell auf diverse Tischfußballpartien, bei denen sich Norman Blake als ziemliche Pfeife am Kickertisch rausstellte. Auch der restliche Fanclub wurde eher weggeputzt statt zu glänzen. Dennoch: Herr Blake als aufmerksamer Zeitgenosse fragte mich ganz fürsorglich, was ich von Anglo American halte. Ich verstand die Frage nicht und ließ sie mir so lange wiederholen, bis ich darauf kam, dass er eigentlich Angela Merkel meinte. Ich wollte niemand den Abend versauen, also fiel meine Antwort moderat aus: „No one wants her to be Chancellor.“ Die Schotten sollten schließlich nicht auf die Idee kommen, jemand hätte die alte Bergziege gewählt.
Ein kurzer Schulterschluss noch zwischen Bayern und Schottland und dann konnten wir uns schwer angezählt ins Taxi schwingen und zur Nächtigungsstätte kutschiert werden, während der Fanclub unter der Führung eines stets um den alkoholischen Fortschritt des Abends bemühten Francis MacDonald noch weiter zockte. Hart im Nehmen, die alten Herren. Härter als die Meerespiegeleier, aber der TFC hatte ja auch frei, während wir heute schon wieder die Bahn nach Berlin hinauf staubten. Summa Summarum: Da Fanclub and de Soilevel were at de scoin in da ren and da sun. And in da mystical half-loight.
-
Original Soundtrack:
High Llamas – Birdies Sing
Pearlfishers – Across The Milky Way
Teenage Fanclub – Near You
Weakerthans – Pamphleteer
Neil Young – Ohio
High Llamas – Travel
Teenage Fanclub – Headstand
The Sealevel – North Beach
How happy you made me, oh Grandy
Anlässlich des am Samstag stattfindenden Konzerts im Frittiersalon, erinnere ich mich gerne an Anekdoten, die ich mit meiner alten Band Grand Underground. This one’s for you Ole & Flo (vor allem nachdem Ole mich gemahnt hat, ich solle mehr schreiben):
Es leben die Auftritte im Orange House, wo man sich vor Suff und Weibern nicht retten kann. Zumindest hat es sich immer so angefühlt. Besonders beim zweiten Mal waren wir rabendicht wie nie zuvor. Dann „Royal Air Force“ mit 5minütigem Feedback-Intro, braucht eigentlich niemand. Eine toxische Improvisation, die durch Oles Einstieg dann in alle Einzelteile zerbombt wurde. Mann, Mann, Mann, das war auch der Tag, an dem ich acht Paracetamol genommen hatte. Drei Tage vor meinem Umzug nach Berlin. Vielleicht der beste Auftritt.
Schön auch die Wochen in denen wir in Garching Rock City anfingen, auf den Proben zu saufen wie blöde. Plötzlich gab es Songs: Feel Flows, Royal Air Force und Lead The Way.
Ich sehe Flos abwesendes Gesicht, Schweißperlen auf seiner Stirn und ich merke: Der Typ spielt gerade einen anderen Song in einer anderen Band. Aber live immer ein Fels in der Ablaufbrandung. Obwohl, da war doch dieser Auftritt in Straubing. Weniger quatschen, besser spielen, sagte ich damals gemeinerweise nach dem Auftritt zu ihm, weil er schlimme Ansagen gemacht hatte. Flo verschwand in die Straubinger Nacht und kam lange, lange nicht zurück.
Gerne würde ich auch mal wieder für umsonst und ohne Publikum in der Hamburger Honigfabrik spielen und mein Bier selbst zahlen müssen. Aber nur mit Sub—Zero. Die Bindestrich-Band.
Es ist erwiesen, dass wir letztes Jahr im Rosi’s gespielt haben. Ich kann mich leider nur an kein einziges Detail erinnern.
Mann, was waren wir schon immer scheißpathetisch und besoffen bei den Schlußparts von „Day In The Waves“ und „Dear Munich“. Ich vor allem. Ich geb’s ja zu.
Die Gesangsaufnahmen zum ersten Demo fallen mir ein: Mayer off the hook. This guy is out of control, haben sie gesagt. Whiskey-Cola-aus-Dosen-Phase.
Mensch, Bandmitglieder, ultrasorr, aber ihr habt die gesamten Pam-Wars mitdurchleiden müssen. Nicht nur in meinem Gesabber, sondern auch noch in meinen/unseren Songs.
Ich würde auch gerne mal wieder mit dir, Ole, im 2-Stunden-Stau zwischen Garching und Ismaning (5 Kilometer) stehen.
Und so’n 60-Dezibel-Bürgerfest-Schrott machen wir auch nicht mehr. Laut und abgefuckt. Sonst nichts mehr.
Sommer 03, kurz vor meiner Abreise aus München: Schwitzen wie ein Schwein. Vier Gitarrenwände um jeden Song rum bauen und dann bei Ole auf’m Balkon Frühlingszwiebel und Wurst essen, right above Ali Khan and his Dünnschiss-Killertöle.
Und unvergessen: Flos und Oles erstes Bandwochenende in Berlin. Party in der Oderberger. Ich total neben die Spur geraucht, mit sich langsam ausbreitenden Ästen in meinem Körper. Ich unter’m Küchentisch. Die Süddeutsche Zeitung küssend. Ei, ich habe gebetet, ihr kommt so schnell nicht wieder nach Berlin.
Dieser Videodreh. Ich will kein Rockstar werden. Nein. Null Grad im T-Shirt und 180x die gleiche Einstellung. Nicht mein Ding. Resultat aber sehr gelungen.
Ich alter Choleriker. Was hab ich schon rumgemotzt, bis keiner mehr Lust hatte, auch nur einen weiteren Song zu proben. Mittlerweile taoistischer unterwegs.
Peinlich war mir damals ein wenig das mitreisende Kamerateam. Ich dachte, face it, wir sind ne Nullnummer. Wozu die Kameras? In Wirklichkeit waren das nur deine Groups, Flo! Stimmt’s?
Als wir anfingen, spielte Ole, in Kreisen auch bekannt als Australian Invader, seltsam tranquil Schlagzeug. Das hat uns gestört. Erst als er sein dämliches E-Drum verkaufte und sein Geld in Augustinerkästen steckte, wurde es wieder besser.
Im Endeffekt haben wir es ganz schön schleifen lassen. Und lassen es immer noch. Wir sind faul, monothematisch und uninspiriert und wohnen zu allem Überfluss in unterschiedlichen Städten. Aber wir sind eine Familie. Und wir haben den Rock. Und wir können mehr saufen als die anderen. Viel mehr. Beware. Grandy’s not dead.
A day in the waves a day in the sand. A day to make you mine. And one to let you go. I love it when you say no.