Blender

Ich hab das nicht ausgefressen. Das ist eine irre Zeit, das sind ganz wilde Tage. Und ich schwöre, diesmal ist es nicht meine Schuld. Ich hab das nicht so eingefädelt. Diesmal würde ich mich entscheiden. Diesmal hab ich es nicht versaut. Noch lange nicht.

Diesmal habt ihr an den Pfählen von Venedig gepfuscht. Ihr habt das Wasser hier rein gelassen. Ich war nur auf der Suche nach einer Couch, einer guten DVD und jemand, der mir die Fernbedienung aus der Hand nimmt. Ich war nur auf der Suche nach einer Pause. Doch die Schleusen stehen sperrangelweit offen und mein Wohnzimmer ist überschwemmt, ohne dass jemand hinter mir aufwischt.

Das war mein Spiel, das war meine Partie früher. Ich hab mir selbst ausgesucht, ob ich mitspiele. Jetzt ändern Leute die Regeln, denen ich sie nicht einmal erklären würde. Aber bitte, dann fangen wir jetzt an zu spielen. Ich kann länger unter Wasser bleiben als ihr. Und wenn ich auftauche seid, ihr längst vor Ehrgeiz abgesoffen und ich setze mich auf meine Couch und trinke ein Glas Rotwein, das mir bald jemand aus der Hand nehmen wird.

Ich hab nicht angefangen damit. Aber gib mir diese wilden Tage und ich zeige dir jemand, der sich schneller akklimatisiert als du „Depression“ sagen kannst. Diesmal kann ich mich entscheiden.

8 comments / Add your comment below

  1. Liebe Feuerwehr, ich spreche von den Anderen. Du bist eher ein Pyrokrat.
    Lieber Malcolm, ich sag ja: wilde Tage. Aber jetzt wird er- statt gelebt.

  2. Da macht man mal nix. Und schon darf man was ausbaden. Und dann kommen noch die, die gar nix geschnallt haben und mürbeln: „Bist Du aber nah am Wasser gebaut.“ Dabei hatte man sich einfach auf einen fröhlichen Abend gefreut. Dass er feucht-fröhlich wurde, daran konnte man ja nix ändern. Da konnte man ja auch nix für. Wenn die Flut kommt, ist es vorbei mit der Ebbe.

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