Kurzkritik zu Fraktus

Ich mag Studio Braun. Und ich verehre den konzentriert beiläufigen Sprachwitz von Jaques Palminger. Sein Segment mit Optikerfamilie/Fraktus II (Stichwort: „Kongozunge“, siehe unten) gehört jetzt schon in eine Ahnenreihe mit den besten Loriot- und Polt-Sketchen. Leider erschöpft sich der Spaß- und Neuigkeitswert des Films schon nach einer Stunde, vielleicht wird der Witz auch im Trailer schon ausreichend erklärt und es hätte keinen Film mehr gebraucht.

Die Mockumentary von den leicht verblödeten Technopionieren ist dann groß, wenn sie glaubhaft zwischenmenschlich ist und dann lapidar, wenn sie Inside-Schenkelklopfer aus der Musikbranche spendiert oder per wildgewordenem Dönerspieß auf Joko/Klaas-Niveau spaßschockiert. Rocko Schamoni ist trotz schönem Haar und einer sensationellen Leere im Blick erneut das schwächste schauspielerische Glied in der Kette, Palminger brilliert selbst im Hintergrund und Heinz Strunk spielt seine Rolle auf der linken Arschbacke nach Hause, als würde er es (wie sein Film-Ego) nur für’s Geld machen. Devid Striesow überspielt seine Rolle dafür ziemlich, so viel Tiefe fällt eher unangenehm auf.

Warum muss man Fraktus aber trotzdem sehen? Weil endlich mal wieder jemand eine deutsche Komödie gedreht hat, für die man sich nicht schämen muss, und in der nicht Matze Schweighöfer die Hauptrolle spielt. Und weil man für alles von Studio Braun viel Geld ausgeben sollte. Owweeeoo!!

4 comments / Add your comment below

  1. Die Diagnose Kongozunge und auch alle anderen im Film genannten Krankheiten stammen aber weder von Loriot noch von Polt sondern von Heino Jaeger. Studio Braun sind große Verehrer von Herrn Jaeger.

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