Kurzkritiken zu Hobbit: The Desaulation Of Smaug, Elysium, You’re Next, Warm Bodies, Berberian Sound Studio, Bunny and the Bull

The Hobbit: The Desaulation Of Smaug
Ah, die Erlösung: Kein 3D, kein High Frame (sprich: Lindenstraße-Auflösung) und ich bin auch nicht während des Films eingeschlafen. Vielleicht gibt es da ja einen Zusammenhang. Ich kann aber nur empfehlen, den Film ohne den Schnickschnack anzuschauen, so ist er deutlich eintauchbarer. Inhaltlich bleibt er natürlich bei aller aufziehenden Mordor-Spirenzien ein Märchen, aber er ist im Gegensatz zu Teil eins kurzweilig und freudvoll, besonders dann, wenn er ein bisschen finsterer wird. Smaug ist jetzt nicht der gruseligste Drache aller Zeiten, aber mit Sicherheit ein würdiger Main Eventer.

Elysium:
Man könnte ja meinen, dass bei der simplen Prämisse „unterdrücktes Erdghetto-Prekariat will rauf zu den despotischen oberen Zehntausend“ noch irgendein Twist erfolgt, aber stattdessen wird wilder um sich geschossen wie im Wedding an Silvester und Matt Damon wirkt, als wär ihm die Rolle als hemdsärmelig todgeweihter Heilsbringer selbst ein wenig peinlich. Nach dem durchaus fetzigen District 9 ein ziemlicher Abstieg aus dem siebten Regiehimmel für Neill Blomkamp. Holzhammer-SciFi-Fabel.

You’re Next:
Dummer, dummer und logisch gesehen (aber ja doch) völlig überflüssig brutaler Film, der sich im ersten Drittel lediglich durch eine interessante Ästhetik interessant macht, dann aber in einen erzprimitiven Slasher ausartet, dessen ach so krasse Wendungen selbst Jason Vorhees vorhersagen hätte können.

Warm Bodies:
Eine Zomcom ( = romantic Zombie Comedy), die sogar einigermaßen originell und putzig sein könnte, lebten wir nicht im Zeitalter der redundanten Zombieinvasionen. Herr, wirf Brains vom Himmel.

Berberian Sound System:
Schöne Giallo-Hommage aus dem Tontechniker-Milieu mit cool schmierigen Italienern und Toby Jones als verklemmten britischen Knöpfchendreher mit Mami-Issues. Letztlich dann aber auch zu bemüht suggestiv, ohne echte Pointe und leider, leider auch etwas fad.

Bunny And The Bull:
Hab ich nur gekauft, weil meine Mighty Boosh-Jungs da mitspielen. Das sind leider auch die einzigen Glanzlichter dieser zwanghaft surrealen Kumpelskomödie. Gutes Beispiel dafür, dass der lakonische britische BBC3-Humor auch nach hinten losgehen kann, wenn es keine Chemie zwischen den Protagonisten gibt. Für Insider: Mighty Boosh always wins. Flighty Zeus not so much.

4 comments / Add your comment below

  1. Warm Bodies taugt halbwegs als Bordunterhaltung während eines Zwölfstundenflugs, wenn man die zwei guten Filme im Programm bereits gesehen hat.
    Falls ich an dieser Stelle eine Warnung aussprechen darf: Machete kills ist der allerdümmste, Gähnkrämpfe verursachende Scheiss, den ich seit der abgefuckt langweiligen Literaturverfilmung Orlando (1992) gesehen habe. Für diese Arschgeburt eines methamphetamingeschwächten Hirns müsste ein neuer letzter Buchstabe im Alphabet erfunden werden. Das erste Mal seit vielen Jahren, dass ich das Kino verlassen musste, weil ich sonst an fremder Dummheit gestorben wäre.

  2. Haha, danke für die Warnung, aber nach dem völlig überironisiert gernecoolen ersten Teil war mein Bedarf auch schon gedeckt. Cave You’re Nextum, möchte ich aber nochmals wiederholen.

  3. Den zweiten Hobbit fand ich jetzt auch ganz ok, obwohl ich nach dem ersten so verärgert war, dass ich mir vorgenommen hatte, den einfach zu ignorieren. Weil ich aber so ein elender Sequel- und Prequelgucker bin, musste ich dann natürlich doch reingehen. Nur die Wachowski-Brüder (oder -Schwestern) haben es jemals geschafft, mich vom Hof zu jagen; die Matrix-Reihe ist die einzige, die ich nicht zu Ende gesehen habe.
    Die Story von „Elysium“ hätte ich noch vor dem ersten Kaffee richtig raten können, so platt und unoriginell wie die war. Enttäuschend, weil „District 9“ eigentlich ganz vielversprechend war.

  4. Magenta: Ja, mein Ausgangsposition zum Hobbit war ganz ähnlich. Die Matrix-Reihe habe ich leider schon zuende gesehen und der dritte Teil hat mir die ganze Serie madig gemacht. Elysium ist aber natürlich die wahre Enttäuschung, weil man sich nach District 9 ja was erwartet hatte. Wenn ich an den Frankfurt-Tatort von gestern denke, dann weiß ich zwar wieder, was ich an simplen und nachvollziehbaren Storylines habe, aber Elysium war dann doch zu sehr Malen nach Zahlen.

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