Gerade haben wir auf dem Weg von der Mittagspause zum Büro Burkhardt Fialkowske gesehen. Er stand auf dem freien Bauplatz an der Zeughofstr und verpasste einem Weißhemder (wohl der Bauherr) einen ordentlichen Bauarbeiterhändedruck. „Das ist der Fialkowske, een alter Kollege.“ sagt mein Kollege. „Der kommt aus meiner Gegend.“ fährt er fort und deutet auf Fialkowskes LKW, auf dem steht: Firma Fähse, Görlsdorf. Sei Randspreewald, sagt mein Kollege und fährt fort:
„Der Fialkowske ist ein richtiger Hucker. Zuhause n Bauernhof mit richtig schön Tierchen, so Kaninchen und so. Und nebenbei noch aufm Bau arbeiten. Wenn der mal stirbt gibt’s n Kranz aus Kümmerlingflaschen rum. Ein richtiger Dorfdeutscher. Der wirbelt die ‚michs‘ und ‚mirs‘ nur so durcheinander. Der hat auch eine Bläkerstimme, sach ich dir. Richtig hergesoffen. Na ja, is ja och beste Kundschaft von Monis Bauernstüberl, so nach dem Motto ‚Gib ihm!‘. Die Moni, die hat ja Sommer wie Winter immer diese Ganzkörperschürze an…
Nach der Wende hat der Fialkowske mit Biertrinken aufgehört, weil er sich zu füllig fühlte. Hat aber nüscht geholfen, wie du ja siehst. Jetzt trinkt er halt so Wein und Whiskey und so. Seine Tochter is mit mir zur Schule gegangen. Die war mal spitz auf mich. Aber nicht den kleinen Finger hätte die gekriegt… Ha, bei dem als Schwiegervadder hättste sicher heftig ranklotzen müssen. Da wär ich jetzt auf dem Bauplatz gestanden und dauernd was von abladen gebläkt. Ja, der Fialkowske, is schon ne Marke.“
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