Kurzkritiken zu Moneyball, Tinker Tailor Soldier Spy, Drive, Ides Of March

Hab die Rubrik lange vernachlässigt, aber jetzt sind wieder ein paar Filme zusammen gekommen.

MONEYBALL
Aaron Sorkin könnte selbst aus meinem Leben noch einen spannenden Film machen. Ich verstehe nach über zwei Stunden zwar noch immer keine einzige Baseball-Regel, aber dadurch ist das fast ein Mystery-Thriller. Monströs coole Vorstellung von Brad Pitt.

TINKER, TAILOR, SOLDIER SPY
Ich hab den deutschen Titel grade nicht parat, aber er klingt nach der Fortsetzung eines Guy-Ritchie-Films. Gottseidank ist er in Wirklichkeit einer der besten Agentenfilme, die nie in den 70ern entstanden sind. Die Unaufgeregtheit ist nervenaufreibend, die Kalter-Krieg-Kulissen lassen einen selbst im gut beheizten Kino frösteln und die Brillen von Gary Oldman treiben jedem Fashion-Week-Gänger Tränen der Freude in die Augen. Die entfesselte Tiefenschärfen-Verlagerung ist der einzige ästhetische Maulwurf des Gegenwartskinos, der sich in dieses Spion-vs.-Spion-Szenario eingeschlichen hat.

DRIVE
Diesmal sag ich’s mit Frank Lachmann: „Er ist melancholisch nicht auf so eine kitschige düsterness-heidewitzka-tragisch –art, sondern auf eine ruhige, abgefuckte, angenehm deprimierende, lässige weise, so wie das zuvor nur einzelne (…) episoden von miami vice hinbekommen haben.“

IDES OF MARCH
In letzter Zeit kommen Filme, die eine imperiale Dialoggewalt und dennoch eine fast ehrwürdige Ruhe ausstrahlen, eher aus Amerika, denn aus Europa. Da vergisst man bei aller Schauspiel- und World of Wordcraft gerne, dass die Handlung gar nicht so originell ist. Aber das ist auch wurscht, weil das ist das Leben ja auch nicht. Starker Zweisitzer für Goosley und Clooning!