Egal worum es geht, ich bin dafür

2013 ist mir eines ganz unangenehm aufgefallen. Ein gemeingefährlich trotziger Impuls zur Widerrede wider der Widerrede. Zum Beispiel: wenn Til Schweiger sein Leben lang nur Scheißfilme dreht, muss man nicht aufhören, das zu sagen, nur weil alle das sagen, oder er fünfzig wird. Oder: wenn ich die von der Leyen scheiße finde, höre ich nicht auf, sie scheiße zu finden, nur weil ob der großen Koalition eine neue Hämewelle ob ihrer Frisur über uns hereinbricht. Ich werde nicht plötzlich emphatisch, nur weil ich auch schon schlechte Frisuren im Leben hatte. Ich bin nicht plötzlich dafür, nur weil alle dagegen sind. Ich werde auch nicht in Bully Herbigs „Buddy“ gehen, nur weil er sich soviel Mühe damit gegeben hat. Ich hätte ja beim Trailer schon auf- und davonlaufen können. Manchmal glaube ich, dass der Deutsche letztlich nichts mehr schätzt als Beharrlichkeit. Wer die ganze Zeit immer denselben Mist macht, muss offensichtlich im Recht sein. Bald findet sich unter den jungen Leuten wieder eine große Lobby für Kernkraftwerke, Tierversuche und sauren Regen. Hat ja Tradition, kann also so verkehrt nicht sein.

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2013 ohne Links

Manchmal deprimieren mich Jahreslisten auch, weil ich dann das Gefühl habe, nichts und niemanden Relevantes auf der Welt mitbekommen zu haben. Dabei ist ja klar, dass die Jahresliste an sich der größtmögliche jährliche Coolnesskontest im Internet ist. Ich weiß im Grunde, dass ich als ergrauender Iron-Maiden-Hörer eh nicht mit den Conaisseuren mithalten muss, deshalb ist die Jahresliste für mich eher ein Notiz- und Denkzettel. Und da es meine Jahresliste ist, kann ich auch alte Songs, Platten und Bücher hineinschmuggeln.

Songs:
Foals – Inhaler
Eels – Peach Blossom
Dagobert – Ich bin zu jung
Vampire Weekend – Unbelievers
Marteria – Kids
Sunbather – Irresistible
Tegan & Sara – Closer
Churches – The Mother We Share
Kvelertak – Kvelertak
Arctic Monkeys – R U Mine
Alkaline Trio – I Wanna Be A Warhol
Oscar Isaac – The Death Of Queen Jane
Black Rebel Motorcycle Club – Rival
Angel Haze – New York
Ryan Lewis & Macklemore – Thrift Shop
Veronica Falls – Teenage
Mayer Hawthorne – Reach Out Richard
Nick Cave and The Bad Seeds – Higgs Boson Blues
Math And Physics Club – Long Drag
The Strokes – Tap Out
Skrillex – Scary Monsters & Nice Sprites
Uncle Acid & The Deadbeats – Mt. Abraxas
Superchunk – Me & You & Jackie Mittoo
Chromatics – Looking For Love
Kanye West – Black Skinhead
J. Cole – Land Of The Snakes
Avatarium – Moonhorse

Platten:
Nick Cave And The Bad Seeds – Push The Sky Away
Vampire Weekend – Modern Vampires Of The City
Superchunk – I Hate Music
Iron Maiden – Maiden England
Kvelertak – Meir
Eels – Wonderful, Glorious
Alkaline Trio – My Shame Is True
The Strokes – Comedown Machine
Diverse – After Dark 2
Diverse – Inside Llewyn Davis OST
Churches – The Bones Of What We Believe
Math And Physics Club – Our Hearts Beat Out Loud
The Gebruder Grim – The Priestess EP
Uncle Acid & The Deadbeats – Mind Control
Avatarium – Avatarium

Alte Platten:
Iron Maiden – Powerslave
Bruce Dickinson – Chemical Wedding
Scorpions – Taken By Force
UFO – The Decca Years
Judas Priest – Screaming For Vengeance
Allmann Brothers – At Filmore East
Snoop Dogg – Doggystyle
Black Sabbath – Sabotage
Judas Priest – British Steel

Alte Songs:
Bruce Dickinson – The Tower
Bruce Dickinson – King In Crimson
Iron Maiden – Losfer Words
In Solitude – Demons
Scorpions – Sails Of Charon
Justim Timberlake – Rock Your Body
A Tribe Called Quest – Scenario
Method Man/Redman – Da Rockwilder
Iron Maiden – Montsegur
Allman Brothers – Whipping Post
Fischmob – Susanne Zur Freiheit
Snoop Dog – Gin & Juice
Kate Bush – Running Up That Hill
Black Sabbath – Hole In The Sky
Black Sabbath – Killing Myself To Live
Black Sabbath – Supernaut

Konzerte:
Nick Cave, Admiralspalast, Berlin
Iron Maiden, O2-Arena, Berlin
Black Rebel Motorcycle Club, Columbiahalle, Berlin
Tweak Bird, Magnet-Club, Berlin

Filme:
Inside Llewyn Davis
The Conjuring
Spring Breakers
John Dies At The End
Man Of Steel
Lincoln
Safety Not Guaranteed
Searching For Sugarman
Resolution
Evil Dead

Serien:
Justified – Season 4
Breaking Bad – Season 5
The Returned – Season 1

Spiele:
GTA V (PS3)
WWE 2K14 (PS3)
Last Of Us (PS3)
Batman Arkham Origins (PS3)
Saints Row The Third (XBOX360)
Virtua Tennis (iOS)
The Walking Dead: Assault (iOS)
The Walking Dead (iOS)

Bücher:
James Frey – Bright Shiny Morning
Capullo/Snyder – Batman: Death Of The Family
Neil Daniels – Iron Maiden: The Ultimate Unauthorized History of the Beast
Sebastian Haffner – Die sieben Todsünden des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg
Stefan Zweig – Die Welt von gestern
Stefan Zweig – Sternstunden der Menschheit
Vincent Bugliosi – Helter Skelter
Judy Carter – Stand Up Comedy: The Book
Bendis/Michael – All-New X-Men – Volume 1: Yesterday’s X-Men
Gerald Brittle – The Demonologist: The Extraordinary Career of Ed and Lorraine Warren
Jay Anson – The Amityville Horror
Bob Holly – The Hardcore Truth
Max Brooks – World War Z
The Mighty Book Of Boosh

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Killing Machine

Neues Video von meinen Gebruder Grim. Die EP gibt’s bei iTunes für spöttische 3.99 oder auf CD wenn ihr mir direkt an chef(öt)burnster(.)de schreibt.

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Kurzkritiken zu Inside Llewyn Davis & The World’s End

INSIDE LLEWYN DAVIS
So verträglich und eng, ja geradezu von Geilheit aufeinander geprägt, habe ich Kunstkino und Kommerzkomödie noch nie gesehen. Musik, Witz, Knopflochtränen, Justin Timberlake und Zeitgeschichte – alles aus einem Guss. Melanchomödischer Kostümfilm mit Folk. Lediglich die Bob Dylan-Pointe am Ende ist aus meiner Sicht ein wenig vorhersehbar, drückt sie doch nur das aus, was ich eh schon den ganzen Film lang denke: Hätte der Robert Zimmerman nur ähnlich gut singen und Gitarre spielen können wie Oscar Isaac, er wäre garantiert nie so erfolgreich geworden.

THE WORLD’S END
Das Gegenteil vom obigen Film: laut, prollig, unausgewogen, unterentwickelt und ab der Körperfresser-Phase sogar noch langweilig. Wenn man überhaupt von rausreißen sprechen knn, reißen es noch am ehesten Martin Freeman und Rosemund Pike und die amüsante erste halbe Stunde heraus. Ein Film, den ich mit 16 gut gefunden hätte, aber mit 16 war ich auch überwiegend ein Depp.

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