Kurzkritik: Annihilation

„Annihilation“ von Jeff VanderMeer ist ein wunderbares kleines Science-Fiction-Buch mit ökologischem Sendebewusstsein. Als ich gehört habe, dass Alex Garland (The Beach, Ex Machina) einen Film draus macht, und Padme und Poe Dameron mitspielen, war ich ganz positiv gestimmt.

Nur hieß es plötzlich, das wird ein Direct-to-Netflix-Release, außerdem habe Garland bei VanderMeer angerufen und gesagt: „Du, ich hab dein Buch mal kurz überflogen und mach jetzt einen Film draus.“ Jeff war angeblich nicht amused.

Doch etwaige Sorgen sind unbegründet. Trotz großer inhaltlicher Ferne zum Buch und einer wenn nicht konträren, doch zumindest schwer zu dechiffrierenden Haltung, fängt der Film die Grundstimmung des Buches zwischen Endor und LV-426 (bitte googeln) perfekt ein, glänzt mit ganz feinfühligen Schauspielleistungen des beinah all-female-Casts und ist so meditativ, trippig und spannend zugleich, wie es das Buch mal versprochen hat.

Nach Bright und Mute, und wie die jüngsten Gurken alle heißen, ein wirklich betörender Netflix-Film, bei dem die losen Zügel für Regisseure dennoch einen kompakten und visionären Film hevorgebracht haben, der sich weder einen auf sich selbst runterholt, noch es allen Recht machen will. Gutes Kino halt und der Beweis, dass man die Essenz von guten Büchern auch durchs Überfliegen erfasst.