Ich hasse Warten, aber manchmal macht es mir nichts aus. Auch bei der abendlichen Schweinebraten-Zubereitung wäre Ungeduld die falsche Taktik. Liebe zum Detail und entspanntes Abwarten mögen nicht meine Stärken sein, aber wenn am Ende ein Götterschweinerollbraten wie der untige herausspringt, war es jede Minute wert.
In der 8mm Bar hat es freilich nicht so lange gedauert bis ich angetrunken war und mit dieser Liv-Tyler-artigen Scholz-und-Friends Art-Direktorin ins Gespräch gekommen bin und ihr erstmal gesteckt hab, was ihr Primus Inter Pares Jean-Remy so für Schoten schießt. Ich weiß nicht, ob sie mich verstanden hat. Häh, Blogger? Komische Leute, aber offensichtlich ganz attraktiv, wird sie sich gedacht haben.
Die Ankunft des legendären Isländers beschleunigte die Spaßpartikel an diesem Abend. Später im White Trash packte er seine besten Witze auf deutsch aus und wir staunten nicht schlecht über:
„Warum habe alles Deutsche einen Leiter mit beim Einkaufen? Weil die Preise sind so hoch.“
Den mit dem Mann, dessen Penis einen Schnupfen hat, erspar ich meinen leidgeprüften Lesern. Ungeduldig gebärdete sich auch so mancher männliche White-Trash-Besucher. Ganze sieben Anmachen zählte ich bei dem blonden Mädchen gegenüber und das innerhalb von anderthalb Stunden. Am Ende ein Logistikproblem für alle Beteiligten.
Ich hingegen verabschiedete mich schon vorzeitig mit der Bestellung eines Moscow Mules und den Worten „Macht’s gut ihr Idioten“ aus der Runde der geistig Anwesenden und eine Stunde später durfte ich dann auch endlich nach Hause gehen. Das Warten auf bessere Zeiten hat mir nichts ausgemacht. Alkohol dämmt die Ungeduld.