2013 ohne Links

Manchmal deprimieren mich Jahreslisten auch, weil ich dann das Gefühl habe, nichts und niemanden Relevantes auf der Welt mitbekommen zu haben. Dabei ist ja klar, dass die Jahresliste an sich der größtmögliche jährliche Coolnesskontest im Internet ist. Ich weiß im Grunde, dass ich als ergrauender Iron-Maiden-Hörer eh nicht mit den Conaisseuren mithalten muss, deshalb ist die Jahresliste für mich eher ein Notiz- und Denkzettel. Und da es meine Jahresliste ist, kann ich auch alte Songs, Platten und Bücher hineinschmuggeln.

Songs:
Foals – Inhaler
Eels – Peach Blossom
Dagobert – Ich bin zu jung
Vampire Weekend – Unbelievers
Marteria – Kids
Sunbather – Irresistible
Tegan & Sara – Closer
Churches – The Mother We Share
Kvelertak – Kvelertak
Arctic Monkeys – R U Mine
Alkaline Trio – I Wanna Be A Warhol
Oscar Isaac – The Death Of Queen Jane
Black Rebel Motorcycle Club – Rival
Angel Haze – New York
Ryan Lewis & Macklemore – Thrift Shop
Veronica Falls – Teenage
Mayer Hawthorne – Reach Out Richard
Nick Cave and The Bad Seeds – Higgs Boson Blues
Math And Physics Club – Long Drag
The Strokes – Tap Out
Skrillex – Scary Monsters & Nice Sprites
Uncle Acid & The Deadbeats – Mt. Abraxas
Superchunk – Me & You & Jackie Mittoo
Chromatics – Looking For Love
Kanye West – Black Skinhead
J. Cole – Land Of The Snakes
Avatarium – Moonhorse

Platten:
Nick Cave And The Bad Seeds – Push The Sky Away
Vampire Weekend – Modern Vampires Of The City
Superchunk – I Hate Music
Iron Maiden – Maiden England
Kvelertak – Meir
Eels – Wonderful, Glorious
Alkaline Trio – My Shame Is True
The Strokes – Comedown Machine
Diverse – After Dark 2
Diverse – Inside Llewyn Davis OST
Churches – The Bones Of What We Believe
Math And Physics Club – Our Hearts Beat Out Loud
The Gebruder Grim – The Priestess EP
Uncle Acid & The Deadbeats – Mind Control
Avatarium – Avatarium

Alte Platten:
Iron Maiden – Powerslave
Bruce Dickinson – Chemical Wedding
Scorpions – Taken By Force
UFO – The Decca Years
Judas Priest – Screaming For Vengeance
Allmann Brothers – At Filmore East
Snoop Dogg – Doggystyle
Black Sabbath – Sabotage
Judas Priest – British Steel

Alte Songs:
Bruce Dickinson – The Tower
Bruce Dickinson – King In Crimson
Iron Maiden – Losfer Words
In Solitude – Demons
Scorpions – Sails Of Charon
Justim Timberlake – Rock Your Body
A Tribe Called Quest – Scenario
Method Man/Redman – Da Rockwilder
Iron Maiden – Montsegur
Allman Brothers – Whipping Post
Fischmob – Susanne Zur Freiheit
Snoop Dog – Gin & Juice
Kate Bush – Running Up That Hill
Black Sabbath – Hole In The Sky
Black Sabbath – Killing Myself To Live
Black Sabbath – Supernaut

Konzerte:
Nick Cave, Admiralspalast, Berlin
Iron Maiden, O2-Arena, Berlin
Black Rebel Motorcycle Club, Columbiahalle, Berlin
Tweak Bird, Magnet-Club, Berlin

Filme:
Inside Llewyn Davis
The Conjuring
Spring Breakers
John Dies At The End
Man Of Steel
Lincoln
Safety Not Guaranteed
Searching For Sugarman
Resolution
Evil Dead

Serien:
Justified – Season 4
Breaking Bad – Season 5
The Returned – Season 1

Spiele:
GTA V (PS3)
WWE 2K14 (PS3)
Last Of Us (PS3)
Batman Arkham Origins (PS3)
Saints Row The Third (XBOX360)
Virtua Tennis (iOS)
The Walking Dead: Assault (iOS)
The Walking Dead (iOS)

Bücher:
James Frey – Bright Shiny Morning
Capullo/Snyder – Batman: Death Of The Family
Neil Daniels – Iron Maiden: The Ultimate Unauthorized History of the Beast
Sebastian Haffner – Die sieben Todsünden des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg
Stefan Zweig – Die Welt von gestern
Stefan Zweig – Sternstunden der Menschheit
Vincent Bugliosi – Helter Skelter
Judy Carter – Stand Up Comedy: The Book
Bendis/Michael – All-New X-Men – Volume 1: Yesterday’s X-Men
Gerald Brittle – The Demonologist: The Extraordinary Career of Ed and Lorraine Warren
Jay Anson – The Amityville Horror
Bob Holly – The Hardcore Truth
Max Brooks – World War Z
The Mighty Book Of Boosh

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Killing Machine

Neues Video von meinen Gebruder Grim. Die EP gibt’s bei iTunes für spöttische 3.99 oder auf CD wenn ihr mir direkt an chef(öt)burnster(.)de schreibt.

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Kurzkritiken zu Inside Llewyn Davis & The World’s End

INSIDE LLEWYN DAVIS
So verträglich und eng, ja geradezu von Geilheit aufeinander geprägt, habe ich Kunstkino und Kommerzkomödie noch nie gesehen. Musik, Witz, Knopflochtränen, Justin Timberlake und Zeitgeschichte – alles aus einem Guss. Melanchomödischer Kostümfilm mit Folk. Lediglich die Bob Dylan-Pointe am Ende ist aus meiner Sicht ein wenig vorhersehbar, drückt sie doch nur das aus, was ich eh schon den ganzen Film lang denke: Hätte der Robert Zimmerman nur ähnlich gut singen und Gitarre spielen können wie Oscar Isaac, er wäre garantiert nie so erfolgreich geworden.

THE WORLD’S END
Das Gegenteil vom obigen Film: laut, prollig, unausgewogen, unterentwickelt und ab der Körperfresser-Phase sogar noch langweilig. Wenn man überhaupt von rausreißen sprechen knn, reißen es noch am ehesten Martin Freeman und Rosemund Pike und die amüsante erste halbe Stunde heraus. Ein Film, den ich mit 16 gut gefunden hätte, aber mit 16 war ich auch überwiegend ein Depp.

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Die große Koalition

Als es für die SPD das letzte Mal darum ging, zu regieren aber doch zu parieren (sprich: mit Merkel als Kanzlerin), war ich dafür. Die Bundestagswahl 2005 ging super-super-superknapp aus, der Stimmerfolg gab der SPD recht, sich trotz der Kompromisse nicht die Butter vom Brot nehmen zu lassen.

Jetzt sieht das ganz anders aus. Salomonisch gesprochen könnte man sagen: besser eine Regierung mit SPD-Beteiligung als eine, in der Merkel und Seehofer frei herumlaufen. De facto trägt man aber nur weiter zur Apotheose von Angela Merkel bei, wenn man in dieser Regierung etwas bewerkstelligt.

Egal wieviele Kompromisse man der Union in den Verhandlungen jetzt abgerungen hat und wieviel Minister man unterbringt, man hat sich das eigentlich nicht verdient, weil hinter dem Wahlkampf keine Idee steckte und hinter der Beteiligung an einer großen Koalition noch viel weniger. Das Mitreden an sich ist freilich eine passable Motivation für eine Volkspartei, und da alles andere als Realpolitik im Moment als schwer uncool gilt, traut man sich kaum noch querzudenken, geschweige denn gesellschaftliche Utopien mehr als im stillsten Kämmerlein zu diskutieren, aber mir reicht das nicht.

Ich will eine Vision, ich will einen klaren Widerspruch. Zu NSA, zu Vermögensspekulation, gegen Deutschtümelei und den sanften Separatismus, den man mit der Abschaffung der doppelten Staatsbürgerschaft andeutet. Ich will schnellere Lösungen mit der Atomkraft und gerechtere Verteilung des Vermögens, mindestens eine marginale Regulation der Marktwirtschaft und das Ablegen des blinden Glaubens an Wirtschaftskreisläufe.

Was ich nicht will, ist eine „Der Weg ist das Ziel“-Philosophie der SPD, in der Politik ist das nur eine Ausrede. Vier Jahre Erfolg in der großen Koalition bedeuten zudem nur eins: weitere vier Jahre in der Koalition oder vier in der Opposition. Die Früchte wird nie ein Sigmar Gabriel tragen, wenn es welche zu tragen gibt, dazu fehlt ihm eine halbwegs sympathische Außenwirkung, das hat nichts mit seinen Fähigkeiten als Politiker oder seiner Gesinnung zu tun, schauen Sie sich nur die Beliebtheitswerte an.

Im besten von diesem schlechten Fall, zieht man sich in den kommenden vier Jahren mit Hannelore Kraft heimlich einen furchterregend roten Merkel-Golem heran, während man die Union in der Koalition einlullt.

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Geschichte wiederholt sich

Weil mir und meinem Kumpel (und Schauspieler/Kabarettist) Rüdiger Rudolph so gut gefallen hat, wie sich Justin Timberlake und Jimmy Fallon durch die Jahrzehnte englischsprachigen Hip Hops rappen, haben wir das in wochenlangen Exerzitien auf Deutsch vorbereitet. Den dritten Auftritt in der Berliner Scheinbar hat jemand mitgefilmt und euphorisch bestönt (wir nennen keine Namen, aber danke, Anne!). Choreographie sitzt noch nicht zu 100% und die Roots hatten an dem Abend leider auch keine Zeit, aber ansonsten geht einiges.

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Kurzkritik zu Thor – The Dark World

Mir reichts eigentlich langsam mit der Leinwand-Version des Marvelversums. Avengers war gut, die Einzelfilme (mit Ausnahme des ersten Iron Mans) eher laut und unmythisch hingefetzt. Nur weil man ein paar selbstironische Pointen und ein sich herfrotzelndes Ensemble einbaut, wird noch kein Joss Whedon draus, Kevin Feige.

Der zweite Thor ist wie eine überlange Folge von Star Trek: The Next Generation, nur ohne Professor X, oder wie der Kapitän nochmal hieß. Ich finde eh, dass der sich in tadelloser Form befindende aber auch nicht den Film rettende Tom Hiddleston (Loki) was von einem jungen Data hat. Also Evil Data, um genau zu sein.

Der Plot ist sowieso völlig hanebüchen und selbst Michael Frontzek hätte einen passableren Bösewich abgegeben als dieser einem missglückten Make-Up-Test für den Hobbit entflohene Malekith (The Accursed, gähn). Die Chemie zwischen Chris Hemsworth und Natalie Portman verdient noch nicht einmal diesen Begriff, den verdient schon eher Natalie Portmans eisernes Make-Up, das letztlich mehr nach Maske aussieht als die von Malekith (The Accursed, gähn). Das Cap-Cameo war mein Highlight des Films, wenn man von Heimdalls Stringer-Bell-Mimik mal absieht. Einmal Wire, immer Wire.

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Kurzkritik zu Resolution

Ein Film, der quasi nur aus Foreshadowing besteht, wie der native Englischsprecher sagt. Wäre in der nächsten Inkarnation möglicherweise schon wieder gelutscht, der Drohkulissendrops, aber beim ersten Mal hats auf schöne Weise weh getan. Neben Conjuring der beste Horrorfilm in dem Jahr.

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The Priestess EP

Die Gebruder-EP ist fertig. Sie wird am 29.11. digital veröffentlicht und ist schon jetzt bei uns als CD mit dem wunderbaren Artwork von Alexander Weiss erhältlich. Einfach eine Mail an: info(at)gebrudergrim.com.

THE GEBRUDER GRIM – THE PRIESTESS
5 TRACK EP, 24min, 10€ inkl. Versand

1. Killing Machine
2. Confuser
3. The Priestess
4. Hounds
5. Meat Eating Sun

Single: Killing Machine (Video ist in Arbeit)

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Jetzt wird wieder in die Hände gespukt

Nenn mich amerikanophil oder einfach nur kindisch, aber ich adaptiere dieses Halloween gerne. Leider bin ich selbst zu groß und mein Kind noch zu klein, um verkleidet von Tür zu Tür zu gehen, und dann kommt dazu, dass es hierzubierernstenlandes so gut wie keinen Gruselkonsens und somit auch keine dekorierten Wohnungen und Haustüren gibt. Was mich abgesehen von Süßigkeiten und Kürbisgewitter immer schon fasziniert an der ganzen Allerheiligen-Preshow: dass man eine ganze Nacht den Toten widmet. Ich finde das wildromantisch, beängstigend und hoffnungsvoll in ein und demselben Gedankengang. Man stelle sich nur vor, der Tote an sich hat eine Nacht lang Ausgang. Was er wohl für melodramatische Dinge anstellen mag, weil so ein Tod geht ja in den seltensten Fällen spurlos an einem vorüber. Oder in diesem Falle spuklos. So angegruselt wie ich eh schon bin und wo grade ein paar der letzten Sturmnächte die Wolken so herrlich vor sich hergepeitscht haben und einen schwarzblauen Symbolhimmel preisgegeben haben, möchte ich eigentlich den ganzen Tag nur Gruselfilme schauen. Leider komme ich nie vor 23.00 Uhr dazu und meine Lebensdauer vorm Einschlafen beträgt dann nur noch zirka 15 Minuten.

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Boardwalk Empire – eine Übersetzung

Es war mir Anfang des Jahres zugleich Ehre und historische Herausforderung, Nelson Johnsons Sachbuch „Boardwalk Empire: The Birth, High Times and the Corruption of Atlantic City“ zu übersetzen. Jetzt ist es bei Heyne Hardcore erhältlich. Es handelt sich allerdings (und sogar gottseidank) nicht um die Roman-, sondern um die Sachbuchvorlage zur gleichnamigen HBO-Serie, um die Monografie einer Stadt im Süden New Jerseys, einer, die im wahrsten Sinne „mit allen Wassern gewaschen ist“. Das Buch erzählt nicht nur von Prohibition, Nucky Johnson (der Nucky der Serie), seinem Nachfolger Hap Farley und Donald Trump in der selben Ahnenreihe, sondern vom grenzenlosen politischen Opportunismus der Provinz, Rassismus, der Erschließung der Ostküste, amerikanischer Naherholung, der Arbeiterklasse der Steel Cities und was passiert, wenn der Amerikanische Traum langsam ausblutet.

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