Kurzkritiken zu Safety Not Guaranteed, Lawless, Headhunters, Ted

Safety Not Guaranteed:
Absurde, vollkommen an den Haaren herbeigezogene und ganz bezaubernde Melancholik-Komödie übers Zeitreisen oder eben doch nicht. Jake Johnson, Aubrey Plaza und Mark Duplass (vormals bei der putzigen Indie-Band Volcano, I’m Still Excited!!) demonstrieren scheinbar mühelos wie charakterbedingter Humor geht.

Lawless:
Liebevoll brutaler Prohibitions-„Western“ mit einem wie tollwütig schweigenden Tom Hardy, einem glaubwürdig tumben Shia LaBeouf und einem grandios widerlichen Guy Pearce. Nick Cave hat das Drehbuch geschrieben und John Hillcoat Regie geführt, aber die Zusammenarbeit, die bei „The Proposition“ noch so großartig harmoniert hat, leidet jetzt ein bisschen unter kleinen Handlungseinbrüchen, Plotfragezeichen und dem übermäßigen Einsatz von Musik (Mark Lanegan, Emmylou Harris etc.). Im Gesamten betrachtet aber dennoch der beste Gangfilm des Jahres.

Headhunters:
Ziemlich slicke Nesbø-Verfilmung aus Norwegen mit Jamie Lannister in einer Nebenrolle. Fixt einen ein bisschen an, während man ihn anschaut, danach wird einem aber sofort die vollkommene moralische und inhaltliche Leere des eben Gesehenen bewusst.

Ted:
Man schämt sich den ganzen Film über für Seth McFarlanes Dialog- und Drehbuch, kann aber nicht umhin zu bewundern, mit was für einer starrsinnigen Überzeugung dieser Blödsinn bis zum Ende durchgezogen wird.

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Erste Stimmen zu Black Mandel

Und ich verarsch euch jetzt nicht, ich hab bisher wirklich nur Nettigkeiten darüber gelesen.

„Im rundum gelungenen Nachfolger Black Mandel sorgen Blut-und-Boden-Fanatiker, Okkultisten und norwegische Metalmusiker mit Kreuzigungsphantasien für Feuer unter Mandels trägem Hintern.“
– Jan Drees, 1LIVE, November 2012

„In Sachen Kriminalroman kann Berni Mayer spätestens jetzt ebenfalls voll mitreden. Er liefert eine neue Folge des skurrilen Gespanns Mandel/Singer, die fesselnd, lustig und in jedem Fall sehr unterhaltsam ist. Hier passt alles zusammen: eine stimmige Handlung, überzeugend gezeichnete Protagonisten, eine gute Schreibe … und kluge Betrachtungen über das Leben im Allgemeinen und Besonderen. Bleibt zu hoffen, dass Teil 3 von Singer und dem Mandel schon jetzt in der Mache ist. “
– Mirjam Karasek, CURT, November 2012

BUCHTIPP VISIONS 236: „Die Fortsetzung von Mandels Büro [..] ist vor allem düsterer, unheimlicher und drastischer.“
– Jan Schwarzkamp, Visions November 2012

BUCHTIPP Laut.de: „Die emotional gestörte Beziehung der zwei Hobby-Detektive, die zum Gelingen der Geschichte im ersten Band maßgeblich beitrug, ist im neuen Fall nicht harmonischer geworden.“
– Michel Schuh, Laut.de, November 2012

„Jetzt nun also die Geschichte über die beiden Privatdetektive, die sich neben Derrick und Klein, Sherlock Holmes und Dr. Watson oder Schimanski und Thanner ihren festen Platz in der Krimiliteratur verdient haben – auch in der Black Metal Szene Skandinaviens.“
– Dennis Kresse, Alternativmusik.de, November 2012

BUCHTIPP: „Skurril und fachkundig.“
– Freundin, Ausgabe 25/2012 (November 2012)

„Gute Unterhaltung für den Berliner Metal-Krimi-Liebhaber.“
– FLUX.FM, Dezember 2012

„Seine Seitenhiebe [..] sitzen jedenfalls prächtig und sind verdammt unterhaltsam. [..] Berni Mayer [..] ist ein guter Beobachter und man hat wohl selten jemand gleichzeitig so ironisch und doch so liebevoll über den Black Metal-Zirkus schreiben gesehen. “
– Mario Karl, Musikansich.de, November 2012

Black Mandel schreit nach einer Drehbuchversion als auch Autor-Lesungen bei Metalfestivals.“
– Arturek, Metalglory.de, Dezember 2012

„Wie der Vorgänger ist auch „Black Mandel“ ein eigenwilliger, aber interessanter und spannender Krimi.“
– Maret Hosemann, myFanbase, Dezember 2012

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Der Anfall

And all these things that I thought I’d outgrown
And hands hold you close
And hands hurried you home
I never dreamt I could feel so alone

(The Jealous Sound – This Is Where It Starts)

Irgendwann letzte Woche ist es passiert. Und es wäre sowieso irgendwann passiert, aber Sie haben es auch noch unbedingt chemisch entzünden müssen. Der Jameson, der Jameson, das Ibuprofen und ein Breitbandantibiotikum haben endlich reagiert, und dann war er da, der Anfall. Es war bei Gott kein Spaß, auch wenn es mit einem angefangen hat.

Stellen Sie sich vor, Sie rennen plötzlich wie ein Kopfloser herum, mit dem intensiven Bedürfnis Carly Rae Jepsen und Audioslave zu hören und sich dabei den Kopf zu rasieren. Stellen Sie sich vor, Sie nehmen ihre Umwelt nur noch so dermaßen amplifiziert wahr, dass Sie nicht mehr hören, was die Leute sagen, sondern nur noch das, was sie meinen. Dass Sie nicht mehr sehen, wie die Leute aussehen, sondern nur noch wie sie sind. Stellen Sie sich vor, Ihnen rasen im Nanosekundentakt die Jahre und ihre Lieder durch den Kopf. Plötzlich ist 2006 und Sie stehen wieder im alten Magnet in der Greifswalder und wünschen sich in die Köpfe fremder Leute.

Stellen Sie sich vor, ihre Gesundheit schießt innerhalb von wenigen Stunden nach oben und unten wie ein Hau-den-Lukas-Instrument auf dem Rummel. Sie wachen nach einem Angst-vor-Axtrache-Traum in Ihrer eigenen Wohnung auf und fragen sich, wie Sie hierher gekommen sind. Dann gehen Sie unter Leute und wollen einfach nur über sie aufsteigen, nie wieder dort unten mit denen laufen, nur um sich im nächsten Moment wie in ein Bällebad in den Pöbel fallen zu lassen und sich von ihm zum S-Bahnhof Friedrichstraße tragen zu lassen.

Sie haben plötzlich nichts mehr anderes im Sinn als Winterstiefel zu kaufen und Überraschungseier zu essen. Am Abend weinen Sie, weil kein Griesbrei mehr im Haus ist und Sie müssen alles bereden, alles muss plötzlich beredet werden, aber dann fällt Ihnen kein einziges passendes Wort ein. Sie schreiben und schreiben und es steht am Ende nichts auf dem Blatt. Woanders tauchen vollgekritzelte Zettel mit geheimnisvollen Notizen auf, die vielleicht entschlüsseln könnten, was das alles hier soll, könnte man sie noch entziffern.

Sie wünschen sich in eine Stille hinein und werden am Ende von ihr angeschrien, Sie fangen an zu tanzen, solange keine Musik spielt und die Entzündungen in den Nervenenden hämmern den Takt dazu. When the soul meets body. Medikamente, Jameson, Medikamente, Sie haben sich angezündet und wenn Sie jemand in wallenden Flammen durch die Straßen der Stadt rasen sehen, dann sind Sie das, mitten in einem Anfall.

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Sieben Leben

Das nun folgende Video habe ich für Diane Weigmann zusammen mit Good Guys Entertainment gedreht und es liegt mir aus folgenden Gründen am Herzen. Diane W. ist eine autarke Musikerin und hervorragende Songschreiberin, die man guten Gewissens zu jeder Zeit unterstützen und loben darf. Zum anderen finde ich den heimlichen Hauptdarsteller Thimo so unglaublich authentisch in seiner himmelschreiend arroganten Sportskanonenrolle, dass ich in Zukunft ganz sicher in keiner Disziplin gegen ihn antreten möchte. Und dann gibt es da ja noch den Sportreporter am Anfang des Videos, den vorzüglichen, den einzigartigen Harry Rubens. Ähem.

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Kurzkritik zu Dredd 3D

Schlicht der beste Actionfilm, den ich dieses Jahr gesehen habe. Zwar deutlich unhysterischer (und deshalb auch schwerer als Gesellschaftssatire auszuweisen) als der Dredd aus den 2000AD-Comics, dafür aber mit einer Dirty-Harry-Art, die dem Charakter absolut angemessen ist. Karl Urbans Kinn schauspielert um acht Klassen besser als der gesamte Sylvester Stallone in der völlig verdrehten Erstverfilmung und die Game-Of-Thrones-Königin Cersei (Lena Headey) gibt auch hier einen formidablen Bösewicht ab. Der Film selbst ist bewundernswert beklemmend und der einzige glaubwürdige Ausweg aus der klaustrophobischen Tristesse von Mega City 1 ist die Droge Slow-Mo, die das Motto „Genieße den Augenblick“ tödlich wörtlich nimmt. Und auch ob dieser Droge hat man endlich mal das Gefühl, dass 3D einem Film mehr nützt als schadet. Großartig!

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Kurzkritik zu Fraktus

Ich mag Studio Braun. Und ich verehre den konzentriert beiläufigen Sprachwitz von Jaques Palminger. Sein Segment mit Optikerfamilie/Fraktus II (Stichwort: „Kongozunge“, siehe unten) gehört jetzt schon in eine Ahnenreihe mit den besten Loriot- und Polt-Sketchen. Leider erschöpft sich der Spaß- und Neuigkeitswert des Films schon nach einer Stunde, vielleicht wird der Witz auch im Trailer schon ausreichend erklärt und es hätte keinen Film mehr gebraucht.

Die Mockumentary von den leicht verblödeten Technopionieren ist dann groß, wenn sie glaubhaft zwischenmenschlich ist und dann lapidar, wenn sie Inside-Schenkelklopfer aus der Musikbranche spendiert oder per wildgewordenem Dönerspieß auf Joko/Klaas-Niveau spaßschockiert. Rocko Schamoni ist trotz schönem Haar und einer sensationellen Leere im Blick erneut das schwächste schauspielerische Glied in der Kette, Palminger brilliert selbst im Hintergrund und Heinz Strunk spielt seine Rolle auf der linken Arschbacke nach Hause, als würde er es (wie sein Film-Ego) nur für’s Geld machen. Devid Striesow überspielt seine Rolle dafür ziemlich, so viel Tiefe fällt eher unangenehm auf.

Warum muss man Fraktus aber trotzdem sehen? Weil endlich mal wieder jemand eine deutsche Komödie gedreht hat, für die man sich nicht schämen muss, und in der nicht Matze Schweighöfer die Hauptrolle spielt. Und weil man für alles von Studio Braun viel Geld ausgeben sollte. Owweeeoo!!

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The Making Of Black Mandel

Der Verlag hatte mich damals, gleich nach der Abgabe des Black-Mandel-Manuskripts gebeten, eine Art Brief an den Leser zu verfassen, um ein wenig die Motivation hinter dem Buch zu erläutern. Herausgekommen ist eine Art schriftliches Making-Of, wie ich finde.

Berlin, der 7. März 2012

Lieber Leser,

ich weiß nicht, ob Sie „Mandels Büro” gelesen haben, aber erlauben Sie mir noch ein paar Worte dazu. „Mandels Büro” war ein Zwitter aus Kriminalroman, Mediengroteske und der Geschichte einer langsam zum Teufel gehenden Freundschaft. Wenn ich das Buch heute in die Hand nehme, sehe ich auch die Satire und eine sanfte Entblößung der Musikindustrie darin – als ich es geschrieben habe, ging es mir nahezu ausschließlich um die Evolution oder eher die Regression der Beziehung zwischen Max Mandel und Sigi Singer. Am Ende des ersten Romans war mir klar, dass er lediglich den Anfang einer Entwicklung bei meinen Charakteren darstellt und ich fühlte mich förmlich gezwungen, den Figuren weiter zu folgen. Max Mandel, der nie ganz greifbaren Lichtgestalt, den selbst der missmutigste Kommentar des Erzählers Sigi Singer nicht zu entzaubern vermag und eben Sigi Singer selbst, der Underdog, der im-Windschattenboxer, der ewig zweite Detektiv.

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Black Mandel

Der neue Mandel ist raus und ich behaupte: Der zweite Teil der Mandel-Reihe ist ein bisschen düsterer, aber in seinen Darstellungen von Freundschaft, Humor und einer vom Opportunismus übermannten Gesellschaft auch konkreter geworden. Diese Gesellschaft ist überwiegend in Norwegen angesiedelt, weil ich mich im Zuge des Romans leidenschaftlich in die Historie des norwegischen Black Metals hineingetunkt habe, aber sie ist natürlich auch nur – genau wie die Black-Metal-Szene – ein Stellvertreter.

Die Handlung geht so: Bevor sich Mandel und Singer endgültig an ihren Marotten und der maroden Auftragslage ihres vor einem Jahr gegründeten Detektivbüros aufreiben, werden sie nach Norwegen auf ein Black-Metal-Konzert eingeladen. Sie schaffen es zwar bis nach Bergen, aber nie bis auf das Konzert. Nach einer durchzechten Nacht haben sie nicht nur schon wieder die gleiche Frau im Visier, sondern sind ins Zentrum einer Fehde von ortsansässigen Black-Metal-Bands gerückt. Auf der Suche nach dem verschwundenen Altblackmetaller Baalberith müssen sich die beiden mal gründlich überlegen, wie sie eigentlich zum Thema Glaube, Liebe, Widerstand stehen, bevor sie sich noch tiefer in die Scheiße reiten.

TRAILER mit trendigem Found Footage und Markus Kavka.

Black-Mandel-Radio bei laut.fm

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Lesungen zum Buch:

03.12.2012 Berlin, Heimathafen mit Markus Kavka
14.12.2012 1LIVE Klubbing, Köln
15.12.2012 Düsseldorf, Kassette
21.02.2013 Münster, Fyal
22.02.2013 Köln, Lichtung
23.02.2013 Mainz, Bukafski
27.02.2013 Erlangen, Kellerbühne
28.02.2013 München, Optimal
08.03.2013 Erfurt, Franz Mehlhose
09.03.2013 Chemnitz, Aaltra
14.03.2013 Leipzig, Wärmehallen (mit Markus Kavka)
15.03.2013 Leipzig, Platzhirsch (mit Dirk Bernemann)
26.03.2013 Hamburg, Molotov
11.04.2013 Stuttgart, Merlin

Stimmen zum Buch:

„Black Mandel“ ist kurzweilig und außerordentlich unterhaltsam und die beiden Detektive Mandel und Siggie sind die vielleicht sympathischsten Ermittler, die es in der deutschsprachigen Kriminalliteratur in der letzten Zeit gegeben hat.“
– Andy Warhols Interview (Magazin), Januar 2013

„Halligalli am Fjord: Berni Mayer lässt seine Rock’n’Roll-Detektive in der Black-Metal-Szene ermitteln. [..] Ein nicht unsympathische Missgunst gegenüber dem schöneren, erfolgreicheren, selbstbewussteren Kompagnon strömt dabei aus jedem der stets schön süddeutsch artikulierten Sätze. **** (Vier Sterne)“
– Jochen Overbeck, Musikexpress Januar 2013

„Im rundum gelungenen Nachfolger Black Mandel sorgen Blut-und-Boden-Fanatiker, Okkultisten und norwegische Metalmusiker mit Kreuzigungsphantasien für Feuer unter Mandels trägem Hintern.“
– Jan Drees, 1LIVE, November 2012

„In Sachen Kriminalroman kann Berni Mayer spätestens jetzt ebenfalls voll mitreden. Er liefert eine neue Folge des skurrilen Gespanns Mandel/Singer, die fesselnd, lustig und in jedem Fall sehr unterhaltsam ist. Hier passt alles zusammen: eine stimmige Handlung, überzeugend gezeichnete Protagonisten, eine gute Schreibe … und kluge Betrachtungen über das Leben im Allgemeinen und Besonderen. Bleibt zu hoffen, dass Teil 3 von Singer und dem Mandel schon jetzt in der Mache ist. “
– Mirjam Karasek, CURT, November 2012

BUCHTIPP VISIONS 236: „Die Fortsetzung von Mandels Büro [..] ist vor allem düsterer, unheimlicher und drastischer.“
– Jan Schwarzkamp, Visions November 2012

BUCHTIPP Laut.de: „Die emotional gestörte Beziehung der zwei Hobby-Detektive, die zum Gelingen der Geschichte im ersten Band maßgeblich beitrug, ist im neuen Fall nicht harmonischer geworden.“
– Michel Schuh, Laut.de, November 2012

„Kombiniert mit vielen intelligenten Gedankengängen und rhetorischer Gewandtheit entsteht eine edle Mischung aus Comedy, Philosophie und Kriminalroman.“
– Chris Popp, Booknerds.de, Dezember 2012

„Jetzt nun also die Geschichte über die beiden Privatdetektive, die sich neben Derrick und Klein, Sherlock Holmes und Dr. Watson oder Schimanski und Thanner ihren festen Platz in der Krimiliteratur verdient haben – auch in der Black Metal Szene Skandinaviens.“
– Dennis Kresse, Alternativmusik.de, November 2012

BUCHTIPP: „Skurril und fachkundig.“
– Freundin, Ausgabe 25/2012 (November 2012)

„Gute Unterhaltung für den Berliner Metal-Krimi-Liebhaber.“
– FLUX.FM, Dezember 2012

„Seine Seitenhiebe [..] sitzen jedenfalls prächtig und sind verdammt unterhaltsam. [..] Berni Mayer [..] ist ein guter Beobachter und man hat wohl selten jemand gleichzeitig so ironisch und doch so liebevoll über den Black Metal-Zirkus schreiben gesehen. “
– Mario Karl, Musikansich.de, November 2012

„Berni Mayer trägt gerne dick auf – tut das aber immer mit einem Augenzwinkern, lässt die Geschichte, die mit jeder Menge ironischer Anspielungen aufs Musikgeschäft gespickt ist, immer wieder ins Absurde kippen. Was den Lesespaß aber noch erhöht, ist das Ermittlerpaar, das ähnlich angelegt ist wie Arthur Canon Doyles Sherlock Holmes und Dr. Watson.“
– Helmut Pusch, Schwäbisches Tagblatt, Dezember 2012

Black Mandel schreit nach einer Drehbuchversion als auch Autor-Lesungen bei Metalfestivals.“
– Arturek, Metalglory.de, Dezember 2012

„Und wer weiß, vielleicht gibt es ja auch einen Filmregisseur, der erkennt, dass man daraus einen wunderbaren (Kriminal)Film mit nicht alltäglichen Detektiven machen könnte.“
– Hannelore Hämmer, Powermetal.de, Dezember 2012

„Kombiniert mit vielen intelligenten Gedankengängen und rhetorischer Gewandtheit entsteht eine edle Mischung aus Comedy, Philosophie und Kriminalroman.“
– Chris Popp, booknerds.de, Dezember 2012

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Kurzkritik zu Skyfall

Skyfall fängt berauschend an und serviert gleichzeitig mit Pokerface und angenehmer Ironiefreiheit seine zu erwartenden Stunts. Und noch übersieht man die ein oder andere flapsige Bond-Konvention, weil man sie Sam Mendes zunächst nicht zutraut. Aber der Hälfte, genauer gesagt ab Javier Bardem (alias Cesar Romero’s Joker, siehe Bild), driftet der Film aber dermaßen ins irrelevant Herkömmliche ab, dass man denkt, man sei in Cloud Atlas und grade habe wieder der Regisseur gewechselt.

Es wird so schnell so meta-albern, kalauernd und klischeetreibend, das hätte man sich mit keinem noch so hochmodernen Sony-Produkt der Welt ausrechnen können. Bis man sich dann von Plotloch zu Plotloch quälend langsam bis zum melodramatischen Ende durchgepattet hat, ist längst die Lust auf einen neuen Bond vergangen. Mag schon sein, dass Mendes uns lediglich den Dualismus zwischen der guten alten Zeit (dem Agentenfilm alter Schule) und der Allmachtsphantasie einer total kontrollierten Gegenwart (siehe Bourne & Co) einbläuen wollte, aber er hätte ja nicht gleich den ganzen zweiten Teil des Films dafür opfern müssen. Am Ende ist man – und man verzeihe wenigstens mir das altmodische und flapsige Wortspiel – eher erschüttert als gerührt von dem Nonsens.

Und vielleicht gehört auch das zu Sam Mendes‘ Retrospirenzien, aber das Frauenbild hat er bestenfalls einem Connery-Bond entnommen, siehe Frau fährt Außenspiegel ab, Frau muss man ins Lenkrad greifen, zu einer duschenden Frau steigt man ohne Ermunterung nackt in die Dusche, und Frau kann eh nicht schießen und gehört an den Sekretärinnen-Schreibtisch und nicht in den Außendienst.

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Kurzkritik zu Led Zeppelin – Celebration Day (Uraufführung Berlin)

Das Schlechte vorneweg: seelenloses Bühnenbild und nackiger Sound, vor allem für eine Band, die wie keine andere für röhrenwarmen Blueskrach der 70er steht. Ansonsten erstaunlich viel Liebe und Vertrauen auf der Bühne. Die Band steht so nah zusammen, als müsste sie auf der Bühne Fußballergebnisse austauschen, aber genau das macht es so schön kommunig.

Plant singt super, improvisiert geschmackvoll, Page sieht aus wie ein alternder, aber immer noch sexuell top im Saft stehender Baulöwe und bluest einen ins Rohr, als hätten sie ihn gerade aus dem Mississippi-Delta gefischt, John Paul Jones gentlemant sich an Bass und Keyboard fehlerfrei und wie das gute Gewissen der Band durch den Abend und Jason Bonham ist eben kein Bonzo. Er sieht aus wie der entfernte Cousin aus Eggenfelden, der beim Zoll arbeitet und seine Abende beim Eisstockschießvereinsstammtisch absitzt und er hat nicht auch nicht wie sein Vater eine Magnum-Flasche Schnaps neben dem Drumkit stehen, was meiner Meinung nach das zurückgelehnte Spiel vom Papa erklärt. Außerdem sieht er selbst mit einer Generation Rückstand fast älter als der Rest der Band aus. Gut getrommelt hat er trotzdem.

Über die Songauswahl zu debattieren ist ja leidig, und welcher Musiker entspannt sich nicht gerne mal bei einer halben Stunde „Dazed & Confused“. Das hat schon alles gepasst mit den Hits und den Mucker-Stücken. Es ist ja eh erstaunlich, wie sperrig diese Band ihre sehr guten Kompositionen doch oft rüberbringt und wie unverhältnismäßig exakt sie dennoch auch heute noch einen Massengeschmack treffen. Für mich war das auch deswegen ein sehr schöner Abend, weil ich auf der Großleinwand Jimmy Page mal wirklich auf die Finger schauen konnte und sehen, dass er zwar kein Houdini, aber ein verdammt, verdammt guter (und immmer noch sehr schneller) Bluesgitarist ist, an dem ich mir gerne weiterhin ein Beispiel nehme, auch was die Altersfrisur betrifft.

Und es war sehr schön, im Anschluss John Paul Jones im Gespräch mit Alan Bangs (dessen Outfit: weniger schön) zu erleben, weil er wirklich so ein feinsinniger und höflicher Mensch ist, also Jones nicht Bangs. Gelungener Abend oder wie mein Vater, der im Geiste immer neben mir saß, sagen würde: „San scho guat, die Led Zeppelins.“

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