Brenners Bundesliga 2010/2011 (34)

Spieltag 34: Muß I denn, muß I denn zum Ligale hinaus

Die letzte Ausgabe von Brenners Bundesliga vor der Sommerpause ist angebrochen und alle, die sich sowieso über die Mutation dieses Blogs zum Fußballstammtisch entsetzt haben, können bis zur ersten Augustwoche durchatmen. Nach der Analyse des Spieltags gibt’s meine Elf der Saison. Und eins sei noch angemerkt: das war die verrückteste und nervenaufreibendste Saison, an die ich mich erinnern kann, aber sie hat immerhin den richtigen Meister gefunden.

FC Bayern – Stuttgart 2:1 (1:1)
Über weite Strecken ein ausgeglichener Schlagabtausch. Die Stuttgarter haben die Kurve mental wie organisatorisch gekriegt. Ich glaube zwar immer noch, dass sie das auch mit Gross geschafft hätten und dass der Bobic’sche Aktivismus seiner Grünheit im Amt geschuldet ist, aber letztlich hat ihm die hervorragende Rückrunde Recht gegeben. Der FC Robben hat auch eine okaye Rückrunde hinter sich und letztlich muß man folgendes Fazit zur enttäuschenden Bayern-Saison ziehen: Ein Holländer war zu lange dabei, der andere zu kurz. Gomez scheint selbst im Tiefschlaf Tore zu schießen, während bei Klose Kaffee und Koks verloren ist. Der Petersen wirds dankbar zur Kenntnis genommen haben.

Hoffenheim – Wolfsburg 1:3 (0:0)
Kein unverdienter Sieg der Wölfe, allerdings mit der unverdienten Konsequenz des Klassenerhalts. So wie in diesem Verein in diesem Jahr Schindluder mit Personal getrieben wurde, hätte eine kleine Bedenkzeit in der zweiten Liga nicht geschadet. Und der Magath hätte hoffentlich endlich mal eine Weile seine blöde Süffisanz abgelegt. Die Causa Diego seh ich übrigens folgendermaßen: Diego hat nicht seine beste Saison gespielt, aber er hat sich gerade gegen Ende der Saison wirklich ins Zeug gelegt. Dass Magath genau seinen Spielertyp nur allzugern brüskiert und aussondert, das kann sich der Diego natürlich denken und auf Waldlauf wird er auch nicht stehen, und damit ist es letztlich egal, ob er jetzt gleich rausfliegt, weil er aus der Mannschaftsbesprechung ausgebüchst ist oder in einer Woche eh zum nächsten Verein mit zuvielen locker sitzenden Millionen und einem Trainer mit mehr Herz für liebesbedürftige Starspieler geht.

Hannover – Nürnberg 3:1 (1:1)
Schade, dass der Club in den letzten paar Wochen noch einmal so auf den Boden der Tatsachen geholt wurde, weil er ist mir mit seinem Arbeiterfußball deutlich sympathischer als diese schmierig effizienten Konterschleicher von Hannover. Und mit dem Gündogan (ab nach Dortmund), Ekici (ab nach Bremen) und dem Torsassa Eigler blitze dazwischen sogar eine Art Spielkultur auf.

Dortmund – Frankfurt 3:1 (0:0)
Das ist echt das geilste an der BVB-Meisterschaft, dass die in dieser Saison keinen einzigen Elfer ins Häusl gemacht haben. Und in dem Spiel sogar gleich zwei ins Unterholz geschossen. Aber der Heribert Bruchhagen hat trotzdem am Ende ganz erbarmungswürdig ausgesehen und mir leid getan. Wenn der Daum jetzt auch in der zweiten Liga bei der Eintracht bleibt, dann kann er zeigen, was er wirklich kann.

Hamburg – Gladbach 1:1 (0:1)
Gladbach muß jetzt die Relegation knacken, alles andere wäre nach der Leistung der letzten Spiele eine himmelschreiende Ungerechtigkeit.

Mainz 05 – St. Pauli 2:1 (0:1)
Ciao Pauli. Für die Leistung gehört ihr wenigstens nicht „vom Platz geprügelt“, wie euer Ex-Trainer Stani das letzte Woche so figurativ formuliert hat.

Köln – Schalke 04 2:1 (1:0)
Muß man auch nicht verstehen, warum Schalke beschlossen hat, nie wieder ein Spiel zu gewinnen. Der DFB-Pokal wird dadurch wenigstens spannend.

Freiburg – Leverkusen 0:1 (0:1)
Ist schon gut, dass der Heynckes jetzt nicht noch die Vizemeisterschaft in den Sand gesetzt hat. Das wäre kein gutes Vorzeichen für seine Tätigkeit beim FCB. Und die Bayern hätten die direkte Champleague-Quali auch nicht verdient.

Lautern – Bremen 3:2 (3:1)
Hier war was los. Aber außerhalb vom Betzenberg hat’s niemand interessiert. Bremen hat sich diese Saison einfach nur eine Auszeit genommen. So eine Art mentales Sabbatical. Lautern hat sich seinen Platz in der ersten Liga aufrichtig erlaufen und erschossen. Passt.

Zum Abschluss meine Elf der Saison, wobei ich Schürrle auf die linke Seite geschummelt habe, weil ich ihn sonst nirgendwo mehr untergebracht hätte. Gewichen ist dafür Ribery, der irgendwie nur selten auf der Höhe seines nach wie vor unbestrittenen Könnens war. Und zwischen Müller und Götze hab ich mich einfach nicht entscheiden können.

Brenners Bundesliga kommt wieder im August. Bis dahin die Bälle flachhalten. Euer Burnstl.

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Brenners Bundesliga 2010/2011 (33)

Spieltag 33: Schafott

St. Pauli – Bayern München 1:8 (0:2)
Furchtbarer Totentanz von Pauli. Stanislawski hätte einen angenehmeren Abschied verdient als den höchsten Auswärtssieg von Bayern und die höchste Pauli-Niederlage. Bei den Totenköppen hat sich nur Lechner gegen die Blamage gestemmt. Das Verletzungspech am Millerntor war ja wirklich phänomenal, dazu kamen ein paar höchst unglückliche Niederlagen in der Rückrunde und der sicherlich verfrüht bekanntgegebene Abschied von „Stani“, letztlich hat Pauli aber nie die Qualität im Abschluss besessen, um sich aus den unteren Rängen zu schießen und somit ist der Abstieg traurig aber folgerichtig. Und der einzige Titel der Bayern in dieser Saison geht an Mario Gomez für dieses nicht mehr enden wollende Torgeschieße.

Frankfurt – 1. FC Köln 0:2 (0:1)
Daum hat resigniert („Vielleicht haben wir nicht die Qualität…“) und Köln vergibt seriell Chancen beim all-you-can-score-Buffet. Das war’s wohl für Frankfurt. Und hoffentlich auch für den Teil der Fans der selbst im geistigen Niemandsland noch in der Kreisklasse spielt. Siehe Szenen nach dem Spiel. Und was sich Skibbe wohl jetzt denkt. Wer sich nicht mehr erinnert – das ist der Trainer, der nach dem einzigen Sieg Frankfurts der letzten Monate seine Entlassungspapiere abholen durfte. Der Heribert raucht erst mal eine.

Leverkusen – Hamburger SV 1:1 (0:1)
Genau. Soll doch Leverkusen in die Champions-League-Quali und die Bayern qualifizieren sich direkt. Dass da vorher keiner drauf gekommen ist. Zum Thema HSV sag ich jetzt besser nichts mehr und warte einfach ab, was Grunge-Oenne und sein sündhaft teurer Sportdirektor Frank Arnesen ab Juli ausklabautern.

Schalke 04 – Mainz 05 1:3 (0:0)
Au Backe, Ralf Rangnick. Wenn du jetzt noch den DFB-Pokal versäbelst, dann wird das ein kurzes Gastspiel. Magath würde schmunzeln, wenn er derzeit was zu schmunzeln hätte. Übrigens, wenn man sich die Tabelle mal ansieht, ist Schalke mit 40 Punkten dem Abstieg auch nur knapp von der Schippe gesprungen.

Bremen – Dortmund 2:0 (1:0)
Bremen gewinnt gegen den deutschen Meister und niemand interessiert’s. Aber der Schaaf wird jetzt einfach nur froh sein, wenn er den Zipfel Arnautovic nicht mehr sehen muss. Der ist weg, da bin ich mir sicher nach den jüngsten Querelen. Pizarro ist und bleibt einer der besten Stürmer der alten Schule der Liga.

Stuttgart – Hannover 2:1 (0:0)
Ich sags doch, Europa-League passt besser zu Hannover als Champions-League. Aber Respekt für diese Cinderella-Geschichte. Hannover war die letzten Jahre (besonders unter Hecking) einer der ununterhaltsamsten und abstiegswürdigsten Mannschaften der Liga. Und wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Labbadia die Stuttgarter in der Liga konsolidiert. Und dass Cacau sich erst mit Erreichen des Klassenerhalts seine überfällige Leisten-Operation gönnt. Das nenn ich Einsatz, das sind die Eier für den Klassenerhalt, die man auch dem Rest der Mannschaft attestieren muß. Was macht Camoranesi eigentlich heute?

Wolfsburg – Kaiserslautern 1:2 (1:2)
Ausgerechnet Lakic. Was besagt eigentlich sein Vertrag, wenn Wolfsburg absteigt? Muß er sich dann immer noch im grünen Trikot fotografieren lassen, während seine roten Teufel die Bundesliga aufmischen? „Die Wolfsburger Fans bibbern um den Klassenerhalt“ heißt es im Fernsehen. Ich wusste gar nicht, dass Wolfsburg Fans hat.

M’gladbach – Freiburg 2:0 (0:0)
Großartige Gladbacher. Die Agenda von Stefan Effenberg zum gewaltsamen Umsturz des Vereins kann man sich demnächst auf der Hauptversammlung anhören, aber Max Eberls Verpflichtung von Favre war dennoch pures Gold. Der hat nämlich genau das ausgemerzt, was bei Gladbach als Einziges nicht gestimmt hat – die Nervosität in der Defensive. Und schon wieder überragend: Reus und Dante. Beides Kandidaten für meine Elf der Saison 2010/2011.

Nürnberg – Hoffenheim 1:2 (1:1)
Nachdem ich ja unter schärfster Beobachtung vom Rationalstürmer und dem Stilhäschen steh und ich mir die letzten Jahre im Netz schon genug Feinde gemacht habe, sag ich mal nichts zum Glubb, außer dass der BVB mit drei Mille für den Gündogan ein super Schnäppchen macht.

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Brenners Bundesliga 2010/2011 XXL (32)

Spieltag 32: Ein Schales Gefühl

Zunächst natürlich Glückwunsch an den BVB. Selbst die Pilsduschen nach dem Spiel erfolgten in geschlossener Formation und wirkten trotz des jungen Alters ihrer Teilnehmer äußerst souverän. Lediglich die Abwesenheit von Weißbier hätte ich zu bekritteln, aber gut, andere Länder andere Sitten. Im Ernst, da hat alles gestimmt, das ist keine Überraschungsmeisterschaft. Klar, jetzt lobpreisen alle die festungsartige Innenverteidigung aus Subotic und Hummels, Weidenfeller wird zum neuen Volkstorwart erhoben und die Jugendkultur als Allheilmittel genannt. Doch dafür braucht es ein System, eine Mannschaftsseele und einen wie Klopp. Da leg ich mich fest. Ohne Klopp, kein Titel.

Ich muß die Partystimmung an dieser Stelle dennoch ein bisschen trüben. Seit dem Spiel von Luke Guardiola gegen Darth Mourinho letzten Mittwoch, hat Kai Dittmann bei mir Hausverbot. Niemand, noch nicht einmal Marcel „Geilster Silberhengst von allen Fußballreportern“ Reif redet so einen Stuss wie Kai Dittmann. Ich glaube mittlerweile gar nicht mehr, dass der Mann kommentiert, er spricht einfach nur mit sich selbst in einem nie mehr enden wollenden Stream Of (Un)Consciousness. Und weil ich grad beim Austeilen bin: Stoppt Kai Dittmann, aber schickt im selben Atemzug Manni Breuckmann in ein schallisoliertes Altersheim. Und lasst ihn bitte nie, nie wieder ein Konsolenspiel kommentieren. Allerdings hat sich erst im Verbalduell mit dem Nonsenspopulisten Breuckmann auf Sport1 gezeigt, wie souverän der Nerlinger mittlerweile mit den Medien umgeht und sogar eine Franz-Beckenbauer-Parodie steckt in ihm. Mein Vater sagt ja immer, der Nerlinger ist nur ein Platzhalter für den Kahn als hoeneß-gleicher Manager.

Und dann natürlich auch Glückwunsch an die Hertha fürs erfolgreiche Aussitzen der zweiten Liga. Im Nachhinein muss man zugeben, dass für die meisten etablierten Bundesligavereine so ein Abstieg die einzige Möglichkeit ist, auch mal eine Meisterschaft zu feiern. Dieses Wochenende hat den Berlinern ja ausgerechnet der TSV (Trümmersportverein) 1860 in die Suppe gespuckt, aber am nächsten Wochenende wird zurückgebabbelt.

Dortmund – Nürnberg 2:0 (2:0)
Spieler des Spiels war Dortmund-Vorstand Rauball. Wie der Mann der Bierdusche ausgewichen ist, das hatte die Leichtigkeit eines Mr. Miyagi. Ansonsten veritable Gegenwehr vom Club, aber der Tag war so gelb-schwarz wie zuletzt nur der 27. September 2009.

München – Schalke 4:1 (3:1)
Es war zum Heulen. Nicht das Spiel, sondern meine Geschichte dazu. Ich sitz während des Spiels im Gebruder-Proberaum und habe den Bandkollegen den Kontakt zur Außenwelt verboten, um das Ergebnis nicht zu spoilern. Ich hatte mir schon den Wecker auf die Wiederholung am Sonntag um 6 Uhr früh gestellt. Und was passiert? SMS auf meinem eigenen Handy. Ich sag so zum Kollegen Grimster, er soll erst prüfen, ob es in der SMS um Fußball geht. Er so: „Nee, geht um Zahnweh“. Ich so: „Ah gut, gib her.“ Ich so: „Fuuuuuuuuuuuuuucccccccckkkkk“. Er so: „Häh?“ Ich so: „Da stand ganz unten: Glückwunsch!“ Im Nachhinein muß ich aber sagen, es ist eine wahre Erholung, mal ein Spiel anzuschauen mit der Prämisse, dass du es angeblich gewinnst. Und schont auch die Inneneinrichtung ungemein. Das Spiel selbst war in der ersten Halbzeit ein einziges Kabinettstückchen. Wenn sich Ribbenmüllez grade nicht die Ehre gegeben haben, ist Badstuber auf der anderen Seite „eingesprungen.“ Schalke schien irgendwie keine Lust zu haben. Und ich prognostiziere, dass diese Lustlosigkeit sich auch im Rückspiel gegen Manchester bemerkbar machen wird und es selbst im DFB-Pokal-Finale gegen Duisburg eng wird. Nur Neuer, der kann immer. Selbst wenn ihm immer noch diese widerwärtig erfolgsverwöhnten Ultra-Arschlöcher die Gefolgschaft verweigern. Wer fragt euch, ihr hässlichen Menschen in der Südkurve?

Hamburg – Freiburg 0:2 (0:1)
Aber Hauptsache den Vertrag von Grunge-Oenning verlängern. Hab ich das nicht schon letzte Woche geschrieben? Die ganze Saison ist ein Schlag ins Gesicht eines handelsüblichen HSV-Fans. Aber da trifft es natürlich auch selten die Falschen. Haha und sorry, MC Winkel.

Mainz 05 – Frankfurt 3:0 (3:0)
Da kann man im Nachhinein nur Heribert Bruchhagen zu seiner Trainerwahl gratulieren. Ich sag ja nicht, dass es mit Skibbe im Großen und Ganzen besser gelaufen wäre, aber es wäre ganz sicher nur halb so peinlich. Die Bruchweg Boys spielens noch einmal, Sam.

Hoffenheim – Stuttgart 1:2 (1:0)
Gibt ja eh nix zu holen für Hoffenheim, warum sich also sinnlos gegen Stuttgart auflehnen. Ich bin kein Fan von dem kopflosen Trainer-Dumping der Schwaben, aber ich glaube ähnlich wie bis vor kurzem noch bei Schalke hat die Mannschaft begriffen, was um sie herum vorgeht. An Labbadia kanns ja wirklich nicht liegen.

Köln – Leverkusen 2:0 (0:0)
In Köln ist schon wieder Fasching. Der Verein ist ja ein Albtraum für jeden Bet&Win-Kunden.

Hannover – M’gladbach 0:1 (0:0)
Haha! Die Gladbacher schon wieder. Der Bald-Bayer Reus schon wieder. Und ich sags ja, Championsleague und 96, da wächst auseinander, was nicht zusammen gehört.

Bremen – Wolfsburg 0:1 (0:1)
Arnautovic ist eine Pfeife, aber selbst Sandro Wagner hätte es nicht richten können. Bremen fehlen Ideenfabrikanten wie Özil und Micoud, denn Marin kriegt das alleine nicht hin. Und natürlich fehlt ein Killer im Strafraum, denn Pizarro war zu oft verletzt und der ist der Einzige. Zudem kann man es nicht ausreichend betrauern, dass Naldo so lange ausgefallen ist. Wolfsburg scheint der Relegation nochmal von der Schippe zu grätschen und das verdanken sie – jetzt schlagt mich – zu großen Teilen auch dem Engagement von Diego. Was der wohl ab Juli macht. Wer spielt schon gerne unter Magath…

Kaiserslautern – St. Pauli 2:0 (1:0)
Das war eine völlig folgerichtige Bestandsaufnahme im Abstiegskampf. Kaiserslautern hat die besseren Individual-Spieler und natürlich auch nicht das Verletzungspech von St. Pauli. Aber irgendwer muß ja absteigen und warum nicht die derzeit schwächste Mannschaft neben Bayern München. Ha! Wir Bayern-Fans sind so geile selbstironische Typen.

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Brenners Bundesliga 2010/2011 (31)

Spieltag 31: The Good, the Bad and the Abwehr von Bayern München

Frankfurt – Bayern 1:1 (0:0)
Erstaunlich scheiße von den Bayern in der zweiten Halbzeit gespielt, wenn man bedenkt, dass angeblich ein Umdenken stattgefunden hat. Bedenkt man das nicht, war’s das in dieser Saison üblich unkoordinierte Auswärtsspiel, das bisher noch jede zart aufblühende Siegesserie zerschmettert hat. Frankfurt hat sich optimal auf Bayern eingestellt, soll heißen: Lass die nur ihre Chancen versemmeln, wir brezeln dann schon noch eins. Überhaupt das Patentrezept gegen Bayern neben der Erstickung der Flügelzange. Daum ist zurecht vom Platz geflogen, auch wenn ich nicht weiß warum. Fürs Dummschauen vielleicht. Der Elfer war nicht ganz berechtigt, aber der vorher wär’s gewesen. Der Schiri, die arme Sau, ist durch beide Mannschaften dreimal Opfer von Rudelmotzen geworden, das ans Handgreifliche grenzte. Ach ja, Theo Gekas ist der neue Kuba Blaszykowski.

Nürnberg – Mainz 05 0:0 (0:0)
Den Europa-Anwohnerausweis jetzt noch an die Straßenrowdies aus Nürnberg abtreten, das hätte der Tuchel nicht verdient.

Wolfsburg – 1. FC Köln 4:1 (2:1)
Köln auswärts, was will man da noch sagen. Ansonsten haben an diesem Spieltag alle gegen Pauli gespielt. Vor allem Pauli selbst. Und Frank Schäfer geht, und wieder muß das unbedingt vier Spieltage vor Schluss verkündet werden, als ob nicht schon genug Unruhe im Gebälk wäre. Scheint ein neuer Trend in der Liga zu sein, vermutlich um Wikileaks zuvorzukommen.

M’gladbach – Dortmund 1:0 (1:0)
Totaler Thriller – gut, dass ich zur zweiten Halbzeit noch eingeschaltet habe. Wie schon letzte Woche gesagt: Gladbach gibt alles gegen den Abstieg und zu den von mir gelobten Spielern möchte ich noch Arango hinzufügen. Das war Sturmläuten und Abwehrschlacht zugleich. Hammer.

Stuttgart – Hamburg 3:0 (1:0)
Aber Hauptsache den Vertrag von Grunge-Oenning verlängert. Da wollte er wohl wieder einen Trend zum loyalen Gebrauchttrainer auslösen, der gute HSV. Aber dem kauft in dieser Saison sowieso niemand mehr was ab.

Schalke 04 – Kaiserslautern 0:1 (0:1)
Neuer entscheidet sich für die Europa-League und Schalke konzentriert sich auf das Champions-League-Halbfinale. Kaiserslautern sagt ein fettes Merci. Du bleibst für immer unser Manu. Hahaha!

Leverkusen – Hoffenheim 2:1 (1:1)
Jetzt sagen wieder alle, die Meisterschaft wär noch spannend.

St. Pauli – Bremen 1:3 (1:0)
Rabenschwarze Rückrunde im kackbraunen Trikot.

Freiburg – Hannover 1:3 (0:2)
Ich ziehe wirklich meinen Hut vor Hannover und wahrscheinlich haben die Bayern die Quali auch gar nicht verdient, aber die 96er braucht wirklich kein Mensch in der Championsleague und es bringt den deutschen Fußball auch kein Stück weiter. Sollte ich mich irren und Hannover schafft es bis ins Achtelfinale, erinnert mich bitte nächste Saison an dieser Stelle und ich lasse mich demütig im Hannover-Trikot ablichten und hier publizieren.

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Brenners Bundesliga 2010/2011 (30)

Spieltag 30: Dantes Inferno

Mainz 05 – M’gladbach 1:0 (0:0)
Gladbach wehrt sich. Gladbach glaubt noch an den Klassen(erhalt)kampf. Gladbach hat Idrissou, Reisinger, Reus und Dante. Vor allem Dante, der sich mit allem was er hat – vor allem seiner Frisur – gegen die Nornen (kleiner Mythologie-Schwenker, ich weiß) selbst zu stemmen scheint. Aber es hilft alles nichts. Denn Gladbach hat oft Schiedsrichter, die vielleicht etwas gegen Gladbach haben. Für das deutliche Foul an Reus gab es keinen Elfmeter. Dafür bombte Schürrle die Gladbacher zurück dahin wo sie hergekommen sind. Aus dem und zurück in den Tabellenkeller.

Bayern – Leverkusen 5:1 (4:0)
Das wahre Inferno bot sich natürlich nicht Dante, sondern dem bis vor kurzem noch strahlenden Meisterschaftsanwärter Jupp Osram Heynckes dar. Schon in einem Ausschnitt vom Abschlusstraining wirkte er verbissen, unruhig. Bei den Bayern schien dagegen vor dem Spiel geradezu himmlische Ruhe zu herrschen. Die Mannschaft trainierte motiviert, Jonker wirkte gelassen, dafür dass er indirekt gerade seinen Ziehvater mit zum Teufel geschickt hatte, und auch Phillip Lahm machte auf der Pressekonferenz nicht den in dieser Saison vorherrschenden Eindruck, man hätte ihn zum Pepsi-Test gezwungen und er müsse betonen, wie sehr ihm das System Van Gaal schmeckt. Mit einem Lächeln auf den Lippen gingen die Bayern in dieses Spiel und sahen zu, wie sich Rolfes das 1:0 selbst hineinwatschte und Vidal als Bewerbungsunterlage für den FC Bayern den schlampigsten Abwehrfehler der ganzen Saison beging. Klar, Sorglosigkeit in der Abwehr ist typisch bayerisch, aber das hat Vidal nicht zuende gedacht. Dann stand es 2:0 und Leverkusen ist das Herz in die Lederhose gerutscht, während Gomez, Müller und Ribery sich vorne ein Gustostückchen nach dem anderen erlaubten. Die eigentliche Sensation des Bayernspiels war allerdings die Abwehr. Van Beuyten grundsolide, Louis Gustavo elegant im Aufbau, Contento in seinem besten Liga-Spiel überhaupt bisher und allen voran der in jede Rückwärtsbewegung sich unabdingbar einbringende Klose – ohnehin eine veritable Stütze des gesamten Bayern-Spiels, wenn man vergisst, dass er eigentlich im Sturm gespielt hat. Die beiden Möchtegern-Platzhirsche Ballack und Schweinsteiger gehörten zu den Maulstärksten und Spielschwächsten. Und ich habe mich bei dem Gedanken ertappt: Wäre es wirklich so schlimm, wenn Schweinsteiger ginge? Wieviele Spiele am Stück spielt er jetzt schon unkonzentriert und verliert lapidar die Bälle? Und wie geht’s jetzt weiter? Dortmund wird nach wie vor Meister, Leverkusen bleibt zweiter und Bayern wird sich noch weiter mit Hannover fernduellieren müssen, denn das Spiel gegen Schalke wird eine harte Nuss. Der Preis für das kryptischste Fanbanner aller Zeiten geht an die Südkurve für ihr „Mia san mia? ..Lies King Lear“. Theorien dazu gerne in die Kommentare.

Dortmund – Freiburg 3:0 (2:0)
Dortmund gewinnt verdient und ich gratuliere mal schnell auf Facebook den BVB’lern unter meinen Kontakten zur Meisterschaft. Und auch wenn das wie pseudo-altruistische Esoscheiße aus meinem Mund klingt: Ich freu mich gleich mit für Dortmund. Das ist nicht nur ein Gönnen, das ist ein Freuen, glaub es oder nicht.

Bremen – Schalke 1:1 (0:0)
In der ersten Halbzeit ungefähr so spannend wie das Weiterkommen von Schalke in der Champions-League diese Woche. Aber spätestens als Wagner seinen Elfer verpatzte und dann im Nachschuss traf, wurde es rasant. Schalke gab sich selbst mit fünf veränderten Positionen selbstsicher und kraftvoll, vor allem wenn man bedenkt, dass sie in der Bundesliga ungefähr noch so viel erreichen können wie ich in den deutschen Blogcharts.

HSV – Hannover 0:0 (0:0)
Gute Halbzeit von Hannover, gute Halbzeit vom HSV – ergibt leider noch kein gutes Spiel. Hölzern aber für einen Bayern-Fan fast das Wunschresultat. (Spielfeld)Randnotiz: Beeindruckend, wer bei Oenning aller auf der Bank schmort: Trochowski, Guerrero, Jansen und Pitroipa. Letzteren hätte man ruhig weiterschmoren lassen können, weil personifzierter Chancentod.

Wolfsburg – St. Pauli 2:2 (1:0)
Ich bin kein Pauli-Fan, aber der Ausgleich von Wolfsburg hat mir in der Seele weh getan. Das war Paulis Spiel in allen Belangen. Einzig der Schuss neben das leere Tor von Takyi und der kurz darauf folgende Ausrutscher vorm fast leeren Tor von Asamoah trüben den Gesamteindruck. Und das Ergebnis natürlich. Das sind nicht die Tage von Stani und Pauli, aber immerhin haben sie das Geisterspiel abwenden können und der Dietmar Hoff wartet sicher schon mit gespenstisch viel Jahresgehalt.

Hoffenheim – Frankfurt 1:0 (0:0)
Die Mannschaft spielt unter Daum nicht schlecht, aber auch nicht besser als in der Hinrunde. Nur Gekas trifft nicht mehr. Das ist das ganze Geheimnis, egal ob die Spieler über glühende Kohlen laufen oder ein Geheimtraining unter Freimaurerbedingungen abhalten.

Köln – Stuttgart 1:3 (0:0)
An einem Spieltag der unglücklichen Schiedsrichter-Entscheidungen kam die dämlichste aus Köln. Der Handelfmeter für Stuttgart gegen Geromel war ein Hohn für ohnehin schon 0:2 zurückliegende Kölner. Das war die Definition von angeschossen, der Geromel kann froh sein, dass die Hand überhaupt noch dran ist. Für ein Heimspiel erschreckend schwacher FC.

Kaiserslautern – Nürnberg 0:2 (0:1)
Der Club ist gut. Eigler ist besser. Kaiserslautern muß sich jetzt doch wieder auf die Hinterhufe stellen, um in der Liga zu bleiben. Schade, dass schon wieder so ein Derangierter Zeugs auf Ekici werden musste. Vielleicht hätte der DFB doch das Geisterspiel auf Pauli durchziehen sollen, auch wenn man damit immer Zigtausende für ein Arschloch mitbestraft.

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Brenners Bundesliga 2010/2011 (29)

Spieltag 29: Das Ende

„Wir beim FC Bayern, wir brauchen schwierige Charaktere.
(..) Und wir wussten auch, dass er schwierig ist.
Aber dass er so schwierig ist, das wussten wir nicht.“
(Franz Beckenbauer)

Nürnberg – München 1:1 (0:1)
Ich bin erschöpft. Erschöpft von zu vielen Samstag Nachmittagen, wo ich zuschauen musste, wie sich eine Mannschaft, die genau vor einem Jahr die Bundesliga dominiert hatte, in Luft auflöst. Und ich gebe jetzt, aber auch am Beginn des Zersetzungsprozesses, Louis Van Gaal die Schuld. Falsche Transferpolitik, starre Taktik, egozentrische Personalpolitik und miese Kommunikation innerhalb des sensiblen Vereinskonstrukts. Am Ende vielleicht auch die Eitelkeit und der Altersstarrsinn. Klar muss sich auch Nerlinger den Vorwurf gefallen lassen, sich als Sportdirektor ungefähr so gut durchgesetzt zu haben wie Breno als stabiler Innnenverteidiger und klar hat sich auch die Mannschaft der Tatsache zu stellen, dass mit fortschreitender Saison das Herz tiefer in die Grube gerutscht ist als diese chilenischen Minenarbeiter, die Mario Gomez einst zitiert hat. Dass die Leistung des FC Bayern am Samstag in Nürnberg wieder einen neuen Tiefpunkt erreicht hat, soll allerdings nicht verbergen, dass der Club ein unangenehmer und stellenweise sehr starker Gegner war, der allerdings seine Chancen kaum besser verwertete als der an diesem Nachmittag vollkommen unterirdisch veranlagte Gomez. Dass der Kraft nach einst guten Leistungen jetzt doch noch zum Rensing wird, kann einem leid tun, aber das war eben eins dieser sinnlosen Risiken, die Van Gaal eingegangen ist. Immerhin bekommt die hirnamputierte Südkurve keine Presse an diesem Wochenende, die gehört wieder Uli Honeß. Robbens Entgleisung gegenüber dem Schiedsrichter nach dem Spiel sollte man übrigens nicht zu hart bestrafen. Das Spiel war ja abgepfiffen, da hätte der Schiri ja auch einfach zuhauen können. Aber wie gesagt, ich bin müde von solchen Samtag Nachmittagen. Aber nächste Saison wird alles anders, da spielt der FC Bayern meistens am Sonntag. Wegen Donnerstag Europa-League.

Schalke – Wolfsburg 1:0 (0:0)
Die Schalker – und damit meine ich die Mannschaft – haben das geschafft, was die Bayern nicht hinbekommen haben: Sie haben ihre(n) Trainer ignoriert und sich als Mannschaft gefunden. So esoterisch das klingt, so isotonisch ist es auf dem Platz. Apropos Esoterik: Als großer Beschwörer und Erwecker unbekannter Kräfte bei Spielern wird Magath nicht mehr in die Geschichte eingehen. Der sollte eher vorsichtig mit seinem Konditions-Guantanamo sein, sonst geht den Wölfen genau beim Relegationsspiel die Puste aus.

Hamburg – Dortmund 1:1 (1:0)
Lass die Bälle von Owomoyela, das hätten die Hamburger beachten müssen, bevor er auf den größten Chancentod der Liga, „Kuba“ Blaszczykowski köpft und der in der Nachspielzeit den Mythos BVB 2011 in Stein meisselt.

Hannover – Mainz 2:0 (1:0)
Was ist los, Thomas Tuchel? Ich weigere mich immer noch, Hannover als Championsleague-Teilnehmer anzuerkennen. Aber vielleicht straft die Zeit mich Lügen und ich sitze nächstes Jahr um die Zeit vorm Fernseher und drücke Slomka und Co die Daumen gegen Inter Mailand, trainiert von Defensiv-Spezialist Louis Van Gaal.

Freiburg – Hoffenheim 3:2 (1:2)
Muntere Angelegenheit und ein weiteres Beispiel der unsäglichen Regelauslegung, bei einem Strafstoß und einem eher harmlosen Foul noch eine rote Karte draufzusetzen. Und gerade an diesem Spieltag hat man gesehen, wie weit die Schere in der Schiedsrichter-Kulanz da auseinander geht. Setzt euch doch einfach mal zusammen, liebe Schiris, macht mal zusammen einen Ausflug in den Freizeitpark Geiselwind, esst Softeis und besteigt Attraktionen, aber einigt euch gottverdammt endlich.

Stuttgart – 1. FCK 2:4 (2:1)
Verschenkt von Stuttgart. Ich würd vorschlagen: ein neuer Trainer muß her.

Frankfurt – Bremen 1:1 (0:0)
(Sorry, Markus Quint, aber) So eine Prollfresse wie den Maik Franz (und sein Bauentheater) muß man auch erst mal 90 Minuten ertragen, ohne die Nerven zu verlieren. Insofern eine gute Auswärtsleistung von Bremen.

M’gladbach – Köln 5:1 (3:0)
Tolle Spiel und man muß zugeben, dass bis auf Dortmund und Leverkusen eigentlich alle Mannschaften gleichstark spielen können, wenn sie denn nur wollen. Aber gegen Saisonende ist es immer unangenehm, einem Abstiegskandidaten vor die Flinte zu geraten. Der hat ja meistens noch einen völlig frischen Trainer, der erst vor ein paar Wochen angefangen hat.

Leverkusen – St. Pauli 2:1 (0:0)
St. Pauli hat das Pech mit Schöpflöffeln gefressen. Ein Geisterspiel am Millerntor wird den Rest besorgen, wobei ich mich da schon auf die Liveübertragung von Sky freue, wenn ein Tor fällt und die Kamera lautlos über die leeren Ränge gleitet. *schauder*

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Brenners Bundesliga 2010/2011 (28)

Spieltag 28: Der Fan, das unbehirnte Wesen

Viel hab ich nicht gesehen an diesem Bundesliga-Wochenende. Ausrede gibt es aber eine Gute. Ich war nachmittags an der Costa Brava am Strand gelegen und hab mir abends in Barcelona den Wanst vollgeschlagen. Deshalb nur eine ganz kurze Analyse:

Wolfsburg – Frankfurt 1:1
Der Schiedsrichter muß wohl Diego und Friedrich verwechselt haben, anders ist die Gelb-Rote gegen Bundes-Arne und die Straffreiheit für Diegos Kopfstoß (und ich meine nicht sein Tor) nicht zu erklären. Frankfurt weiterhin zahnlos und Wolfsburg weiterhin engagiert aber nahezu torlos. Hat sich also auch unter den beiden Klugscheissern Daum und Magath nichts geändert, da hilft weder die Power-Ironie von Magath noch der Neunstunden-Tag vom Daum.

Dortmund – Hannover 4:1
Der Akademikerfußball vom Klopp hat einen Weckruf gebraucht. Und der kam in Form des 0:1 von Hannover. Danach war endlich wieder jung & wild beim BVB angesagt. Dem Slomka geschieht’s auch recht, weil der für meinen Geschmack ein bisschen zu überdreht geworden ist auf seinem Platz drei da oben. Anbei: Irrer Slalom vom Götze und ein Brachialkopfball von Barrios.

St. Pauli – Schalke -:- (abgebrochen)
Schlimm, dass Pauli zum kommenden Abstieg jetzt auch noch von seinen bierwerfenden Fans lächerlich gemacht wird. Stanislawksi gähnt der Abgrund zweite Liga ganz unverhohlen an. Die Schalker scheinen sich derzeit selbst zu trainieren. Der Rangnick braucht nur zu ernten.

Bayern – Gladbach 1:0
Da es mit Ballbesitz und Flügelzange nicht so geklappt hat in dieser Saison, gewinnt man halt jetzt wieder mit lustlosem Ergebnisfußball. Mir solls recht sein, obwohl ich es nicht bereue, dieses Spiel als bisher einziges der Bayern-Saison nicht live gesehen zu haben. Und an die Bayern-Fans mit ihrer Anti-Neuer-, Anti-Hoeneß-Umnachtung: Ihr Idioten.

Werder – Stuttgart 1:1
Kurz zur Causa Wiese gegen Lehmann: Zwei Supergecken in der Frage wer die beleidigtere Leberwurst ist. Der Wiese ist ein Vollpfosten, weil er keine Kritik verträgt und der Lehmann ist ein Duschlappen, weil er Wiese wegen ein paar harmlosen Du-bist-geisteskrank-Anfeindungen gleich verklagt. Idioten, beide. Vielleicht tun die sich jetzt zusammen und verklagen mich.

Kaiserslautern – Leverkusen 0:1
Die Bayer-Elf und der Bayerntrainer sind momentan einfach kein guter Gegner für dringend um Punkte ringende Abstiegskandidaten.

Köln – Nürnberg 1:0
Seit Fukushima läufts nicht mehr beim Atomclub.

Hoffenheim – Hamburg 0:0
Hamburg zurück da, wo es hingehört: in die Mittelklasse mit Hoffenheim.

Mainz – Freiburg 1:1
Kann ich nix zu sagen.

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Brenners Bundesliga 2010/2011 (27)

Spieltag 27: Die Bentley-Liga

Dortmund – Mainz 1:1 (1:0)
So gern ich die Herren Tuchel und Klopp mag, so gruselig war das Doppelinterview auf Sky mit den beiden vor dem Spiel. Der Tuchel hat einen Taktiksprech ausgepackt, dass einem schwindlig wurde, der Klopp hat jovialisiert, als würde er demnächst Wetten Dass!? moderieren und beide haben sich Honig um die graumelierten Bärte geschmiert, dass es getropft hat. Amüsiert stand der Beckenbauer daneben und hat nichts gesagt, aber sich gedacht: „Euch knechtet schon noch irgendwann der Uli beim FC Burnout.“ Aber es gab ja auch noch ein Spiel zwischen Dortmund und Mainz, und danach war Schluss mit Menscheln. Die Mainzer haben nämlich den entunterleibten Subotic einfach liegen gelassen und den Ausgleich geschossen und dann brach kurz die Hölle los. Als der Klopp nach dem Tor in Richtung Mainzer Bank stürmte, hat er einfach mal einen Mainzer Betreuer aus dem Stadion geschubst. Meine zwei Cents: Nicht ganz sauber von Mainz, aber noch keine Todsünde im Fair-Play-Kosmos. Dortmund hingegen soll sich nicht so haben, vor allem der halbseidene Watzke hat ja heute morgen auf Sport1 noch gejammert wie ein Schulbub und sich deswegen sogar mit dem armen Schlaganfall-Udo angelegt. Der King Kahn vom Wetklo war ein bisschen prollig, zugegeben, aber der BVB wirds überleben.

Freiburg – Bayern 1:2 (1:1)
Ich muss zugeben, als sich Robben auswechseln ließ, dachte ich, das war’s mit dem Spiel, mit dem dritten Platz, mit Robben bei Bayern und überhaupt. Dass die in der ersten Halbzeit so desolat agierenden Bayern in der zweiten Halbzeit noch einmal das Heft in die Hand nehmen konnten, da können sie sich bei den Freiburgern bedanken, die offensichtlich nicht gewinnen wollten. Auffälligste Spieler: Bei Freiburg der Barth, weil er wirklich jedes Jahr furchtbarer aussieht. Bei Bayern Altintop, weil er für mich die größte Offensivnulpe der Bayernsaison ist. Was der alles vergurkt und wie der jede Bewegung aus dem Spiel nimmt, das kann ich mir nicht mehr mitanschauen. Die Bayern brauchen dringend einen Robbenersatz für die rechte Seite, selbst wenn Robben bleiben sollte. Weil dann wäre er ja immer noch 60 Prozent der Zeit verletzt. Die drei Blackouts von Luiz Gustavo in der Innenverteidigung beweisen eine X-Akte: Es ist nicht der Spieler, sondern der Platz in der Innenverteidigung, der a priori zum Scheitern verdammt ist. Das ist nur noch mit Metaphysik zu erklären.

Stuttgart – Wolfsburg 0:1 (1:1)
„Hat sich die DFL jetzt Gagschreiber angestellt, oder wat?“, hab ich neulich in einem sozialen Netzwerk geschrieben. Das Ding mit Magath, der eben noch kurz vor der Verhaftung wegen Veruntreuung bei Schalke stand, spricht Bände über den Geisteszustand der Bundesliga und vielleicht der Welt. Schnelle Lösungen werden gesucht, erst mal egal was es kostet. Erfolgstypen werden gesucht, erst mal egal, ob ihre Methoden vertretbar sind. Und diese ewige Süffisanz von Magath, ich kann sie nicht mehr sehen. Andererseits wechselt er ja auch nur von einem Söldnerverein zum nächsten, also was reg ich mich auf. Aber immerhin hat jetzt hoffentlich auch der Letzte kapiert, dass Dieter Hoeneß noch nicht mal ein Achtzehntel vom Managertalent seines Bruders abbekommen hat. Ich erspare mir die Auflistung seiner Großtaten für den VFL in dieser Saison. Fun-Fact: Jeder dritte Bundesligaverein wurde schon von Felix Magath trainert. Ein Spiel gegen Stuttgart gabs ja auch noch und bis zur vierten Minute der Verlängerung hätte ich geschrieben, der VfB hat es verpennt. So aber haben wir das beste Tor von einem Innenverteidiger (Niedermeier) in der gesamten bisherigen Saison gesehen. Ob der wohl am Ende der Saison einen Mercedes bekommt, wenn Stuttgart bleibt und Wolfsburg absteigt?

Leverkusen – Schalke 2:0 (2:0)
Guter Auftritt von Robin Dutts neuer Mannschaft mit einem ziemlich brutalen Hammer von Derdiyok. Aber wär ja auch blöd, wenn Seppo Eichkorn jetzt noch einen Sieg eingefahren hätte, so kurz bevor der Messias kommt. Der übrigens bei seinem ersten Durchlauf auf Schalke trotz einer Bestmarken-Bilanz mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt wurde. Also quasi ordentlich verabschiedet für S04-Verhältnisse. Ach ja, ich rede übrigens von Ralf Rangnik, falls jemand mit den ganzen Weltkatastrophen ein bisschen den Blick für die Bundesliga verloren haben sollte. Leverkusen dürfte durch sein, was die Championsleague angeht. Fragt sich nur, wie die Bayern das finden, wenn sie demnächst ihr neuer Trainer aus derselben schießt.

Hamburg – Köln 6:2 (4:0)
Im Fernsehen sagen sie ja immer, der Fan soll froh sein um die verrückte Saison, weil soviel passiert. Ich finde, diese Liga ist außer Kontrolle geraten. Ich brauche Beständigkeit und Logik in meinem Bundesliga-Alltag, keine Fallstudien für Chaostheorie. Ich will mir selbst plausibel erklären können, warum eine Mannschaft wie Hamburg, die neulich noch von mittelmäßigen Bayern 6:0 zerlegt worden ist, jetzt eine an sich stabile Kölner Defensive so zerstäuben kann. Und das unter einer Nase wie dem Oenning, das fleischgewordene Tribut an die Bart- und Haarmode der Neunziger. Freuen tut’s mich für den Petric.

Nürnberg – Bremen 1:3 (1:1)
Die ganze Negativpresse für die Atomlobby hat dem Club und seinem Trikotsponosr wohl nicht gut getan. Dass ausgerechnet die Bremer sich an den Hecking Hotspurs gesundstoßen dürfen, hat wohl niemand gedacht. Zugegebenermaßen hatte auch der Schiedsrichter seinen Anti-Atomkraft-Tag.

Frankfurt – St. Pauli 2:1 (1:1)
Ich habs letzte Woche gesagt: es muß nur der Gekas wieder Fährte aufnehmen, dann parkt die Eintracht wieder aus der Abstiegszone aus. Mein Mitleid mit St. Pauli endet hier. Mit Philosophie gewinnt man eben keine Spiele.

Gladbach – Lautern 0:1 (0:0)
Wie der Dante sich in das Spiel und in den Strafraum gehauen hat mit seiner Maske und seiner Mähne, das war schon ziemlich kick-ass. Mal sehen, wo der nächste Saison spielt. Ein Unentschieden wäre entschieden in Ordnunger gegangen als der FCK-Sieg.

Hannover – Hoffenheim 2:0 (1:0)
Je mehr ich Slomka und Schmadtke zuschaue, desto mehr hab ich den Eindruck, dass die selber nicht genau verstehen, warum sie auf einem Championsleague-Rang stehen. Die können sich das Lachen ja kaum mehr verbeißen.

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Brenners Bundesliga 2010/2011 (26)

Spieltag 26: Ausweitung der Abstiegskampfzone

FC Bayern – HSV 6:0 (1:0)
Hoppala, HSV. Nachdem sich euer Trainer zuletzt in eine fast kabarettistische Verweigerungshaltung begeben hat, tut es ihm die Mannschaft gleich. Und dabei wart ihr in der ersten halben Stunde noch durchaus in der Lage, der 343. Innenverteidigung der Bayern einen rein zu schwindeln. Aber dann haben die Bayern gemerkt, dass ihr die Hosen noch voller habt als sie. Und dass ihr zu blöd seid, die Flügel zuzustellen. Und dann hat dieser Robbery angefangen, sich zu amüsieren. Der Gomez hingegen war ein Chancentod frostigster Ausführung, der an diesem Spieltag in dieser Disziplin nur von Arnautovic (siehe dieser Spieltag) Konkurrenz bekam. Sonst wäre es 9:0 ausgegangen. Hoppala, Hamburg, da habt ihr euren jahrelangen Struktur-Irrlauf dann endlich auch sportlich entsprechend unterstrichen. Sogar der sonst so sanftmütige Frank Rost ist ein bisschen verstimmt. Kurz noch zu Bayern: Es ist albern, dass nach einem Sieg gegen eine in sich zusammengestürzte Hamburger Truppe jetzt wieder in den Medien diskutiert, ob LVG nicht doch der Richtige ist. Schaut mal auf die Niederlagenbilanz und die Innenverteidigung, falls ihr euch nicht sicher seid.

Köln – Hannover 4:0 (1:0)
Novakovic und Podolski. Früher noch Matthau und Lemmon, dann Harry und Sally und jetzt Bonnie und Clyde. Hannover zeigt Nerven, aber kein Wunder, wenn man mit einer Kellermannschaft auf einem Champions-League-Platz steht. Mein fußballgebildeter Nachbar sagt: „Hannover ist eigentlich eine Gurkentruppe, die bleiben nie und nimmer da oben.“

Bremen – M’gladbach 1:1 (1:0)
Das Spiel lief nebenbei, als ich mir bei einem Massenfoodhaltungs-Mexikaner am Potsdamer Platz eine Magenverstimmung zugezogen habe. Was ich während der Hitzewallungen und der Atemnot noch mitbekommen habe, sprach einmal wieder für die Moral von Favre und Gladbach. Bleibe aber trotzdem dabei: Gladbach steigt ab und Bremen kommt mit dem Schrecken davon.

Schalke 04 – Frankfurt 2:1 (1:0)
Es ist schon längst kein Geheimnis mehr, dass Felix Magath in keinem seiner bisherigen Vereine als der Kumpeltyp in Erinnerung geblieben ist. Sein autokratischer und vor allem sarkastischer Führungsstil passt eben bei keinem Verein, denn kein Vorstand wünscht sich einen Alleinherrscher und kein Fußballspieler versteht Sarkasmus. Und so bleibt trotz des Siegs das Gefühl zurück, dass die Mannschaft für sich spielt, und nicht für den Trainer. Der Trick von Raul hat mich schwer beeindruckt. Würde MacGyver Fußball spielen, er hätte das auch so gemacht. Skibbe freut sich über das erste Bundesligator in diesem Jahr, dabei könnte es auch das letzte gewesen sein, wenn Gekas nicht bald wieder auf die Schienen kommt.

Wolfsburg – Nürnberg 1:2 (1:1)
Jede Woche das gleiche Bild in Wolfsburg. Die Mannschaft kämpft, allen voran Diego, aber es reicht nicht. Der lütte Typ auf der Trainerbank hat scheinbar nichts damit zu tun. Der suspendiert und begnadigt nur, das ist alles was der kann. Frag mal den Madlung, den Diego oder den Kahlenberg. Und jetzt zum Glubb: Sensationell, jetzt gewinnt er mittlerweile auch schon unverdient. Das ist die finale Adelung für eine subba Saisong. Hätte die heutige Kolumne fast Glubbed To Death genannt.

Kaiserslautern – Freiburg 2:1 (1:1)
Ohne Sippel und Lakic (wobei das nicht aufgefallen wäre bei dem seiner Flaute) haut Kaiserslautern last minute bräsige Freiburger weg. Vielleicht waren letztere verunsichert wegen den Begehrlichkeiten die Nochtrainer Dutt gerade in der Liga weckt. Kann sich übrigens noch jemand an die Zeit erinnern, als ein Trainer noch eine ganze Saison trainiert hat, ohne ab Februar mit seinem nächsten Verein zu verhandeln? Oder wir zumindest nichts davon mitbekommen haben.

Hoffenheim – Dortmund 1:0 (0:0)
Bewunderswert, wie sehr sich Hoffenheim nach der Rupfung auf dem Transfermarkt und nach dem Rangnick-Abschied stabilisiert hat. Beziehungsweise nie destabilisieren ließ.

Mainz – Leverkusen 0:0 (0:1)
Der Heynckes hängt für seinen nächsten Verein die Mainzer Konkurrenz ab. Ihr wisst schon, wegen der Champions-League-Quali.

St. Pauli – Stuttgart 1:2 (1:1)
Puh. Das wird eng für Pauli.

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Brenners Bundesliga 2010/2011 (25)

Spieltag 25: Gladiolator – ein Monumentalfilmriss

Hannover – FC Bayern 3:1 (1:0)
Die Bayern in der Depression und Hannover deutlich besser. An diesem Fazit rütteln auch die nicht gegebenen Elfer für Bayern nicht. Krafts Fehler war gruselig, aber angesichts der Gesamtgeisterbahn verzeihlich. Aber das eigentliche Thema ist ja der Gladiolengeneral. Wenn der morgen früh nicht weg ist, dann geh ich nämlich. Übrigens hatte ich schon mitten in der Hinrunde hier geschrieben: „Champions-League-Quali ist [für Bayern] jetzt das Höchste der Gefühle und längst kein Selbstläufer.“ Und am Anfang der Saison sagte ich: „Van Gaal zu verlängern war ein Fehler.“ Aber auf mich hört ja keiner.

Leverkusen – Wolfsburg 3:0 (3:0)
Klar, das war locker von Leberhausen, aber zwei Dinge sind bemerkenswert. Erstens, wie sehr sich Diego immer noch für seine Wölfe reinhaut, da kann von Söldnermentalität keine Rede sein. Und zweitens, wie wenig sich Heynckes für seinen Ballack reinhaut.

Frankfurt – Lautern 0:0 (0:0)
So wie Skibbe mit der Krise umgeht denke ich langsam, dass die Erfolge der Hinrunde nicht dem Trainer geschuldet waren. Bei Lautern ist auch der Wurm drin, seid Lakic neulich morgens ohne Kontaktlinsen das grüne Trikot angezogen hat und auf der Straße Dieter Hoeneß begegnet ist, der mit seinem iPhone ein Photo gemacht hat.

Nürnberg – St. Pauli 5:0 (3:0)
Rationalstürmer, aufgemerkt. Auch wenns mir um St. Pauli leid tut, aber der Glubb ist für mich jetzt schon der Europa-League-Qualifikant der Herzen. Und wenn sie die Gegner weiter so tratzen, dann auch in Echt. Unfassbar, dass Schieber überhaupt nicht gespielt hat und die zweite Wahl von der zweiten Wahl, ein gewisser Herr Eigler, plötzlich zum besten Stürmer des Spieltags wurde. Der Kicker bringts auf den Punkt „Der Club wie im Rausch.“ Im Vollrausch. Is ja auch Fasching.

Stuttgart – Schalke 1:0 (1:0)
Völlig ungerechtfertigter Elfer, aber bei einer Schalke-Niederlage beklag ich mich nicht. Vor allem nicht nach dem Pokalspiel die Woche.

M’gladbach – Hoffenheim 2:0 (0:0)
Ein Plädoyer für Trainerwechsel ist Gladbach, seit Favre das Zepter schwingt. Da hat’s geblitzt und gezischt in der Offensive, aber das reinigende Gewitter kommt vielleicht schon zu spät.

Freiburg – Bremen 1:3 (0:1)
Aha. Ist der Abstiegskampf also auch in Bremer Köpfen angekommen. Der Witz ist nur, dass wenn Bremen bisher auch nur ein bisschen im Rahmen seiner Möglichkeiten – also so wie am Sonntag – gespielt hätte, wären sie nicht in der Verlegenheit, sich über einen Gelegenheitssoeg wie diesen so dermaßen zu freuen als hätten sie grade die Championsleague gewonnen.

Hamburg – Mainz 2:4 (1:0) (@McWinkel: Hoppala)
Das war eindeutig das Gimmickspiel dieses Wochenendes. Es gab eine Menge blödsinniger Schiedsrichterentscheidungen an diesem Spieltag, aber das 1:0 von Jansen war die blödsinnigste. Wembley as fuck und eine Faust-in-die-Fresse-Empfehlung vom Videobeweis. Insgesamt natürlich eine leidenschaftliche Vorstellung der Mainzer. Das ist Löwenherz, nicht das, was die Bayern laut Van Gaal angeblich in der zweiten Halbzeit gespielt haben. Schürrle as fuck. Der Mann wird uns bei der Nationalmannschaft noch viel Freude machen.

Dortmund – Köln 1:0 (1:0)
Nach Karneval sah das Kölner Spiel nicht aus. Eher nach Karwoche. Sparangebotsfußball von der REWE-Mannschaft. Wie hat der Klopp so schön gesagt: „Das war wohl eines der verdientesten 1:0 aller Zeiten.“

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