Ich zitier der Einfachheit halber cutprintreview.com: „Roger Sterling chases Jason Bourne through a bunch of magical doors.“ Plus Emily Blunt in guten Strumpfhosen, möchte ich noch hinzufügen.
Kurzkritik zu Monsters
Das angebliche lowe Budget führt zu einer ziemlich stimmungsschwangeren Andeutungspoesie in New Monstico. Bis zur Hälfte des Films war ich aus dem Häuschen, spätestens ab der obligatorischen Söldnertruppe war ich wieder auf dem Boden. Gesamteindruck bleibt aber positiv wegen der monströsen Landschaftsmalerei, die der platten Immigrationsmetapher fantasievoll die Stirn bietet.
Brenners Bundesliga 2010/2011 (25)
Spieltag 25: Gladiolator – ein Monumentalfilmriss
Hannover – FC Bayern 3:1 (1:0)
Die Bayern in der Depression und Hannover deutlich besser. An diesem Fazit rütteln auch die nicht gegebenen Elfer für Bayern nicht. Krafts Fehler war gruselig, aber angesichts der Gesamtgeisterbahn verzeihlich. Aber das eigentliche Thema ist ja der Gladiolengeneral. Wenn der morgen früh nicht weg ist, dann geh ich nämlich. Übrigens hatte ich schon mitten in der Hinrunde hier geschrieben: „Champions-League-Quali ist [für Bayern] jetzt das Höchste der Gefühle und längst kein Selbstläufer.“ Und am Anfang der Saison sagte ich: „Van Gaal zu verlängern war ein Fehler.“ Aber auf mich hört ja keiner.
Leverkusen – Wolfsburg 3:0 (3:0)
Klar, das war locker von Leberhausen, aber zwei Dinge sind bemerkenswert. Erstens, wie sehr sich Diego immer noch für seine Wölfe reinhaut, da kann von Söldnermentalität keine Rede sein. Und zweitens, wie wenig sich Heynckes für seinen Ballack reinhaut.
Frankfurt – Lautern 0:0 (0:0)
So wie Skibbe mit der Krise umgeht denke ich langsam, dass die Erfolge der Hinrunde nicht dem Trainer geschuldet waren. Bei Lautern ist auch der Wurm drin, seid Lakic neulich morgens ohne Kontaktlinsen das grüne Trikot angezogen hat und auf der Straße Dieter Hoeneß begegnet ist, der mit seinem iPhone ein Photo gemacht hat.
Nürnberg – St. Pauli 5:0 (3:0)
Rationalstürmer, aufgemerkt. Auch wenns mir um St. Pauli leid tut, aber der Glubb ist für mich jetzt schon der Europa-League-Qualifikant der Herzen. Und wenn sie die Gegner weiter so tratzen, dann auch in Echt. Unfassbar, dass Schieber überhaupt nicht gespielt hat und die zweite Wahl von der zweiten Wahl, ein gewisser Herr Eigler, plötzlich zum besten Stürmer des Spieltags wurde. Der Kicker bringts auf den Punkt „Der Club wie im Rausch.“ Im Vollrausch. Is ja auch Fasching.
Stuttgart – Schalke 1:0 (1:0)
Völlig ungerechtfertigter Elfer, aber bei einer Schalke-Niederlage beklag ich mich nicht. Vor allem nicht nach dem Pokalspiel die Woche.
M’gladbach – Hoffenheim 2:0 (0:0)
Ein Plädoyer für Trainerwechsel ist Gladbach, seit Favre das Zepter schwingt. Da hat’s geblitzt und gezischt in der Offensive, aber das reinigende Gewitter kommt vielleicht schon zu spät.
Freiburg – Bremen 1:3 (0:1)
Aha. Ist der Abstiegskampf also auch in Bremer Köpfen angekommen. Der Witz ist nur, dass wenn Bremen bisher auch nur ein bisschen im Rahmen seiner Möglichkeiten – also so wie am Sonntag – gespielt hätte, wären sie nicht in der Verlegenheit, sich über einen Gelegenheitssoeg wie diesen so dermaßen zu freuen als hätten sie grade die Championsleague gewonnen.
Hamburg – Mainz 2:4 (1:0) (@McWinkel: Hoppala)
Das war eindeutig das Gimmickspiel dieses Wochenendes. Es gab eine Menge blödsinniger Schiedsrichterentscheidungen an diesem Spieltag, aber das 1:0 von Jansen war die blödsinnigste. Wembley as fuck und eine Faust-in-die-Fresse-Empfehlung vom Videobeweis. Insgesamt natürlich eine leidenschaftliche Vorstellung der Mainzer. Das ist Löwenherz, nicht das, was die Bayern laut Van Gaal angeblich in der zweiten Halbzeit gespielt haben. Schürrle as fuck. Der Mann wird uns bei der Nationalmannschaft noch viel Freude machen.
Dortmund – Köln 1:0 (1:0)
Nach Karneval sah das Kölner Spiel nicht aus. Eher nach Karwoche. Sparangebotsfußball von der REWE-Mannschaft. Wie hat der Klopp so schön gesagt: „Das war wohl eines der verdientesten 1:0 aller Zeiten.“
Kurzkritik zum DFB-Pokal-Halbfinale
Opportunistische Spielzerstörung der Magath-Galeeren-Rudermannschaft und das nennen dann manche noch clever. Ich nenne es hässlich und hinterfotzig. Die Bayern hingegen voll in Faschingslaune. Vorne als FC Barcelona für Arme verkleidet und hinten als Wikileaks. Spätestens jetzt weiß wirklich auch der FC Blau-Weiß Dachwig-Döllstädt wie man den Bayern einen reinbummst. Danke dafür, Herr Van Gaal.
Kurzkritik zu True Grit
Bis an die Schmerzgrenze dialoglastiger Neowestern mit großartigen Darstellern, die bis auf Hailee Steinfeld alle von den Coens zum soziophonetischen Hinterwäldlernuscheln gezwungen wurden und einem als Nichtnativespeaker in der Originalversion einige Geduld abverlangen. Insofern selbst für mich Westernfan ein langer, langer Ritt.
Brenners Bundesliga 2010/2011 (24)
Spieltag 24: Neulich in der Larmoyanz-Arena
Bayern – Dortmund 1:3 (1:2)
Ich spar mir heute mal aus Zeit- und Frustgründen die Gesamtübersicht und berichte von meinem Stadionbesuch am Samstag Abend. Mein Schwager, der gute Mann, rief mich vor einem Monat an und sagte, er hat Karten für die Allianz-Arena gegen den BVB. Da ich eh noch nie im Münchner Colosseo gewesen bin, sagte ich sofort zu und schwang mich über den Osten dieses Landes 600 Kilometer hinweg ins schöne Monaco Di Bavarese. Eigentlich hätte ich von Grafentraubach aus mit meinem Schwager hinfahren können, aber ich war leider schon in der Stadt und nahm deshalb die U-Bahn. Klar, dass mein Schwager schneller da war. Ich würde in Zukunft auch lieber aus 100 Kilometer Entfernung per Auto anreisen als nochmal mit der U6. Immerhin war der Weg vom Fröttmanninger Bahnhof hin zu der sich langsam aus dem beginnenden Sonnenuntergang schälenden Arena eine recht pittoreske Angelegenheit. Das war dann aber auch das Ende der Pittoreske. Und der Anfang der Groteske.
Weil es saukalt im Stadion war – von dem einst die Bayernbosse behauptet hatten, dort könne man sich zu jeder Jahreszeit im Sakko niederlassen – kaufte ich mir einen neuen Bayern-Schal und eine Mütze noch dazu. Völlig eingemümmelt im Fankostüm saß ich mit meinem Schwager kurz darauf mitten im BVB-Block, neben mir zu allem Überfluss der der damalige Sponsor unserer A-Jugend-Mannschaft, ein geschreimäuliger Schreinermeister mit Hang zum Ausländer-Bashing. Ganz schlechtes Omen, dachte ich da.
Dann das Spiel. Bayern stand wie ein Mann. Ein frierender Mann an der Bushaltestelle. Der BVB bewegte sich dagegen wie eine sanfte aber behende Welle von einem Spielfeldufer zum nächsten und war immer da, wo von den Bayern jemand durchtauchen wollte. Ein Stellungsspiel, eine Raumaufteilung und ein Defensivriegel, effektiv und sinfonisch zugleich: Dortmund 2010/2011, das Pet Sounds der Bundesliga-Geschichte. Bei den Bayern eher Black Sabbath. Standfußball mit einem frühen Ausbruch Robbens, der dann die nächsten 87 Minuten aussah, als hätte er sich in seinem roten Trikot auf die falsche Mottoparty verirrt. Talking about alleine auf weiter Flur. Anfangs sahen Gustavo und Ribery auf der uns zugewandten Seite noch einigermaßen rasant aus, nach dem 1:2 und der mir unverständlichen Auswechslung Gustavos war auch Ribery Gast auf der selben Party wie Robben. Der Fehler von Schweinsteiger, der zum 0:1 führte, sah im Stadion so grauenvoll gravierend aus, dass man sofort wusste, dass es gleich auf der anderen Seite blitzt. Und danach gab’s auch die erste Bierdusche vom Borussenbalkon über uns, garniert mit einem „Fickt euch, ihr arroganten Arschlöcher“ von jemand, dem das alkoholfreie Bier wohl ziemlich zugesetzt hatte.
Dabei waren wir eh so demütig. Schauten still dem Badstuber zu, wie er unsere Championsleague-Qualifikations-Hoffnungen – denn mehr haben wir ja seit Oktober nicht mehr – mal wieder im Alleingang zunichte machte und hörten dem Schreinermeister beim Gomez-Beschimpfen zu. In der zweiten Halbzeit war dann auch die Südkurve verstummt und wir zogen wieder die Köpfe ein wegen den Bierduschen. Gottseidank war die Pizza aus der Halbzeitpause wenigstens super, sonst hätte ich ja meinen ersten Besuch in der Allianz-Arena als völlig sinnlos bezeichnen müssen. Aber Salami-Pizza ist nie sinnlos. Hört ihr? Nie.
Kurzkritik zu 127 Hours
Unangenehme Filminstallation zum Thema Überlebenswille, aber ein Lehrstück in Sachen Bild und Ton, Licht und Musik. James Franco ist die männliche Natalie Portman dieser Oscar-Saison.
Brenners Bundesliga 2010/2011 (23)
Spieltag 23: Man gönnt sich ja sonst nichts
Mainz – Bayern 1:3 (0:1)
Das ist der FC Bayern vom Vorjahr, exakt um die selbe Jahreszeit 2010. Der einzige Unterschied zur letzten Saison ist die Dominanz vom BVB und die Mario-Gomez-Maschine. Mein Flehen um Struktur in der Abwehr wurde freilich nicht erhört, aber die Defensive ist ja schon vor zwei Jahren zum uncoolen Hinterbänkler degradiert worden. Was mich jetzt noch an Bayern nervt: Die Fahrigkeit Pranjics im Abwehrverhalten, die grotesken Fehler am Ball von Badstuber, die er offensichtlich in einer Linie von Demichelis und Van Beuyten vererbt bekommen hat und die dämliche Spielerrezension auf sueddeutsche.de, die jede substanzielle Maneuverkritik zu Gunsten etlicher kindischer Running Gags opfert (den hab ich mir jetzt einfach mal gegönnt).
HSV – Bremen 4:0 (1:0)
In Hamburg ist man dieses Wochenende sowieso großzügig. Die Stadt gönnt ihren Wählern 20 Stimmen pro Wahlgang, die Wähler gönnen der SPD die absolute Mehrheit und der HSV gönnt sich neben einem neuen Luxus-Sportdirektor (Arnesen) und nach dem Derby-Debakel gegen Pauli einen komfortablen Waterkantersieg gegen die Frustbeulen von Werder. Ich sehe Bremen allerdings nicht wirklich abstiegsgefährdet (die selbst sich offensichtlich auch nicht): sobald Naldo und Pizarro wieder zur Mannschaft stoßen, wird auch wieder mehr Sicherheit in die hypernervösen Beine von Per Mertesacker einkehren. Mensch Merte, drei Fehler, drei Gegentore, damit könntest du auch in der Innenverteidigung von Van Gaal spielen. Hans Meyer sagt in 11Freunde, Allofs und Schaaf sollen bleiben, können sich aber mit den Fans drauf einstellen, die nächsten zwei Jahre kleinere Brötchen zu backen. Der Verkauf von Almeida war eine Torheit, vor allem zu diesem Dumpingpreis von zwei Mille. Die Langzeitverletzungen von Wesley und Naldo tun weh und die Einkäufe von Krawallösi Arnautovic und Avdic im Sturm haben sich nicht bewährt.
Gladbach – Schalke 2:1 (2:1)
Schalke hat nicht so gewirkt, als wollten sie dieses Spiel unbedingt gewinnen. Gladbach war für die derzeitigen Umstände kaum nervös und Marco Reuss in Topform. Guter Einstand von Favre. Wohin führt der Weg von Magath als nächstes? Zu Twitter?
Leverkusen – VfB 4:2 (2:1)
Und Stuttgart muss wieder bei Level 1 vom beliebten Multiplayer-Game namens Abstiegskampf anfangen. Ich bin kein Fan von Labbadia, aber seine Spieler stehen gut im Saft, allen voran Lanik. Umso blöder, dass Leverkusen aus dem Vollen schöpfen kann. Heynckes kann sogar Vidal draussen lassen und Ballack reinholen. Das wird noch schwierig für die Bayern mit Platz 2. Denn den kann schließlich niemand besser als die Vizes.
Hoffenheim – Köln 1:1 (0:0)
Ibisevic gegen Rensing. Da hat einer dem anderen nichts aber auch gar nichts gegönnt.
Dortmund – St. Pauli 2:0 (1:0)
Pauli gönnt sich eine Auszeit. Etwas merkwürdig von Stanislawski, gleich fünf neue Spieler gegenüber dem Hamburg-Spiel zu bringen. HSV-Assassine Asamoah war ja leider verletzt, aber das erklärt nicht das fast schon gleichgültige Spiel der Paulis. Dortmund gewohnt spielstark und gewohnt schludrig in der Chancenverwertung.
Freiburg – Wolfsburg 2:1 (1:1)
Da muss ich meine Häme gegenüber Pierre „Ich war früher auch mal wie Diego“ Littbarski bremsen, weil die Wölfe wirklich ein solides Spiel abgeliefert haben. Vor allem Diego hat überzeugt, und das scheinbar sogar aus Überzeugung.
Hannover – Lautern 3:0 (2:0)
Gutes Spiel von den Minimalchancensofortverwerter-Experten. Tut mir leid für Lautern, denn die sollten eigentlich nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben. Aber man weiß ja wie das ist, wenn man einmal da unten drinhängt und einem der Relegationsgeist in die Eier beisst.
Nürnberg – Frankfurt 3:0 (0:0)
Der Glub dreht auf, leck mich am Abend. War euch das genug Lob, liebe Glubberer?
Kurzkritiken zu Unstoppable, Black Death, Red, Let Me In, Catfish
Unstoppable:
Verstehe nicht die teils guten Kritiken, die das Ding für seine Action eingefahren (!) hat. Für mich war das beständige Knattern der als Protagonisten und Antagonisten angestellten Lokomotiven die süßeste Einschlafmelodei, ähnlich dieser Bahnstreckensendung spät nachts. Deshalb kann ich auch nichts über das Ende sagen.
Black Death:
Grobschlächtige Rittertypen ziehen im Pestzeitalter aus, um ein paar Heiden das Fürchten zu lehren. Sean Bean ist direkt vom Herr-der-Ringe-Set rübergeritten ohne sich umzuziehen (Copyright für den Witz liegt bei meiner Frau). Ein Christian-Slater-im-Namen-der-Rose-Wannabee ist auch im Gepäck wegen den Glaubensfragen. Tadellos bedrückte Stimmung auch ohne überzogene Dunkelheit. Deprimierend simplifizierte Story, aber ein guter Kniff: Am Ende ertappt man sich dabei, wie man die ganze Zeit Bestätigung für seine Vorurteile gegenüber diesen Dorfbewohnern gesucht hat. Faschismus bei der Arbeit – okayes Sozialexperiment.
Red:
Agentenrentner machen sich einen letzten Spaß und decken die langweiligste Verschwörung in Regierungskreisen auf, seit Bush bei 9/11 das Bilderbuch verkehrtrum gehalten hat. Bruce Willis ohne Haare sieht mit jedem Jahr geiler aus, aber seine Anbeiromanze mit seiner Sachbearbeiterin, um fürs Drehbuch auch einen „Zivilisten“ in die Sache mithineinziehen, war das Haar (!) in der Suppe, auch wenn die Dings das nicht schlecht runtergespielt hat. Anfangs sehr amüsant, dann albern, dann langweilig.
Let Me In:
Fast Bild für Bild dem Original (Let The Right One In) nachempfunden. Wäre ein guter Film, wenn man nicht schon seinen schwedischen Zwilling kennen würde, der dann letztlich doch noch ein wenig dreckiger und hoffnungsloser daherkam. Reudig ist ein gutes Wort dafür.
Catfish:
Pseudodoku über die hässliche Wahrheit hinter Facebook-Bekanntschaften und jetzt hab ich schon zuviel verraten. Und das ist das Problem von dem an sich gut inszenierten Film: Man weiß, worauf es hinausläuft und hofft inständig, dass noch eine Art Blair Witch Project 2011 draus wird. Und zumindest das merwürdigste Ende dieses Kinojahrs kann ich versprechen.
Brenners Bundesliga 2010/2011 (22)
Spieltag 22: Angst und Zange
Bayern – Hoffenheim 4:0 (2:0)
Nach dem Halbzeit-Pfiff haben wir Bayern-Fans uns in die Hose geschissen. 2:0 zur Halbzeit, wie kann man so ein Spiel noch drehen? Haha.
Eine andere wichtige Frage stellte sich Simunic: Wie hält man Arjen Robben davon ab, einen wie einen Idioten dastehen zu lassen? Antwort Simunic: Erst vorbeilassen und dann Ellenbogen in die Fresse bis Blut spritzt. Ansonsten war nicht viel los im Spiel außer der totalen Zerfickung der durchaus willigen Hoffenheimer. Luiz Gustavo hat jetzt schon den dritten nicht gegebenen Elfmeter verursacht, das scheint sowas wie seine Spezialkompetenz zu sein. Das 4:0 von Robben wäre das Quartalstor schlechthin geworden, hätte nicht am selben Spieltag in einem anderen Land Rooney diese Fallrückzieher-Bombe über Manchester City abgeworfen. Ansonsten Fazit: Flügelzange in full effect und seit wann spricht Ribery eigentlich Deutsch in Interviews? Wohl zuviel Freizeit gehabt, wa? Ach ja, die Gomez Frisur muss erwähnt werden. Sparafro mit Strähnchen, WTF? Fehlt nur noch der Oliba und der Mann kann als Olaf Marschall aufn Fasching gehen.
Schalke 04 – Freiburg 1:0 (0:0)
Felix Magath ist jetzt auf Facebook, um die Fans „mitzunehmen“, wie es die Tage in der Presse hieß. Da schreibt er so ein bisschen onkelhaft über seine ersten Schritte im Social Web und wähnt sich ein paar Likes später schon wieder als moralischer Sieger:
Dank der außerordentlich regen Kommentierungen – vielen Dank dafür! – können sich auch die Pressevertreter ein gutes Bild über die Stimmungslage unter den Schalker Fans machen.
Vielleicht ist er demnächst auch auf Twitter und verwöhnt uns mit launigen Statusmeldungen wie „Raul überragend. Wird im Sommer verkauft #Transfer-Fun.“ Ist Horst Heldt eigentlich auch bei Facebook?
Lautern – Dortmund 1:1 (0:0)
Was bei Dortmund vielleicht noch fehlt, ist ein Abzocker im Sturm, der abseits aller Schönspielerei die Dinger reinzimmert, wie sie kommen. So einen wie Olaf Gomez. Aber das ist wahrscheinlich auch Quatsch, denn der Klopp beweist, dass man für eine Meisterschaft weder den hemdsärmligen Anführer, noch den Goalgetter, noch den Abwehrchef, noch eine unverrückbare Stammelf braucht.
Stuttgart – Nürnberg 1:4 (1:2)
Uiuiuiui, jetzt verstummen aber die Stimmen langsam, die sagen: „Eine Mannschaft mit der Qualität Stuttgarts steigt nicht ab.“ Dabei ist noch nicht mal das Problem, dass der VfB schlecht spielt, die anderen spielen nur besser. Der Schieber zum Beispiel, der sich grade selbst in die Herzen der Glubberer und nächstes Jahr in die zweite Liga geschossen hat. Mit seinem Heimatverein Stuttgart.
St. Pauli – M’gladbach 3:1 (1:1)
Uiuiuiuiuiuiuiui, jetzt werden langsam die Stimmen lauter, die sagen: „Eine Mannschaft mit der Scheißabwehr steigt vollkommen zurecht ab.“ Ich gebe zu, dass Gladbach eine Menge Schiedsrichterscherereien zu ihren Ungunsten ausgelegt wurden und der Lehmann-Aufreger und die Camargo-Karte bei dem Spiel fast wie ein Hohn gewirkt haben, aber das ist eben das Pech des Untüchtigen. Der Frontzeck kann jetzt endlich heim gehen und im Express schreiben sie schon, dass Hans Meyer für eine Million Rettungsprämie kommt. Würde der Meyer das machen, fragt der Wontorra beim Stammtisch den Lattek und der bonmotiert: „Ich kenn den Hans, der macht das nicht. Der will zwei Millionen.“ UPDATE: Mittlerweile spricht man von Favre. Den Mann, den man bei Berlin angesichts des drohenden Abstiegs rausgeworfen hat. Ich persönlich hab nichts davon, wenn Gladbach absteigt, aber genau wie bei Stuttgart wüsste ich nicht, wer den Job sonst machen sollte. Ah doch, da fällt mir noch jemand ein.
Wolfsburg – HSV 0:1 (0:1)
Und zwar Wolfsburg. Von mir aus auch per Zwangsabstieg wegen idiotischer Vereinsführung. Da kauft man wie in Rage Spieler in der Winterpause ein, reformiert die Mannschaft und schenkt zu dem Zweck dem Trainer angebliches neues Vertrauen. Dann verlieren die ein Spiel, in dem sie nicht schlecht waren, und schon sitzt der Engländer im Flieger. Stattdessen rumpelstilzt sich Pierre „Wir sind nicht der FC Diego“ Littbarski in die erste Reihe und als wirkte er mit seiner angestrengt sorgenvollen Miene nicht schon lächerlich genug, lästert er auch noch über seinen Vorgänger, für dessen angebliche Verfehlungen der Liliputbarski als Co-Trainer natürlich auch zuständig war. Im Hintergrund verhandelt der Blödere der Hoeneß-Brüder schon wieder mit Ralf Rangnick. Da wirkte selbst der völlig in sich selbst verstrickte HSV wie eine gut geölte Maschine.
Frankfurt – Leverkusen 0:3 (0:2)
Was ist nur mit Gekas los? Vielleicht tröstet es ihn, dass ich zumindest seine Frisur besser finde als die von Mario Marschall. Und der Heynckes ist ja kälter als die Arktis. Wie der den Ballack vor den Augen vom Jogibär am ausgestreckten Arm verhungern lässt und ihm der Erfolg dabei recht gibt, das ist schon auch exemplarisch für Ballacks letzte zwölf Monate. Müsste ich nicht dauernd seine nackten Füße in dieser Werbung sehen, er täte mir leid. Aber so.
Köln – Mainz 05 (So.) 4:2 (2:1)
Ich bin ja schon mal beruhigt, dass die Bayern nicht der einzige Zeuge von Kölns neuer Spielfreude bleiben.
Bremen – Hannover 1:1 (0:1)
Schönes Spiel, hab ich gerne geguckt. Vor allem den Bocksprung von Hannover-Towart Zieler samt Ball aus dem Sechszehner hinaus. Aber am Schluss war’s dann sowieso eher Eishockey.