Kurzkritiken zu P3D, TOG und TLE

Piranha 3D:
Vielleicht werde ich alt, aber ich bin heute morgen mit schweren Bedenken in die Badewanne gestiegen. Und das grandios choreographierte und scheinbar nie mehr enden wollende Blutbad unter den Springbreak-Proleten hat mich tatsächlich ein wenig mitgenommen.

The Other Guys:
Vielleicht werde ich alt, aber ich kann über Tittenwitze und mit der Maurerkelle servierten Buddyhumor nicht mehr so lachen, wie zu Bud Spencer- und Terence Hill-Zeiten. Will Ferell spielt ordentlich, aber Mark Wahlberg (den ich im Grunde schätze) legt ein ganz merkwürdiges bis überhaupt kein Timing an den Tag. Bester Moment: Shaft und The Rock springen vom Dach.

The Last Exorcism:
Fantastische Darsteller und die bewährte unheilschwangere Verfallsstimmung Lousianas verhelfen dem Exorzistengenre zu unverhofft neuem Glanz. Zumindest bis zum Finale, denn ab da verwandelt sich der Psychohorror in astreine Okkult-Fantasy von der Sorte „Das Omen“ und das ist, als wolle jemand den Teufel mit dem Beelzebub austreiben: Überflüssig und aussichtslos. Vielleicht werde ich aber auch nur zu alt für sowas.

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Brenners Bundesliga 2010/2011 (8)

Spieltag 8: You Know When You’ve Been Marioed

Na, schau her, es geht doch. Kaum sind alle wichtigen Spieler (bis auf Butt) beim FC Bayern verletzt, kaum hat man keine 80 Prozent Ballbesitz mehr und spielt wieder Rumpelfußball, schon klappt’s wieder mit dem Gewinnen. Man muss Van Gaal hoch anrechnen, dass er erkannt hat, dass gerade in der Resignation das neue Erfolgsrezept liegt. Einfach alle Hoffnung fahren und Mario Gomez spielen lassen. Aber vielleicht war der gute Louis einfach nur so beschäftigt mit der Vermarktung der deutschen Version seiner ZWEIBÄNDIGEN Autobiografie, dass er die Woche über vergessen hat, seinen Schöngeistfußball (der steht im zweiten BAND) zu unterrichten. Wie auch immer, es hat funktioniert: Mario Gomez ist für eine Woche der Jesus des runden Leders und weil ein Bayernsieg derzeit so eine Ausnahmeerscheinung ist, gibt es ein Spezial mit allen noch gesunden Spielern in der Einzelkritik.

Butt: Da er ungefähr fünfzig Bälle nach vorne schlagen musste, der Entscheider im Spielaufbau. Baute nur einmal kurz ab, als er den Hannoveranern einen Ball im Fünfer direkt vor die Füße wischte, als wäre der Ball eher lästig denn torgefährlich.

Lahm: Hat neulich in einem Interview gesagt, er wäre noch nie so kaputt gewesen wie kurz nach der WM. Wenn das stimmt, erweist er sich gerade als irreparabel.

Tymoshchuk: Für einen Mittelfeldspieler (bis auf einen halbfatalen Ball in den Rücken der eigenen Leute) eine blitzsaubere Leistung in der Abwehr. Und ganz ehrlich: bevor ich wieder Gegners Liebling, Martin Demichelis, in die Innenverteidigung stelle, soll lieber noch Hermann Gerland hinten aushelfen. Bis zum nächsten Einsatz in der Startelf könnte für Tymoshchuk deshalb diesmal nicht mehr ein ganzes Jahr vergehen. Vielleicht nur noch ein halbes, weil er bei Kopfbällen aufs halbleere Tor aus fünf Metern Entfernung eben nicht ganz so flexibel ist.

Badstuber: Grandios liberös.

Braafheid: Graduell nervös.

Ottl: Stellenweise arg tollpatschig und nicht unbedingt auf dem Weg in die Stammelf.

Pranjic: Der rackert noch, wenn ihm nahezu der Unterkiefer weggezimmert wird, wie in der ersten Hälfte nach einem brutalen Check eines Hannoveraners zu begutachten.

Müller: Seit Robbens Ausfall die verlässlichste Offensivkraft der Bayern. Selbst wenn die Torgefahr nachlässt, bleiben seine undurchschaubaren Angriffwege erhalten. Durchschaut er selbst nicht immer, könnte man meinen.

Altintop: Die Schusskraft ist da, nur scheint er neuerdings seine Sehkraft einzubüßen. Nur so ist der groteske Verschießer ins Nichts zu erklären, den er in der zweiten Halbzeit verbrochen hat.

Kroos: Das was man einen Motor nennt. Leidet vor dem Tor allerdings unter dem selben grauen Star wie der Kollege Altintop.

Gomez: Mein Gott, Mario Gomez. Ich sag schon seit einem Jahr vor jedem Spiel: Das wird sein Durchbruch. Nur spielt er meistens nie. Aber dieses Mal habe nicht nur ich auf ihn gesetzt sondern auch die Chaostheorie, das Schicksal und der liebe Gott. Es kam alles zusammen: Die Rückennummer Gottes (33 Kumpels aus Chile), der Name des Auserwählten (Mario Gomez, wiederum Kumpel aus Chile), die Hand Gottes (beim 2:0) und der Körper Apollos (nicht aus Chile, sondern Griechenland). Wer da nicht an einen Fußballgott glaubt, hält Christoph Daum für einen guten Trainer und für unschuldig jemals Kokain eingenommen zu haben.

Schweinsteiger: Manchmal geb ich es ungern zu, weil er seine trainierte Brust immer so affig herausstreckt, aber wir brauchen diesen Mann beim FC Bayern. Und auch in der Nationalmannschaft. Ja, is halt so.

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Kurzkritik zu The Social Network

Stark erzählte nonkonforme Collegekomödie mit vielen Arschlöchern und wenig Handlung. Eine einzige soziale Metapher, aber für Facebookhasser wie mich ein Muß.

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Social Media

Da ich bei Twitter keine Befindlichkeiten reinschreibe und keine Facebook-Seite mehr hab, möchte ich wenigstens meinen Blog nützen, um mittzuteilen, dass ich gestern um 22.30 noch ein Erkältungsbad mit 38 Grad Wassertemperatur genommen, mich danach im Bandemantel auf die Couch gelegt und im Netz die WWF Survivor Series von 1995 angeschaut habe bis ich weggenickt bin.

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Brenners Bundesliga 2010/2011 (7)

Spieltag 7: Regelrecht verkloppt

Ich fasse mich kurz, weil von Herbstgrippe gebremst.

Bayern ratlos, torlos, trostlos. Van Gaal zu verlängern war ein Fehler. Nächster Halt Abstiegskampf.
Dortmund motiviert und sicher am Ball. Nächster Halt Tabellenspitze.

Mainz liefert weiterhin den Beweis, dass Spaßfußball und Selbstbewusstsein keinewegs Strategie und Disziplin widersprechen.
Hoffenheim spielt eine gute Saison bisher. Könnte für die Europaleague reichen.

Schalke und der FC Bayern sollten sich einen Kader teilen und rotieren.
Nürnberg noch ein bisschen unberechenbar, aber die jungen Wilden können was.

Köln, Soldo und Podolski sind die denkbar unattraktivste Kombination der Liga. Wenn selbst der Manager nach zwei Jahren immer noch davon spricht, Podolski integrieren zu müssen, dann weißt du Bescheid.
Freiburg hängt an der Nadel Cisse.

Leverkusen stabilisiert sich, mehr aber auch nicht.
Bremen nervt mit Inkonsequenz.

Hannover spielt gut, aber am Ende keine Rolle.
St. Pauli hat Sieg dringend gebraucht, um dem Abstiegskampf nicht vor der Winterpause antreten zu müssen.

Frankfurt ist eine Bank.
Stuttgart geht zum Lachen in den Tabellenkeller.

Gladbach hat sich gefangen.
Wolfsburg hat einen Sturm, aber keinen Sud.

Hamburg schlingert, aber hat sonst noch keinen Kurs.
Kaiserslautern holt das Maximale aus sich heraus. Lakic ist großartig.

Bonus: 1860 rückt auf.

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Endlich

…ist er in mein Leben getreten. Jetzt sehe ich viele Dinge ganz anders als vorher. Man hört ja immer nur, wie besonders der Moment ist und wieviel sich verändert. Aber erst, wenn man es selbst erlebt, kann man es ganz verstehen. Willkommen in meinem Leben, Himbeerjoghurt.

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Brenners Bundesliga 2010/2011 (6)

Spieltag 6: Obgwatscht is

Nachdem Schalke jetzt zumindest unentschieden spielt, sich jeder an den Karussellfußball von Bremen gewöhnt hat und eine verpatzte Stuttgarter Hinrunde ja nun wirklich nichts Neues ist, fällt den Medien langsam auf, dass da was nicht stimmen kann beim FC Bayern. Die Niederlage gegen die Bombenleget aus Mainz fand im grellen Bühnenlicht der ungeteilten Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit statt, keine andere Krise eines Topvereins konnte an diesem Samstag davon ablenken. Und was die Scheinwerfer enthüllten, war kein schöner Anblick, wenn gleich man schon seit Wochen Ähnliches beim FCB hätte bemerken müssen, hätte man sich nicht soviel mit Felix Magath beschäftigt.

Das System Van Gaal, das ohnehin schon jeder Bundesliga-Gegner im Schlaf auskontern kann, wurde derartig stur und lustlos beibehalten, das ich mich gefragt habe, ob die Bayern das nicht auch so spielen, weckte man sie um 3 Uhr früh und ließe sie im Halbschlaf antreten. Ein Negativ-Beispiel für „in Fleisch und Blut übergegangen“. Die Motoren des Bayernspiels, Schweinsteiger, Lahm und Van Bommel hatten mehr Sand denn je im Getriebe und langsam glaube ich, dass die vielbeschrieene WM-Müdigkeit erst jetzt langsam einsetzt. Die Fehlpassquote von Schweinsteiger nähert sich zudem langsam der meinigen an und das ist auch kein gutes Zeichen.

Die Offensive hat ihren Namen gar nicht mehr verdient und sollte in Schwofensive umbenannt werden. Bei dem Schmusekurs, mit dem zur Zeit die generische Abwehr umschmiegt wird, kommen Olic, Gomez und Klose demnächst sicher bei Panda, Gorilla und Co zum Einsatz, als sanfte Stürmer in freier Wildbahn. Bei Klose ist noch am meisten Pech mit dabei, Olic wirkt permanent wie letzte Saison ab der 70. Minute und Gomez hat seine Eier irgendwann letzten Winter bei Van Gaal im Safe eingeschlossen und der rückt die Kombination nicht heraus. Lediglich Thomas Müller ist der last man standing was kreative Angriffe betrifft, aber ohne ähnlich aufgeschlossene Fußballer ist das wirkungslos. Franck Ribery war tatsächlich auf einem sehr guten Weg, aber selbst er kann die Bräsigkeit seiner Vereinskollegen nicht aufbrechen.

Robben fehlt und er fehlt jeden Tag ein bisschen mehr und die Abhängigkeit, die man sich da geschaffen hat ist ein hausgemachtes Problem der letzten Saison, weil man dank dem Holländer einfach die wichtigen Spiele gewinnen konnte und ein falsches Bild von der Mannschaft enstanden ist. Ich habe letzte Saison bei jedem Spiel gezittert, ich hatte nie den Eindruck von Dominanz und selbst das Spiel gegen Mainz in der Rückrunde der letzten Saison – das man glücklicherweise 3:0 gewann – zeigte, wie anfällig der FC Bayern für Konter und wie schnell das System vom totalitären Ballbesitz zu überwinden war.

Keinen Spieler zu kaufen, bedeutete in der Folge eben auch, den Spielern zu attestieren, das sie absolut ihr Bestes gegeben hatten und das finde ich nicht. Dass jetzt viele weit unter ihrem Niveau spielen, kann man nicht zwangsweise dem Trainer anlasten, wenngleich eine gewisse Drohkulisse im Tausch gegen Erfolg auf dem Platz angebracht wäre. Aber wie willst du drohen, wenn der Kader keinen Ersatz für formschwache Spieler bereithält? Obwohl, wer weiß das schon so genau. Schließlich haben wir Tymoshchuk ja noch nie wirklich spielen sehen.

Kurios, dass ausgerechnet die Abwehr das stabilste Ressort bei den Bayern ist. Die war nämlich schon letztes Jahr ziemlich porös. Ausgenommen Butt, der seit zwei Jahren in WM-Form spielt. Ohne eine Spur von Müdigkeit.

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Brenners Bundesliga 2010/2011 (5)

Spieltag 5: Hässliche Englische Woche

Eins vorweg: Ich brauche keine Englischen Wochen. So holprig und emotionsevozierend wie mein Verein die letzten Jahre spielt, benötige ich eine volle Woche, um mich von den Strapazen des letzten Spieltags zu erholen. Wenn ich diese Erholungsphase nicht habe, kommt sowas dabei raus (wir schalten um ins aufgezeichnete Live-Blogging vom Spiel Bayern – Hoffenheim am Dienstag):

Scheiß auf 81% Ballbesitz. Scheiss auf Ballbesitz überhaupt. Hoffenheim ist mit 19% Ballbesitz die bessere Mannschaft. Scheiß auf die miesen Flanken und die Eckstöße, scheiß auf die dauernden Unsicherheiten und Einfallslosigkeiten von Lahm und Schweinsteiger. Gottlob hab ich diesen kretischen Obstler daheim. Jetzt kommt das vierte Glas. Aha, Tor für Bayern. Das hab ich sicher nur geträumt. Ribery muss gehen. Wer weiß, ob er je wieder kommt. Vielleicht geht er da hin wo das Gras wirklich grüner ist, dahin wo auch Robben weilt. Und Louis VG, du Ignorant, wolltest niemanden kaufen. Das Spiel ist die Hölle auf Erden. Hmm, aber eigentlich sind wir jetzt total dominant. Diesem Giftzwerg Rangnick vergönn ich noch nicht einmal ein Unentschieden. Aber da geht nichts mehr, sind schon in der Nachspielzeit. Doch noch ein Tor, heilige Maria Mutter Gottes bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Abpfiffs. Das gibt’s doch nicht. Daniel VB, der Spinner. Ich brauch noch einen Schnapps!

Für mein Nervenkostüm wäre die Konferenz sicher besser gewesen. Da konnte man sehen, dass Köln auch Mainz einbetonieren wollte, genau wie die Bayern in der Vorwoche. Nur ist Mainz besser als Bayern und hat die Kölner vollkommen zurecht hergespielt wie die B-Jugend vom TSV Hofkirchen.

Bremen macht’s weiterhin spannend mit einer erneuten Niederlage gegen Hannover. Aber selbst diese Dauerspannung bei Bremen wird langsam langweilig. Hannover dagegen verblüfft jeden, der in der letzten Saison mitanschauen musste, wie 96 mit jedem Spiel einen neuen Lustlosigkeitsrekord aufgestellt hat. Und zwar mit Slomka, dem exakt selben Trainer, der jetzt diese Windhunde trainiert, die Mannschaften wie Bremen oder Schalke wie Aufsteiger behandelt. Vielleicht sollte man eine Mannschaft wirklich mal einem völligen Laien aussetzen und schauen, was passiert. Oder gar keinem Trainer. Argentinien hat das ja mit Maradona probiert bei der WM.

Apropos Aufsteiger. Ich bin wirklich froh um den ersten Pauli-Sieg gegen Gladbach. Die Millerntor-Boys spielen ja einen geradlinigen und ehrlichen Angriffsfußball, nur im Angriff hapert es. Für Klassenerhalt und Selbstbewusstsein war das ein Riesenschritt, auch wenn sich der wichtige Finn Bartels hier verletzt hat und evtl. eine Weile ausfällt.

Der BVB wandelt derzeit auf den Spuren von Mainz 05, was erstaunlich ist, wenn man Thomas Tuchel neulich sagen hörte, dass er in Mainz eine Ära wie seiner Zeit St. Klopster prägen will. Denn Tuchels Wirken in Mainz ist deutlicher zu spüren als das von Klopp in Dortmund. Sollte der BVB aber weiterhin mit dieser brutalen Konsequenz Mannschaften vom Platz schießen wie am Mittwoch die Lauterer, dann könnte es am 30.10.2010 zu einem Duell der Spaßtrainer an der Tabellenspitze kommen.

Schalke hat gewonnen, und irgendwie bin ich traurig. Ich hätte gerne gesehen, wie Magath sich mit einem Kraftakt aus der Krise tankt, aber das Spiel gegen Freiburg war eher ein halbherziger Befreiungsschlag. Aber ein Anfang. Am Samstag könnte dann Gladbach als aufbauende Schießbudenfigur für Huntelaar und Co herhalten.

Ach ja, stimmt, übermorgen geht’s ja schon wieder weiter. Gleich mal schauen wieviel griechischer Obstler noch da ist.

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Iron Maiden

Meine Maiden-Toplisten. Nicht mehr und nicht weniger. Ich weiß, dass das keinen interessiert. Aber es gibt Sachen im Leben eines Mannes, die müssen für die Nachwelt dokumentiert werden.

Lieblingsalben:

1. Killers (1981)
Paul Di’Anno, Metalpunkgott. Zweitbestes Derek-Riggs-Cover.
Lieblingslieder: Murders In The Rue Morgue, Purgatory, Killers

2. Powerslave (1984)
Progressiv, sperrig, gottgleiche Martin-Birch-Produktion und bestes Derek-Riggs-Cover.
Lieblingslieder: Back In The Village, Aces High

3. Piece Of Mind (1983)
Mein erstes Maidenalbum. Brutaler Schlagzeugsound und Hammerdebüt für Nicko McBrain.
Lieblingslieder: Where Eagles Dare, Die With Your Boots On, Revelations

4. Iron Maiden (1980)
Atmet gerade wegen der noch altbackenen Produktion den Geist der Siebziger. Meine zweite Maidenplatte.
Lieblingslieder: Prowler, Charlot The Harlot

5. The Number Of The Beast (1982)
Musikhistorisch und songschreiberisch das beste und ausgewogenste.
Lieblingslieder: Invaders, Hallowed Be Thy Name, 22 Acacia Avenue

6. Seventh Son Of A Seventh Son (1988)
Die erste Maidenplatte, die erschien, als ich ein kleiner Pickelmetaller war. Riesensongs, albernes Konzept, komische Produktion.
Lieblingslieder: Moonchild, Infinite Dreams

7. Somewhere In Time (1986)
Drittbestes Derek-Riggs-Cover. Saugute Songs aber mir soundtechnisch zu nah an Def Leppard.
Lieblingslieder: Caught Somewhere In Time, Heaven Can Wait

8. A Matter of Life and Death (2006)
Vor kurzem erst schätzen gelernt. Positiv Progressiv und für die Maiden-Neuzeit erstaunlich ruppig.
Lieblingslieder: These Colours Don’t Run, The Reincarnation Of Benjamin Breeg.

9. Brave New World (2000)
Damals war ich zwar vom Dickinson-Comeback enttäuscht, habe aber eingesehen, dass mir das Album mit vierzehn super gefallen hätte.
Lieblingslieder: The Wickerman, Blood Brothers

10. Dance Of Death (2003)
Objektiv ein sehr durchwachsenes Album. Als ich noch Musikschreiber war, hatte die Tourmanagerin mich aus dem Tourbus geschmissen, weil ich beim geheimen Listening mein Handy an hatte. Dadurch jahrelang Vorurteile.
Lieblinslieder: Rainmaker, Montsegur

11. The Final Frontier (2010)
Der Eindruck ist noch frisch, aber ich glaube, das ist keine schlechte Platte.
Lieblingslieder: The Final Frontier, Coming Home

12. No Prayer For The Dying (1990)
Dieses Album markiert definitiv den qualitativen Niedergang der Band in den Neunzigern. Für mich dennoch eine schöne Erinnerung an meine Zeit als Gymnasial-Rocker.
Lieblingslieder: No Prayer For The Dying, Public Enema Number One

14. Fear Of The Dark (1992)
Mieseste Maiden-Produktion und als Ehrenrettung eigentlich nur der Titelsong. Anbiedernd rockend.
Lieblingslied: Fear Of The Dark

15. The X Factor (1995)
Es tut mir so leid um Blaze Bailey, weil er sicher ein töfte Typ ist, aber er kann halt nicht singen. Sonst wäre das gar kein so schlechtes Album.
Lieblingslied: Man On The Edge

16. Virtual XI (1998)
Siehe 15.
Lieblingslied: Futureal

Lieblingslieder: (Status Quo, der Begriff, nicht die Band)

1. Where Eagles Dare
2. Revelations
3. Murders In The Rue Morgue
4. Prowler
5. Back In The Village
6. Aces High
7. 2 Minutes To Midnight
8. The Wicker Man
9. Wrathchild
10. Invaders
11. Purgatory
12. Moonchild
13. Hallowed Be Thy Name
14. Killers
15. Infinite Dreams

Miesester Maiden-Song: The Angel And The Gambler

Bestes Album-Artwork:

1. Powerslave
2. Killers
3. Somewhere In Time
4. Seventh Son Of A Seventh Son
5. Live After Death
6. Piece Of Mind
7. Iron Maiden
8. Brave New World
9. Fear Of The Dark
10. The Number Of The Beast

Miesestes Album-Artwork:
The Final Frontier

Lieblingsbandmitglieder:

1. Paul Di’Anno
2. Bruce Dickinson
3. Adrian Smith
4. Clive Burr
5. Nicko McBrain
6. Dave Murray
7. Janick Gers
8. Steve Harris
9. Dennis Stratton
10. Blaze Bailey

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Brenners Bundesliga 2010/2011 (4)

Spieltag 4: Wo rohe Kölner sinnlos walten

Wer an dieser Stelle Häme wegen der 5. Pflichtspiel-Niederlage in Folge von Schalke erwartet, kann lange warten. Jetzt nachtreten ist genau das, was die Leute immer mit uns Bayernfans machen, wenn wir beispielsweise den dritten Liga-Fehlstart in drei Jahren hingelegt haben. Fünf Punkte aus vier Spielen, Tabellenplatz 9. Insofern verstehe ich zumindest im Ansatz, was man als Schalke-Fan jetzt durchmacht. Man muss zugeben, dass die Abwehr nicht nur durch unberechenbare Schicksalsschläge aus der Bahn geworfen wurde. Das hermetisch abgeriegelte Fort Gelsenkirchen gibt es nicht mehr, ab dieser Saison sind Besucher aus aller Welt herzlich willkommen, was ein rotzfrecher japanischer Tourist namens Kagawa gleich zweimal ausgenutzt hat. Schade auch, dass bei Schalke so gar nichts geht in der Vorwärtsbewegung, denn der Sturm aus Farfan, Huntelaar und Raul wäre eigentlich in der Lage, der Bundesliga die Hölle heiß zu machen. Am Ende war der BVB in dieser Phase der Schalker Depression aber auch der ganz falsche Gegner. Die Kloppers United mit ihrer Derwischeinstellung und ihrem feitstanzendem Trainer machen einer eh schon eingeschüchterten Elf natürlich eine Heidenangst.

Eine Heidenangst hatte ich auch vor dem 1. FC Köln und seinem Trainer Soldo. Mit welcher Überzeugung und Leidenschaft Köln das Spiel gegen die Bayern kaputt gestellt hat, da kann man nur hoffen, dass das keine Schule macht. Immerhin zahle ich nicht XX Euro im Monat an Sky, um jedes Wochenende 21 Spieler in einer Hälfte herumirren zu sehen, in der Hoffnung, dass sich mal jemand die Schuhbänder zubindet und so eine Schneise zum Tor frei wird. Das war Catenaccio brutal, aber ohne Konter, Riegelfußball deluxe, das hat weh getan. Vor allem mir, der sich vor dem Fernseher im Bayerntrikot frustriert mit dem Kopf voran auf den Boden warf. Letztlich will ich aber nicht leugnen, dass der Bayern-Sturm momentan planlos und fahrig ist und Van Gaal im Moment keinen Spieler hat, der verlässlich dem Chancentod von der Schippe springt.

Ein kurzer Abstecher in die zweite Bundesliga zum Duell der Berliner Hertha gegen Union. Das aufregendste an dem Spiel waren die Feuerwerkskörper, die ein paar Hertha-Assis auf das Spielfeld geworfen hatten. Ansonsten ein absoluter Ladykracher von einem im Vorfeld so dämonisiertem Derby. Das Unentschieden ging auch überhaupt nicht Ordnung, weil die Babbeltruppe völlig unvorbereitet und fast schon unmotiviert gegen die Eisernen vorging, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten gut gespielt haben. Selbst Wowereit für die Hertha und sein Sitznachbar, der eiserne Gregor Gysi, sahen gelangweilter aus als nach so mancher Senatssitzung.

Bis auf die letzten 14 Minuten war auch die Endzeitschlacht Pauli gegen Hamburg ein echter Rohrkrepierer. Auch hier tat der Underdog was er konnnte und Hamburg blockierte jeden Spaß- mit Sicherheitsfußball. Dass das Totenkopf-Team dann zwei Minuten vor Schluss noch ein Gegentor bekam, war unverdient und nur deshalb zu ertragen weil der Volley von Mladen Petric eine Sachertorte von einem Sonntagsschuss war. Auch hier fielen übrigens die Fans des angeblich seriöseren Vereins wieder am unangenehmsten auf, indem sie einen halben Block vom Millerntor in Brand setzten. HSV-Hools ausser Rand und Band, leider nichts Neues.

Erwähnen muss man ja unbedingt noch den Tag der offenen Tür bei Gladbach und die totale Dominanz der Mainzer über Bremen. Mainz trägt einmal mehr in seiner Vereinsgeschichte die deutliche Handschrift seines Trainers. Das ist Fußball, wie ihn sich jeder Coach nachts beim Einschlafgebet wünscht. Die Mannschaft setzt Tuchels Euphorie und Fachverstand auf dem Platz um wie eine Software die Eingaben ihres Users. Und Mainz sollte sich jetzt ruhig mal brüsten mit diesem Zwischenstand auf Platz Eins der Bundesliga. Sie haben jedes Spiel mit Herz, Seele und kontrollierter Offensive gewonnen und egal was morgen ist, jetzt ist Mainz 05 die beste Mannschaft der deutschen Bundesliga. Lass dir das ruhig und lange auf der Zunge zergehen, Thomas Tuchel.

BONUS: Ich schaue grade das vogelwilde Spiel zwischen Liverpool und ManU und bin entsetzt. Ist die Luft so schlecht in Manchester? Berbatov, Rooney, Giggs etc., den Spielern gehen ja die Haare aus wie nix. Ausserdem hab ich bei der Premier League immer das Gefühl, die Spiele sind nur halb so lang wie die der Bundesliga, weil das Tempo so hoch ist. Vielleicht altern die Spieler dadurch auch schneller, was den Haarausfall erklären würde.

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