Brennerpass Bundesliga 2014 /2015 (6)

brennerpass_logo2014

SPIELTAG 6

Köln – Bayern 0:2 (0:1)
Ich war am Wochenende im schönen Osten des Landes auf Lesungen, deshalb hab ich eigentlich nur das hier und das HSV-Spiel zur Gänze gesehen, dafür aber mit Champignon-Schnitzel in einem 4-Sterne-Hotel mit Namen Business Vital mitten in einem Gewerbegebiet in den Thüringer Bergen. Und was ich sah, trug durchaus zu meiner Wellness bei. Bayern macht das Feld breit wie Bolle, so dass ein brillianter Robben (ja, war ein Elfer, aber was solls) und ein flitziger Götze jede Menge Platz auf den Flügeln haben, um Platz in der Mitte zu stiften. Wie bereits zweimal im Spiel gegen Paderborn entstammt das einzige Bayerntor einem rasanten Zusammenspiel von Robben, Müller und Götze. Das einzige Kölner Tor entstammt dagegen einem Zusammenspiel von Halfar und Götze. Bei den wenigen Kontern vom Effzeh konnte sich die Abwehr zwar noch nicht entscheiden, ob sie im Raum bleibt, oder auf den Mann geht, aber dafür klappt die Ball(rück)eroberung im Mittelfeld makellos, wie überhaupt das Mittelfeld von einem Unruheherd wieder zur Machtzentrale geworden ist dank Xabi Alonso, der quietschfideler spielt und rennt als jeder 23-jährige. Niemand vermisst dich, Toni Kroos. In der Zeitung habe ich gelesen, Köln wäre zu brav gewesen, aber das ist Quatsch. Köln hat sich am Anfang ein bisschen was getraut, aber nach dem Tor war man bemüht, den Schaden zu begrenzen (was ja auch gelungen ist) und im Zweifelsfall noch einen Punkt per Konter ins Ergebnis zu mogeln. Voll alright, Köln. Super alright, Bayern. Not alright, Shaquiri. Das wird irgendwie nix mehr. Die Schweizer Sturmkugel ist seit der WM so fest davon überzeugt, dass er das next big thing im Weltfußball ist, dass er nichts mehr dafür tut, um diesen Ruf am Leben zu erhalten. Sowas endet nicht selten in Russland und damit meine ich nicht das CL-Spiel gegen Moskau unter der Woche. Kurze Frage noch: sind diverse Fußballer jetzt beim selben halbseitig gelähmten Frisör oder sind wir mal wieder beim erfolglosesten Frisurentrend der Welt angekommen, dem asymmetrischen Undercut, der es alle fünf Jahre zaghaft probiert, aber dann doch nie weiter als bis zu Fußballspielern kommt.

Schalke – Dortmund 2:1 (2:1)
Während des Bayernspiels habe ich mal zehn Minuten nonstop ins Derby geschaltet, war aber abgelenkt durch wilde Sexgeräusche aus dem Stockwerk über mir, wo ein Fenster offenstand (immer noch im Hotel Business Vital). Aber was ich gesehen habe, wirkte nicht wie ein restlos verdienter Schalker Sieg. Zumindest in der zweiten Halbzeit war der größte Gewinn der Schalker, die Nerven nicht zu verlieren, was vor allem für Fährmann (!feliz cumpleaños!) galt. In der ersten Halbzeit müssen sie ja angeblich durchaus verdient die Führung erspielt haben. Dortmund hat zwei Spiele zu spät noch immer nicht seinen Rhythmus gefunden und vor allem nicht seine Hausordnung für die Defensive in der Kabine aufgehängt. Das ergibt 7 Punkte Rückstand auf Bayern, das sind zwar eigentlich nur drei Spiele bis zur Tabellenführung aber zieht man die Praxis der letzten zwei Jahre heran, ist die Meisterschaft damit gelaufen. Matip gegen Ramos: Den Elfer kann man geben, kann man aber auch nicht. Zufrieden?

HSV – Frankfurt 1:2 (0:1)
Tooooor für den HSV! Den Satz kennen die Jüngeren unter euch schon gar nicht mehr. Und ja, da sind schon Fortschritte beim HSV (z.B. bei Holtby und Müller) zu sehen, aber man muss schon genau hinschauen. Im Großen und Ganzen läuft das immer noch hauptsächlich über Unterstützung der Fans und ein Jetzt-erst-recht-Gefühl. Das reicht aber nicht, ist sogar brandgefährlich und der überfällige Beweis, dass im Fußball eben doch nicht alles über die Cranial-Pflege zu lösen ist. Schaafs Männer haben sich in der zweiten Halbzeit den Schneid abkaufen lassen, aber wen juckt das noch nach diesem Freistoß von Piazon (wer?), der eigentlich mehr Installation war als Schuss. Und hallo Go-To-Goalkeeper Nummer eins, Timo Hildebrand.

Augsburg – Hertha 1:0 (1:0)
Augsburg wirkt selbstsicher. Weinzierl strahlt ein deutliches Wollen aus, während Luhukay seit Spieltag 1 verärgert über seine Mannschaft wirkt und beinahe noch seinem ehemaligem Boss Stefan Reuter an den Kragen gegangen wäre. Der Elfer rund um Bobadilla und Kraft mag debattierbar sein, das Ergebnis ist es nicht.

Wolfsburg – Bremen 2:1 (1:1)
Bremen beginnt erneut ganz gut und offensiv, aber die Mannschaft ist leider leicht zu durchschauen und ergo zu verteidigen. Nach wie vor keine Handschrift von Dutt.

Freiburg – Leverkusen 0:0 (0:0)
Huch, Leverkusens Spielweise wurde aber schnell entzaubert. Und das, wo selbst Pep Guardiola ein Bewunderer Schmidts ist. Die Freiburger haben mit simpelstem Pressing das Leverkusener Umschaltspiel verhindert und schon war der Käs‘ gegessen. Die kartentechnische Frühpensionierung von Spahic hat die Leverkusener dann endgültig ins Gehacke gezwungen. Und Gehacke endet nun mal meistens 0:0.

Stuttgart – Hannover 1:0 (0:0)
Jezt wo Bobic weg ist, gibt es natürlich auch für Veh-Fans wie mich eine Ausrede weniger. Kurz: ein Sieg musste her, am besten deutlich und wenn das nicht geht, dann halt grad so rausgewürgt.

Paderborn – Gladbach 1:2 (0:2)
Paderborn spielt ungerührt weiterhin ohne jedes Minderwertigkeitsgefühl, aber keineswegs kopflos Erstliga-touristisch. Gladbach steht aber nicht zu Unrecht auf Platz zwei. Das ist eine Mannschaft wie eine zusammenhängende intelligente Lebensform. Sowas kommt nicht oft vor im deutschen Fußball. Genauso wenig wie ein Kutschke, der zugibt, dass ihn Kramer nicht gefoult hat, sondern er nur über seine eigenen zwei linken Füße gestolpert ist. Die Gelbe gegen Kramer wird zurückgezogen und Gott hat einmal kurz gelächelt und gerülpst, bevor er sich wieder hingelegt hat.

Mainz – Hoffenheim 0:0 (0:0)
Die mit Abstand flexibelste Mannschaft der Bundesliga bleibt Hoffenheim. Gegen Mainz probiert Gisdol jetzt mal langweiligen und spielflusszerstörenden Ergebnisfußball, der erst in der zweiten Hälfte den Eindruck erwecken konnte, als ginge es im Fußball auch um Tore. In other news: Der TÜV Rheinland hat das Freistoßspray wegen seiner Treibhausgase verboten und irgendwo in dem Satz stecken viele Pointen für viele Spaßvögel.

TIPPSPIEL
Gratuliere zum Tagessieg, Don Miguel und Excellensa!

1. ChrisKurbjuhn 79
2. benchman 74
3. Heisenberg 73
4. Milan10 72
5. Thomas_Pfa 70

Die Tipptabelle für den aktuellen Spieltag
Die Tipptabelle in der Gesamtübersicht

>> BRENNERPASS TIPPSPIEL 2014/2015: HIER ENTLANG!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert