Brennerpass Bundesliga 2014 /2015 (22)

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SPIELTAG 22: Danke für das tolle Zerlegnis

Paderborn – Bayern 0:6 (0:2)
A Backerl Sechserwatschn is gleich….ah, never mind. Auf jeden Fall macht Bayern da weiter, wo es letztes Wochenende und Gott sei Dank nicht da, wo es am Dienstag aufgehört hat. Die ersten fünfzehn Minuten haben die Paddys den besseren Matchplan, bzw. haben überhaupt einen. Bayern eher so gelangweilt angreifen und schauen was geht. Am interessantesten ist da noch der Kampf der Plosive: Boateng vs. Kachunga. Aber irgendwann lässt sich die Robbenmaschine nicht mehr aufhalten, spitzt den Ball durch zu Lewandowksi und der trifft betont so, als hätte er nie nicht getroffen. Weil er nämlich bis eben die Verschwörungspresse und altkluge Altfußballer mit Nervenleiden an der Backe hatte. Ich blinzel dich an, Didi Hamann, aka The Zwinkerer. Du sagst nämlich, dass Pep böse ist, weil er Lewi ein einziges Mal nicht von Anfang an spielen lässt und überhaupt wüsste Bayern nichts mit dem Polen anzufangen und die Premiere League-Muftis sollen schon mal die Schatulle plündern für nächsten Sommer. Ich gebe zu, ich habe kurz über das alles nachgedacht und es zudem mit der Akte Mandzukic verglichen, bin aber dann zu folgendem Schluss gekommen: Ja, Lewandowksi hat bei Bayern ein paar Großchancen versäbelt und stellenweise wie ein Fremdkörper gewirkt, er hat aber auch bewiesen, dass er sich ganz und gar in den Dienst eines neuen Spielsystems stellen kann und in der Hinrunde mit seinem Ausweichen auf den Flügel dafür gesorgt, dass die Bayernoffensive so flexibel, schnell und unberechenbar geworden ist. Und jetzt schießt er auch noch die Tore, die man von ihm will. Zwack off, Didi Hamannforden. Hut generell ab vor Pep, weil er gar nicht versucht, es irgendjemand Recht zu machen, das aber sehr elegant macht. Schweinsteigers Spiel gegen Donezk war wirr – er hat Alonso indirekt zu den Fouls genötigt. Kaum bekommt Schweinsteiger von Pep ein bisschen Zeit zum Nachdenken, ist Alonso wieder der Alte. Der Alte ist Robben natürlich nicht: Er übersteht Fouls, ohne in Einzelteile zu zersplittern, oder die Todesstrafe für seinen Gegenspieler zu reklamieren, er ist neuerdings auch Vorbereiter und muss sich keine Elfmeter mehr von den Teamkameraden ergaunern, man schenkt sie ihm einfach aus Liebe wie Thomas Müller. Und habt ihr Robben nach dem Spiel im Interview gesehen? Gelöst, geliebt, gelassen. Euphorie – Hilfsausdruck. Ein Upgrade hat auch Mitch Weiser erfahren, der nach einem Streberpass von Rode über die Gesamtlänge der Pader eingelocht hat wie Tiger Woods zu seinen promiskuitiven Zeiten. Dass Breitenreiter sich nach der 6-Tore-Pappklatsche für das „tolle Erlebnis“ bedankt, ist entweder die Folge einer westfälischen Mutation des Influenza-Viruses oder die höfliche Form von Selbsterniedrigung.

Stuttgart – Dortmund 2:3 (1:2)
Der BVB ist immer noch nicht ganz da, wo er hin will (und ich meine nicht Platz 2-4), aber für Stuttgart reicht es natürlich. Wie soll man auch gegen eine Mannschaft verlieren, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, jedes Spiel möglichst knapp zu verlieren. Nein, die Dortmunder sind spielerisch auf dem rechten Weg (von dem sie eigentlich nie wirklich abgewichen waren) und seit der Reus-Verlängerung stimmt auch das Karma. Leider ist das Primaten-Geboxe von Klopp auch wieder da. Huub Stevens macht besser einen Vehnischen, wenn er auf seine alten Tage keinen Abstieg verantworten will.

HSV – Gladbach 1:1 (0:0)
Zinnbauer hat mal wieder auf 7 Positionen umgestellt, aber das kann man rechtfertigen nach der Jahrtausend-Klatschi gegen Bayern. Eine neue Ära hat das jetzt nicht eingeleitet, aber immerhin fiel die Unterlegenheit gegen Gladbach bis zum Ende weder deutlich auf, noch spiegelte sie sich im Ergebnis wieder. Hrgotas Ausgleich ganz am Ende war kein dummer Zufall, Favre hat das Tor eigentlich als den obligatorisch knappen Siegtreffer eingeplant.

Wolfsburg – Hertha BSC 2:1 (1:1)
Na klar, muss man an Herthas Stelle auch auf Schürrle, De Bruyne, Vierinha aufpassen, aber den abgebrühtesten Torjäger der Liga (9 Treffer in 5 Spielen bei 8 Ballkontakten) im Strafraum alleine auf den letzten Bus warten zu lassen, ist schon vermessen. Dann wiederum reden wir von Hertha BSC Berlin, einer praktisch untrainierbaren Mannschaft. Wolfsburg hat sich mit diesen drei Punkten endgültig vom Ligapöbel verabschiedet.

Schalke – Bremen 1:1 (0:0)
Ich gebe es zu: Schalke hat ordentlich gegen Real gespielt und wer weiß, was passiert, wenn Platte gegen Ende ausgleicht statt die Latte spaltet. Dennoch: Catenacio königsblau geht mir auf die Nerven und die neuen Helden aus Werder haben sie gleich mit hinunter in ihren Spielkultur-Treibsand gezogen. Prödl muss erst den Ball ins Tor wuchtbrummen, bis so etwas wie Dringlichkeit auf Schalke aufkommt. Kevin Prince Boateng ist grade auch eher Hypothek als Architekt. Wie er sich gegen Madrid einen neuen Stutzen gehäkelt hat, während das Gegentor fiel, war schon eine deutliche Demonstration von Desinteresse an „seinem“ Verein.

Augsburg – Leverkusen 2:2 (0:1)
Wen interessiert hier noch, dass Leverkusen eigentlich gut losfetzt und das Spiel locker auch hätte gewinnen können? Alles spricht über Marvin „greatest“ Hitz und sein Gerd-Müller-Gedenktor („…dann macht es bumm“). Nur zwei anderen Torwärtern ist das in der 1. Liga aus dem Spiel heraus gelungen und beide waren Hardcore-Exzentriker (Rost, Lehmann), für die man sich nur als Fan der jeweiligen Mannschaft freuen konnte. Für Hitz und die niemals müde werdenden Motherfugger (hin und wieder darf ich den mal bringen, oder?) aus Augsburg freut sich die ganze Nation (minus Levku). Altintop hätte eine Minute später sogar ganz das Licht ausmachen können.

Mainz – Frankfurt 3:1 (1:1)
Klar, Trainerwechsel. Da kann man schon mal gewinnen. Oder die Punkte gleich freiwillig abgeben, wenn man Frankfurt heißt. War eigentlich ein toller Beginn von Schaafs Eleven und wieder ein Tor von Aigner, der meiner Meinung nach zu den zehn besten Mittelfeld-Offensiven der Liga gehört. Exkurs: Ist zwar vielleicht nicht akkurat, aber für mich war das die goldene Veh-Generation: Jung, Aigner, Rode, Schwegler, Meier. Und ja, dieser neue Trainer aus der Schweiz, für den das Heimatdorf samt Kuhglocken angereist ist, scheint ein netter Kerl zu sein, er hat den Überbiss von Tuchel und die Liebe zum Mittelscheitel von Klopp (damals zumindest) – kann also hinhauen. Was ich übrigens kaum glauben kann: das war die erste (!) rote Karte für den Juggernaut Zambrano in seiner gesamten Bundesligkarriere, wenn man die eine Karte in der A-Jugend nicht mitzählt.

Freiburg – Hoffenheim 1:1 (1:1)
Selbst bei der knackigen Sky-Zusammenfassung konnte ich irgendwie nicht mehr die Konzentration hochhalten. So richtig aufgeschreckt bin ich erst bei dem absurd harten Foul von Torrejon an Elyounoussi.

Köln – Hannover 1:1 (1:1)
Ich glaube, um das Spiel zu genießen, hätte man Fan einer dieser Mannschaften sein müssen.

TIPPSPIEL
Tagessieg für thlink mit 18 Punkten, well done.

1. feinschmeckerle 261
2. bob_loblaw 248
3. Thomas_Pfa 247
4. ClintsStuhl 246
5. Heisenberg 246

Die Tipptabelle für den aktuellen Spieltag
Die Tipptabelle in der Gesamtübersicht

>> BRENNERPASS TIPPSPIEL 2014/2015: HIER ENTLANG!

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