„Wir haben nichts zu verlieren, ausser unsere Ketten. Aber eine Welt zu gewinnen.“ sagte Martha und sah Samuel dabei halb belustigt, halb auffordernd an. Samuel fuhr sich nervös durch die Haare. Wie konnte sie sich darüber lustig machen? Es stand doch außer Frage, dass sich etwas ändern musste. Sie hatten sich bekriegt und sich fast umgebracht, sie hatten sich totgeschwiegen und sich die Abwesenheit des Anderen schön geredet. All das hatte sie nur wieder an ihren Ausgangspunkt geführt. Den Punkt, an dem es kein Vorwärtskommen gab, aber den immerhin zu zweit. Martha boxte ihn auf den Arm, während er das Auto weiterhin durch die schwarzwerdenden Straßen lenkte.
Sie war wohl wegen ihm gekommen. Natürlich hatte er das gewollt. Natürlich hatte er das veranlasst. Doch jetzt fühlte er sich gelähmt von dem Gift ihrer Erwartung. Sie boxte ihn nochmal auf den Arm, mehr fordernd als spaßig. Er fühlte sich unsicher und das was er an ihr immer so bewundert hatte, ihre bedingungslose Hingabe an eine Aufgabe, war ihm jetzt unheimlich, wenn nicht sogar unsympathisch. Er verschmähte es, seine Ansichten und Absichten zu verheimlichen, aber ein erneuter Umsturz musste klamm und heimlich verlaufen. Sie durfte es kaum merken. Er würde sie erneut zurücklassen müssen mit ihren Plänen und ihrer organisierten Gewalt. Innerlich schrie er auf wie das Land und die Straßen, durch die er das Auto lenkte.
handelt es sich hier um ein klammheimliches distanz-nähe-gespenst?
es handelt sich in erster linie um eine handlung die sich aus den ruinen des manifests der kommunistischen partei erhebt. zumindest aus einigen alltime-classic phrasen. das foto passt nicht nur zur stimmung.
ach so. musst du mich immer aufs glatteis führen?!
bist ja nicht auf dem glatteis. das gespenst hat nur viele ausprägungen und auslegungen.
Und Du einen gut sortierten Medizinschrank, wie mir scheint! Bin gerne hier und lass mich verarschen…
Och je, wo ist sie hin, die Positivbewegung? Ein bluesig-retrospektiver Burnsito? Oder bin ich wieder die Großmeisterin der Fehlinterpretation? Unleash your chains. Lass ich mir übrigens auch gerade von Glams Lisl auf die Mütze sticken.
Wie ist es über den Dächern der Stadt eigentlich?
Komisch, dass Männer immer Angst vor der Erwartungshaltung von Frauen haben. Ist das zu viel Verantwortung?
übern den dächern bin ich erst morgen. bisher war ich vor allem auf den straßen.
nix retrospektive. höchstens polithistorisch. der text ist ein spiel mit floskeln des kommunistischen manifests und einer fiktiven beziehungssituation. was inwiefern jetzt kulisse oder hauptakteur ist, lasse ich gerne offen. foto, text und zitate hängen unmittelbar zusammen.
ihr solltet soch langsam wissen: bei burnsters gibts keine autobiographischen fakten, außer sie sind als solche ausgewiesen.
Wann hast Du zuletzt das Manifests der Kommunistischen Partei gelesen? Oder hast Du´s auswendig gelernt? Oder nur Zitate?
Hier ist er wieder, der plurale Text im Sinne von Roland Barthes… :)
Hermeneutiker aller Länder, tut Euch zusammen… oder so.
Vielen Dank für´s Lob! Nur von Schneckerl Prohaska hab ich null Ahnung!
Bin ja auch KEIN Österreicher.
Witz best wishes from B. to B. !
(= Bavaria / Börlin)
bei burnsters gibts keine autobiographischen fakten ach so. merke ich mir ab sofort.
at au: ach so, bavaria is auch subba. da kum i her.
at ole: ja
at mc: gestern
at bitts: genau
Für mehr weniger ist mehr?! (um es im Stile der neuen West-Werbekampagne zu sagen) Einsilbigkeit rules! :)
Nun, ich hoffe dennoch, dass zumindest deine persönlichen Erfahrungen in die Texte einfließen…
How come? Die neue FHM ist doch gerade draussen?!
ole: jep
mc: hui
franzi: logen
alle: verkatert
MC: Ich hab sie rumliegen sehen. Da ist irgendwie ne Baseballkappe dabei.
Braucht Dein Kater eigentlich noch Futter? :)
miau (wegen der einsilbigkeit ;)
Ruinen des Kommunistischen Manifests oder Ghosts from the Past, whatever…
Abschiedslied
Fahr wohl, du alte Schraube!
Mir warst du sehr egal.
Mir schmeckt die Lebenstraube,
Und dir ist alles Qual!
Tu immer, was du wolltest;
Ich stoer dich nicht dabei.
Ich weiss nicht, was du solltest;
Ich lass dich gerne frei.
Und wenn du wieder grolltest,
So waer’s mir einerlei.
Schrei nur, mein Liebchen, schrei!
Paul Scheerbart
(1863-1915)
schön