Brennerpass Bundesliga 2014 /2015 (21)

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SPIELTAG 21: A Backerl Achterwatschn is glei aufg’rissn

Bayern – Hamburg 8:0 (3:0)
Witzfigur des Spieltags: Beppi Zinnbauer. Der Mann hat tatsächlich geglaubt, er könnte nach ein paar Duselpunkten aus den letzten Spielen mutig gegen Bayern nach vorne spielen (und sagt das auch noch, räumt aber ein, dass man auch „untergehen“ könne). Das war ein brutaler, aber notwendiger Desillusionierungsprozess. Einmal abschlachten bitte, dann heimgehen und eingestehen, dass die Mannschaft scheiße ist. Und das schlimmste: scheiße bei einer Menge wirklich okayer bis guter Spieler. Gut, Marcos war das Opferlamm des Robben-Onslaughts, aber ansonsten hat der HSV die gesamte Defensive Drobny überlassen. Über das türöffnende Tor (see what I did here) nach Handelfmeter kann man streiten, und wer weiß ob die Bayernoffensive überhaupt so ins Rollen gekommen wäre, aber sie kam nun mal ins Rollen. Und Teufel, wie sie ins Rollen kam. Höchste Liga-Niederlage des HSV, aber immerhin war man dabei, als Robben mit rechts getroffen hat. PS: Dahoam is dahoam, Markus Söder, Holger Badstuber.

Leverkusen – Wolfsburg 4:5 (0:3)
Völliger Irrsinn. Hat man sich nicht noch vor ein paar Wochen gefragt, ob Bas Dost nach seiner Rückkehr der richtige Stürmer für Wolfburgs neue Champions-League-Ansprüche ist? Jetzt macht er vier Häusel und das auch nur, weil das Spiel nach 90 Minuten schon aus war. Ansonsten mal ein Lob für Bellarabi, den Ackergaul der Leverkusener. Das rotzfreche Spiel von Son war eine Schau, auch wenn das Tor, wo er Benaglio einfach den Ball aus den Händen schläg,t nicht nur regelwidrig, sondern auch unverschämt war. Ich hätt ihm eine geduscht und ihm gleichzeitig zu dieser Chuzpe gratuliert. Dann hat er beim 3:4 auch noch Robbens „einzigen“ (Zitat Robben-Hater) Trick geklaut. Schürrle wurde von der Bayarena aus dem Spiel gepfiffen, konnte einem fast leid tun.

Frankfurt – Schalke 1:0 (0:0)
Zeit wurd’s, dass Schalke mal verliert mit ihrem Tröpfchenfußball. Ironischerweise dann minimalistich gegen die als alles andere als Minimalisten bekannten Frankfurter. 500 Bundesligaspiele für Schaaf, imagine that. Das erste gegen Schalke, das 500. gegen Schalke. Komplimente gehen an Trapp und Kirchhoff, der sich echt gut gefangen hat, nachdem ich ihn so geschmäht hab (wahrscheinlich deshalb).

Mönchgladbach – Köln 1:0 (0:0)
Gut, dass ich manchmal Max Eberl im Doppelpass sehe, und wie er diesen Job mit brutaler Kalkül und Leidenschaft ausübt, denn bei seiner Mannschaft sehe ich nur Ersteres und das langweilt mich. Wieder so ein verdrücktes 1:0, auch wenn es sich aufgedrängt hat. Am Ende kommen dann Köln-Hooligans aufs Feld und ficken ihren eigenen Verein so richtig in den Arsch, weil Fasching ist. Gratuliere und Alaaf.

Hoffenheim – Stuttgart 2:1 (1:1)
Gutes Duell und natürlich ist Hoff die bessere Mannschaft, aber so bitter wie Stuttgart muss man echt nicht verlieren. Ich gestehe jetzt mal: ich mag Huub Stevens, ich mag irgendwie auch Robin Dutt und ich finde, dass Stuttgart nichts in der zweiten Liga zu suchen hat. Aber jetzt, wo der BVB sich langsam fängt, fällt mir für die direkten Abstiegsränge keine andere Kombination als Stuttgart und Hertha ein (vor diesem Spieltag stand da statt Hertha noch Paderborn).

Bremen – Augsburg 3:2 (3:1)
Der Tabellenführer gewohnt souverän. Rückrundentabellenführer mein ich. Junuzovic verlängert außerhalb und innerhalb des Platzes (spielt teilweise Trickfußball wie im Ladescreen eines FIFA-Spiels). Werder hat wieder ein Narrativ, dem man mit Begeisterung folgt. Juno und Selke als neue Stars, Skripnik als das kauzige Genie, weil er keine Wahnvorstellungen so wie Zinnbauer hat, sondern genau das spielen lässt, was die Mannschaft spielen kann und die Fans als Aufbruchskulisse im Gegensatz zu Dumpfbesen wie in Köln. Augsburg war durchaus im Spiel, immerhin sind bei denen über zehn Stammspieler verletzt. Und gerne wieder aus dem Ärmel geschüttelt: der unermüdliche Tobias Werner.

Dortmund – Mainz 4:2 (0:1)
Gut für den BVB und gut für die Liga, dass Reus nicht zu Sunderland, QPR oderReal Murcia geht, aber jetzt wieder das Gefasel von wahrer Liebe, das ist doch irreal bis zynisch. Der Mann kann sich mit seinem neuen Vertrag einen Führerschein aus Elfenbein für alle Länder dieser Welt und noch ein paar auf dem Mars ausstellen lassen. Dennoch: Aufbruchsstimmung, die ich den gebeutelten Spielern, nicht den Funktionären gönne. Nach dem 0:1 so ungerührt zurückzukommen, war wichtig für die schwarzgelbe Volksseele, ich trau dem Braten trotzdem noch nicht ganz.

Hertha – Freiburg 0:2 (0:1)
Gurkig von der Hertha, sich allein auf den Trainerwechselspirit zu verlassen. Freiburg war trotz oder grade wegen Verletztenmisere konzentriert und gut auf die Räume verteilt, und dann trifft auch noch Klaus, der doch eigentlich nur trifft, wenn zuhause in Freiburg seine Mama im Publikum sitzt. Bleibt alles anders, außer die Heimschwäche Herthas.

Hannover – Paderborn 1:2 (0:0)
Das war wichtig für Paderborn. Ich hab die schon als durchgereicht gesehen, aber das könnte auch der Auftakt zum Aufbäumen sein. Wenn du Lakic in der Mannschaft hast und der trifft, muss das Karma auf deiner Seite sein. Bei Hannover hat sich der neue Kollege Pereira ja angeblich ganz gut gemacht, kann das jemand von den Lesern bestätigen? Ich war auf dem Wanda-Konzert und speise meine Vorurteile über das Spiel aus der kicker.de-Zusammenfassung, und habe aufgrund dieser auch keine Lust mir die Highlights auf Sky anzuschauen. Obwohl das Tor von Meha ganz schön gewesen sein muss.

TIPPSPIEL
Tagessieg für Clintsstuhl – mit bombigen 23 Punkten schießt er sich auch gleich in die Top 5.

1. feinschmeckerle 253
2. Thomas_Pfa 241
3. Klaus 240
4. Heisenberg 236
5. ClintsStuhl 235

Die Tipptabelle für den aktuellen Spieltag
Die Tipptabelle in der Gesamtübersicht

>> BRENNERPASS TIPPSPIEL 2014/2015: HIER ENTLANG!

2 comments / Add your comment below

  1. Wobei man allerdings auch anmerken kann, daß der Olic das erste Tor im Spiel gemacht hat und zwar so wie er es bei den Bayern „gelernt“ hat. Dazu kommt noch das zweite wegen Abseits nicht gegebene HSV-Tor und der „Mädchen“-Handelfmeter dazwischen.
    Das wär doch mal was: der Müller verschießt absichtlich den Elfmeter (also z. B. ins Seitenaus), weil die Mannschaft auf solche „Geschenke“ verzichten kann. Ist natürlich ein Hirngespinst beim Stand von 0:0; ebenso könnte man von „wahrer Liebe“ im Profi-Fußball sprechen.

  2. stt: Der HSV hat sich von seinem Tabellenplatz blenden lassen. Gegen Bayern stell ich mich doch hinten rein und wenns dann in der 70. immer noch 0:0 steht, wird der FCB von ganz alleine unsicher. Bei einer Torausbeute von 0,23 Toren pro Spiel ist es doch vermessen, zu glauben, man könnte „mitspielen“. Elfmeter absichtlich verschießen würde gewaltsame Proteste bei den restlichen Bundesligisten auslösen.

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