Brennerpass 2013/1014: Supercup

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Zum Thema Supercup hier ein paar Zeilen, die ich einen Tag nach dem Spiel an einen Kumpel geschrieben habe.

Servus M.,

was denkst Du?

Während des Spiels dachte ich nur: jetzt geht das schon wieder los. Die Klopps spielen gegen uns schon wieder am Limit und sind so eigentlich nicht zu schlagen. Hab mich stellvertretend für die Mannschaft ein bisschen vorgeführt gefühlt und mir hat der Pep leid getan, wie er da im feinen Zwirn am Spielfeldrand stand und gegen den Pöhler mit der Arschlochfaust wie ein Hemd ausgesehen hat.

Einen Tag später sage ich: eigentlich waren wir auf Augenhöhe, aber noch unabgesprochen und nur halbmotiviert. Das wird alles noch besser. Allerdings sind wir wieder in alte Abwehrwirren zurückgefallen und Pep G. war offenbar noch nicht bewusst, dass die Maxime sein muss, besser als Dortmund zu sein, statt das Spiel von heut auf morgen neu zu erfinden. Das geht auch schrittweise. Ergo noch kein Kind in den
Brunnen gefallen, aber ein blödes Gefühl bleibt zurück.

Bin gespannt, was Du sagst.

Alles Gute vom Burnstl

4 comments / Add your comment below

  1. OOh ja! Der Pöhler mit der Arschlochfaust. Das wird mein Kneipenrenner! Ich hoffe sehr Herr Burnster, sie sehen mir den dreisten Zitateklau nach!
    Ansonsten geht es mir ähnlich bei der Einschätzung des Spiels! Ein bisschen so, als hätte Herr Klopp und seine Underdogtruppe versucht mit echter Liebe in den Champions League Pokal zu kacken. Aber halt, wer hat nochmal das Finale gewonnen? Bei dieser Frage möchte ich gerne Herrn Watzke als Telefonjoker!

  2. Mich hat das Spiel sehr gefreut. Dortmund hat nur gezeigt, dass mit einer aufopfernden Spielweise auch als Bundesligist durchaus Möglichkeiten gegen den FCB bestehen. Gleichzeitig wird deutlich, dass Guardiola sich weigert ein One Trick Pony zu verwalten, nur um das Triple eventuell direkt zu verteidigen. Stattdessen stellt er bis zu drei Stürmer auf, Ballbesitz wieder in den Vordergrund und fordert ständiges Nachrücken der gesamten Mannschaft, damit sich im Angriff endlose Anspielstationen anbieten. Das ist mehr oder weniger eine 180°-Drehung im Vergleich zu Heynckes‘ defensiver Teflon-Beschichtung zwischen Neuer und Mittellinie mit früher Balleroberung und Doppelsechs. Es lohnt sich also weiterhin, als neutraler Zuschauer den Bayern zuzuschauen, weil man spielerisch schöne Spiele genießen darf und nicht nur eine einseitig einigermaßen schön gespielte, rot-weiße Gala nach der anderen. Eine derartige Überlegenheit, bei der das gegnerische Motto nur Vermeidung völliger und peinlicher Auflösungserscheinungen hätte lauten können, wäre Wasser auf die Mühlen der Neider und Eiferer gewesen.

    Und bei aller Abneigung, die man gegen Klopps Habitus haben kann: Dortmund ist amtierende zweitbeste Mannschaft Europas. Da darf man mal verlieren. Soviel Anerkennung konnte sich selbst Thomas Müller abringen.

  3. Anderl und Sven E: Ich bin – eine Woche später – gemischter Gefühle. Einserseits finde ich Guardiolas Innovationsgeist bewunderswert und beobachte die Veränderungen im Kader jede Woche wie eine Folge Breaking Bad, andererseits frage ich mich, ob nicht grade Heynckes Teflon-Taka das überlegene System war. Im Sinne der Liga waren diese „Warten auf den Zusammenbruch des Gegners nach dem ersten Tor“-Siege natürlich nicht, aber auch eine Ära der Dominanz, wie Bayern sie ja will, fordert ihre Bauernopfer. Und obwohl Klopp mir gestisch auf die Eier geht, habe ich doch den allergrößten Respekt vorm BVB. Er ist wahrscheinlich immer noch die mindestens zweitbeste Mannschaft in Europa und das muss einen beruhigen angesichts solcher Kasperl-Transfers wie der sich anbahnende Bale-Coup für eine Summe, mit der andere Banken retten.

  4. Diese Saison wäre das bewährte System immer noch das überlegene. Ich bin überzeugt, dass die Bundesliga, aber auch die anderen europäischen Clubs noch mindestens eine Spielzeit gebraucht hätten, eine Gegenstrategie zu entwickeln. Außerdem war alles auf die favorisierten Positionen und individuellen Stärken der Spieler zugeschnitten. Gerade mit Neuverpflichtungen wie Thiago, Götze und Kirchhoff sollte es doch völlig unnötig sein, dass Schweinsteiger und Martinez ins offensive Mittelfeld bzw in die Innenverteidigung rücken.

    Erst 100 Millionen plus Coentrao, jetzt 145 Millionen plus Modric für Gareth Bale, vielleicht noch 50 Millionen für Vidal – Transfers, die finanziert werden sollen durch angeblich von Chelsea gebotene 27 Millionen für den alternden Xabi Alonso. Angesichts dieser Schlagzeilen bin ich sehr dankbar, dass man hierzulande das Sommerloch noch traditionell mit einem Wetter-Brennpunkt vor den Tatort-Wiederholungen stopft.

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